Montag, 29. Februar 2016

Wildpflanzenbücher für Einsteiger

Die Zahl der Pflanzenbücher geht ins Unendliche. Oft kann man sich, besonders als Laie, schon gar nicht mehr entscheiden, welches Buch das Richtige ist.

Als Gärtner und Wildpflanzenliebhaber kaufe ich mir immer wieder gerne mal ein Pflanzenbuch und ich weiß nicht genau wie viele ich überhaupt besitze. Schön anzusehen sind die Bücher immer und manchmal auch nicht ganz billig.
Ich möchte hier mal versuchen, für Einsteiger eine Hilfe durch den ganzen Dschungel der Kräuterbücher zu geben.

Das Wichtigste zuerst!
Das eine Buch für alles gibt es nicht. Mit einem Buch kommt man nicht aus. Besonders wenn man tiefer in die Welt der essbaren Pflanzen eintauchen will.

Die Bücher die ich heute aufzeige sind aber so aufgebaut, dass man sie schon fast alleine nutzen kann.
Ich habe einige wenige Bücher ausgewählt, die sehr verständlich sind und auch Rezeptvorschläge haben.
Reine Wildkräuterkochbücher werde ich noch vorstellen.
Mein wichtigstes Kriterium für die Bücher, die ich mir zulege ist, ob ich sie auch in der Praxis gut anwenden kann und sie gut verständlich sind. Ich habe auch speziellere Bücher, die erwähne ich hier aber noch nicht.

Tipps für den Buchkauf

  • Wichtig ist, keine Angst vor den Pflanzen haben, sehr offen an das Thema rangehen.
  • Ein gutes Pflanzenbuch hat auch ein sehr informatives Einleitungskapitel, das viel über die Pflanzen, Sammeln, Verwendung, Inhaltsstoffe, Geschichte usw. erklärt. Ich habe schon Bücher nur wegen dem Einleitungsteil gekauft, weil er so informativ war. Der Pflanzenteil ist ja in vielen Bücher sehr ähnlich.
  • Die Bilder müssen gut erkennbar sein, aber es muss auch klar sein, dass ein Bild nicht alle Einzelheiten einer Pflanze zeigen kann. Und vor allem auch nicht jedes Stadium des Wachstums. 
  • Darum ist es auch wichtig, das der botanischen Namen der Pflanze dabei steht. So kann man immer noch in anderen Quellen oder Bücher die Pflanze noch näher betrachten.
  • Viele Bücher sind inhaltlich im Pflanzenteil fast identisch. Dadurch kaufe ich nur noch Bücher, welche für mich neue oder seltene Pflanzen enthalten.
  • Man fängt mit den Pflanzen an, die man kennt. Später kann man immer nach und nach  1-2 Pflanzen dazu nehmen. Je mehr man sich mit den Wildpflanzen beschäftigt, desto sicherer wird man.
  • Wer sich trotz Bücher sehr unsicher ist, muss unbedingt eine Kräuterwanderung mitmachen. Auch ich mache das sogar ab und zu und lerne immer noch Neues dazu. Man lernt auf diesem Gebiet nie aus.
  • Es gibt immer jemanden im Umfeld der die ein oder andere Pflanze bestimmen und zeigen kann. auch wenn diese Person nichts über die Verwendung der Pflanze weiß.
  • Gute Pflanzenbücher müssen nicht immer teuer sein.

Die Bücher

1.



"Die 12 wichtigsten essbaren Wildpflanzen" von Dr.Markus Strauß  Hädecke Verlag  9.80€ 70 Seiten

Dieses Buch ist ein absolut spitzen Buch. Von der Inhaltlichen Aufmachung her hat der Autor ganz neue Wege betreten. Es ist zur Selbstversorgung mit essbaren Wildpflanzen gedacht.

In diesem Buch werden nur 12 Pflanzen beschrieben. Diese aber sehr genau und die Auswahl ist so getroffen, dass die Pflanzen sehr häufig und fast das ganze Jahr bei uns vorkommen und zur Verfügung stehen.
Pflanzen, die uns in Notzeiten immer zur Verfügung stehen.
Auch ist eine Verwechslungsgefahr mit anderen oder giftigen Pflanzen so gut wie ausgeschlossen.
Jede Pflanze wird sehr gut erklärt und es sind mehrere Rezepte pro Pflanze beschrieben. Die Rezepte sind einfach gehalten und sehr gut anzuwenden.
Das Buch enthält auch eine sehr gute Sammeltabelle für das ganze Jahr, wann welcher Teil der Pflanze wie verwendet werden kann.
Sehr interessant ist auch die Vergleichstabelle der Inhaltsstoffen von Wildkräutern zu kultivierten Pflanzen.

2.

