Wer draussen mit offenen Augen unterwegs ist und einige Kentnisse über die Wildnahrung hat, sieht fast überall etwas essbares. So reichlich das Essen auch ist, leider ist vieles davon zwar magenfüllend, aber auf Dauer nicht besonders nahrhaft. Denn in einer längeren Notsituation braucht der Körper mehr, als nur gesunde Vitamine und Vitalstoffe, die uns die Wildpflanzen ja reichlich bieten.
Brennnesselgemüse - Wegerichsamen - Bärlauchzwiebeln - Insekten
Heute habe ich fast vor der Haustüre eine Mahlzeit gesammelt und zubereitet.
Die Brennnessel gibt es bei uns in unendlichen Mengen und das fast das ganze Jahr. Verwechseln kann man sie eigentlich nicht, höchstens vielleicht mit der Taubnessel, das ist aber völlig unbedenklich.
Schon von weitem erkennt man die Samenständer der Wegeriche, das macht die Suche sehr leicht und einfach.
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Mittelwegerich |
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Spitzwegerich |
Ich habe mir vorgenommen, in Zukunft möglichst immer tierische Notnahrung mit einzubeziehen, damit die Nahrung so vielfältig und nahrhaft wie möglich ist.
Zusammen mit Pflanzennahrung merkt man kleines Getier im Essen gar nicht.
Die Pflanzen findet man recht schnell und häufig, mit den beweglichen Tierchen ist das schon etwas aufwendiger.
Im Wald sucht man nach morschen dickeren umgestürzte Bäume und Äste und bricht sie auf. Auch unter Moos und Steine, wird man oft fündig.
An einer mir bekannten Bärlauchstelle habe ich zum Würzen noch einige Bärlauchzwiebeln mit einem Stock ausgegraben. Man braucht nur wenige Zwiebeln, denn sie sind sehr stark und scharf, aber sehr lecker und ausser Frühling, das ganze Jahr verwendbar.
Auch die Samen des Bärlauch kann man jetzt als Pfefferersatz sammeln.
Die Zubereitung
- Zutaten auslegen und zurechtschneiden
- Etwas Wasser kochen, gerade so viel, dass die Blätter überdeckt sind und ein paar Minuten köcheln. Dann einfach im Wasser stehen lassen.
- Die Samenstände und Insekten in Öl frittieren
- Das restliche Wasser des Gemüses abgießen,kann getrunken werden, und mit dem Frittierten zusammentun
Ich habe die Bärlauchzwiebeln zum Frittieren hineingeschnitten, das war ein Fehler. Sie verlieren dadurch ihren Geschmack und Schärfe. Aber aus Erfahrung wird man klug.
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Spinnen und Asseln |
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Wegerich-und Bärlauchsamen und Zwiebeln |
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frittieren mit Öl |
Meine häufigste Kochutensilien
Da ich haupsächlich Survival Training mache, halte ich auch die Küche so einfach wie möglich, genauso auch die Zutaten. Ich versuche beim Zubereiten nur mit dem auszukommen, was ich draussen finde. Salz und Pflanzenöl nehme ich oft mit, aber nicht immer. Da dies in der Natur auch nicht zu finden ist.
Mein Set für ein bis zwei Personen:
- altes Vesperbrett
- hoher Edelstahltopf 0,75l mit Markierungen
- Kochtopf 0,75l mit Deckel als Pfanne (Edelstahl)
- Göffel oder Spork
- Berghafel
- Nalgene Wasserflasche 1L
- Gaskocher
Im Kochtopf habe ich noch ein Geschirrtuch, einige Küchentücher, einen Schwamm, Salz und Pfefferstreuer, den Griff für die Pfanne und etwas Alufolie.
Es gibt noch so viele Rezepte und Essbares die ich ausprobieren möchte, und werde sie hier nach und nach mit der Zubereitung und Erfahrungswerten posten.