Sonntag, 18. Oktober 2015

Kanada Landschaft und Pflanzen

Die Größenverhältnisse in Kanada sind ganz anders als bei uns in Europa. Zumindest außerhalb der Städten.
Handtuch große Grundstücke wie bei uns gibt es dort nicht. Anstatt Ar geht es da mehr um Hektar.

Eine kleine Farm

Jedes Grundstück dort sieht aus wie eine kleine Farm. Haus, Stall, Geräteschuppen u.a.

Wohnhaus

Stall und Schuppen

Blick vom Eingangstor

Die Pferde weiden auf dem Grundstück

Die Grundstücke sind meist bewaldet und man muss mit viel Mühe, die Flächen frei machen, wenn man Platz braucht, für ein Haus oder Schuppen zum Beispiel.
Der Boden ist kein guter Gartenboden. Mit viel Aufwand muss man die Erde für den Gemüsegarten aufarbeiten. Aber Pferde- und Rindermist dafür gibt es dort genug. 
Für Obstbäume ist der Sommer zu kurz.
Die oft sehr große Grundstücke sind gärtnerisch so gut wie nicht verwendbar. Sie dienen meist nur zur Pferdehaltung. Die Pferde sind das ganze Jahr über draußen.
Will man Weideflächen haben muss man sehr mühselig die Bäume roden. 

Geheizt wird mit Holz, was in dieser Holzreichen Gegend auch angebracht ist.
So sind wir auch öfters zum Holz machen gefahren.



Ich war froh, dass ich helfen konnte und habe gerne das Holz gehackt und aufgestapelt. 



Der Gemüsegarten muss sehr gut gegen Tiere abgesichert sein. Einmal haben es aber die Hirsche doch geschafft rein zukommen. Sie haben zum Glück keinen großen Schaden angerichtet.

Gemüsegarten

Mauer und Zaun um den Gemüsegarten


Die Landschaft

Die Landschaft ist einfach nur schön. Bilder reichen nicht aus, um dies zu zeigen.
Die Gegend von Tatlayoko Lake sieht sehr alpin aus, Wie in den Alpen. 
Man sieht ständig die inzwischen schon schneebedeckte Berge und die Wälder und Seen.






Besonders interessant anzuschauen sind die großflächig abgeholzten Waldflächen und die ehemaligen Waldbrandgebiete. 

großflächige Abholzung


Fahrt durch abgeholzte Waldfläche

Waldbrand noch nicht so lange her

Waldbrandgebiet erholt sich wieder


Die Pflanzenwelt

Im Vorfeld dachte ich immer, Kanada sei ein Pflanzenparadies. Als Kräutersammler freute ich mich riesig darauf. Die Warnung, es gibt dort kaum essbare Wildpflanzen habe ich großzügig ignoriert und als "Unwissenheit" über die Pflanzenkenntnisse abgetan.
Ich konnte mir das nicht vorstellen. Das ist für mich so wie Italien ohne Sonne oder die Schweiz ohne Berge.
Die Realität war hart für mich.
Die Gegend in Britisch Columbia, in der ich war liegt im Regenschatten der Berge zur Küste hin und wird sogar als Halbwüstengebiet eingestuft. Es regnet dort nicht sehr oft und alles ist sehr trocken. Selbst die Tiere finden da sehr wenig Nahrung.
Viele Seen ohne Zufluss gehen immer mehr zurück und versanden langsam.

Versandung eines Lakes


Die Laubbäume dort sind hauptsächlich Pappeln und wenige Ahorn habe ich gesehen.
Sonst nur Kiefern, Föhren, Douglasien.







Sogar kleine Kakteen gab es dort. Sie waren wie Kletten. Wir mussten sehr aufpassen.





Hier noch einige Bilder, die besonders die Trockenheit zeigen. Mitten in der waldreichen Gegend war es manchmal wie ein Wüstengelände, totale Trockenheit.
Für die Tiere gibt es da fast keine Nahrung.


viel Wald und große Trockenheit

abgeholztes trockenes Gebiet

viel Holz und Bäume, aber keine grünen Gräser

Wildkräuter

An Wildkräutern habe ich nur folgende gesehen: eine Brennnessel direkt am Haus, Scharfgarbe, und vertrockneten Gänsefingerkraut, sehr oft den dortigen Salbei der sehr köstlich riecht und als Tee schmeckt. 
Vereinzelt mal sehr kleinen Löwenzahn. hat sich nicht zum Sammeln gelohnt.
Hagebutten, die eine sehr leuchtende rote Farbe haben, nicht so matt rot wie bei uns. Sie schmecken auch sehr lecker. Die Bären essen sie sehr viel, der Bärenkot ist oft sehr rot. Leider habe ich kein Foto davon gemacht.
Dann gab es noch sehr häufig die einheimische KinickKinick Beere. Sie ist essbar, schmeckt aber nach nichts. Gekocht soll sie besser schmecken und verwertbar sein.
Das war alles was ich an essbaren Kräutern gesehen habe. Vielleicht hätte ich mehr gefunden, wenn ich mehr Zeit gehabt hätte.
Aber ich war wirklich mit offenen Augen sehr viel in den Wäldern und habe nicht mehr gefunden.
Man kann natürlich noch Kiefernadel Tee trinken und die Kiefer samen essen. Ist aber auf Dauer zu wenig.

Im Winter findet man bei uns in Deutschland mehr essbare Wildpflanzen als in dieser Waldreichen Landschaft. 

Salbei

Hagebutte

KinickKinick Beere

dürres Gänsefingerkraut

Eine wirklich bezaubernde Landschaft, aber keine sehr artenreiche Flora. Für mich als Gärtner und Wildpflanzen Liebhaber war das ein echter Schock.
Aber ich weiß, es gibt in diesem riesigen Land noch viele andere Landschaften und eine artenreichere Pflanzenwelt.
Es war für mich ein unvergessenes Erlebnis, an dem ich noch lange zehren werde. Ich hoffe, dass ich dort eines Tages wieder hinfliegen kann.







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