"Wildkräuter, Beeren und Pilze" von Eva und Wolfgang Dreyer  Kosmos Verlag  9.95€  174 Seiten

Ich wage die pauschale Behauptung, dass man bei den Büchern des Ehepaar Dreyer nie einen Fehlkauf macht. Sie schreiben sehr gute Pflanzenbücher, mit guten Bildern und Beschreibungen.

Die Einleitung ist sehr informativ mit vielen Tipps und Erklärungen.
Dieses Buch gefällt mir besonders, da der Pflanzenteil in die Jahreszeiten eingeteilt ist. Frühling, Frühsommer, Sommer usw.
Das ist besonders für Neueinsteiger interessant. So muss man sich nicht immer durch alle Pflanzen wühlen, sondern kann ganz gezielt unter der Jahreszeit nachschauen.
Die Bilder sind sehr gut, aber auch da ist nicht immer alles ganz genau erkennbar.
Der Rezeptanteil ist auch wieder sehr groß, mit interessanten Rezepten.

3.

"Wildkräuter finden"  von Christine Schneider  Ulmer Verlag  9.90€  125 Seiten

Dieses Buch nennt sich sogar "Das Wildkräuterbuch für Einsteiger!"
Der Einleitungsteil ist schon eine kleine Kräuterschule für sich. Nach dem Pflanzenteil, der die gängigsten Wildkräuter (etwa 40) beschreibt, kommt noch ein Rezeptteil.
Die geammte Aufmachung dieses kleinen Buches gefällt mir sehr.

4. 

"Was blüht den da?" von Spohn-Aichele  Kosmos Verlag  14.99€  448 Seiten

Das ist ein reines Bestimmungsbuch. Es nennt sich selbst "Das Standardwerk der Blumenbestimmung". Und das ist es auch.
550 Arten werden in 1000 Fotos und Zeichnungen vorgestellt.
Hier werden alle Pflanzen in der Blüte vorgestellt. Dazu gibt es eine gute Einteilung in Farbe, Form, Anzahl der Blütenbläter.
Die Fotos sind sehr scharf und gut erkennbar.

5.

"Wildkräuter und ihre giftigen Doppelgänger" von Eva Dreyer  Kosmos Verlag  9.95€  142 Seiten

Der Titel des Buches spricht schon für sich. Hier werden die möglichen Verwechslungsgefahren aufgezeigt. Auch wieder eingeteilt in den Jahreszeiten. Aber man braucht sich da nicht verrückt machen lassen.


Natürlich gibt es noch sehr viel mehr Bücher und ich werde auch noch einige vorstellen.
Aber mehr halte ich für den Einsteiger zu verwirrend.
Wer die Pflanzen der ersten 3 Bücher erkennen und bestimmen kann, hat schon eine sehr gute Basis an Pflanzenkenntnisse. Hier zählt die Qualität und nicht die Masse.

Das beste Wildkraut ist auch nur das, welches ich auch in der Nähe habe und finde. Es bringt nichts, unzählige Wildkräuter zu kennen, sie aber nicht sammeln kann, weil sie vor Ort  nicht vorkommen.

Wer neu einsteigt beginnt mit den vorhandenen Pflanzen vor Ort.





Sonntag, 28. Februar 2016

Bärlauch sammeln

Heute bin ich mit meiner Frau zum Bärlauch sammeln in einen nahe gelegenen Wald gegangen.
Ich kenne da eine Stelle, welche eine fast unendliche Menge an Bärlauch hat.
Überall im Internet sieht man, wie die Leute schon kräftig am Bärlauch sammeln sind. Ich war da etwas nachlässig.
Abends nach der Arbeit habe ich da auch nicht mehr so die Lust dazu gehabt.

Da ich nicht so oft an dieser Stelle bin, haben wir den Platz nicht sofort gefunden und haben dies mit einer kleinen unfreiwilligen Wanderung verbunden.
Ich musste mir da von meiner Frau so einiges anhören, von wegen Orientierungssinn usw.
Aber egal!
Es hat uns Beiden Spaß gemacht, durch den schlafenden Wald zu laufen und zu sehen, wie die Natur langsam erwacht.
Viele junge Kräuter kommen schon und auch die Büsche schlagen schon aus.
Der Winter ist langsam vorbei. Selbst wenn noch mal ein Rückschlag kommt, kann er nicht lange dauern. Die Anzeichen für den Vorfrühling, Haselnussblüte, Schneeglöckchen usw. sind da.

So ging es los
Im Wald angekommen kam auch gleich ein Bach, das war aber noch nicht die Stelle die ich suchte.
Ganz jungen Bärlauch haben wir zwar  gleich gefunden, aber wir ließen ihn stehen. Er war zu klein und zu wenig. Ich suchte ja meine "Superstelle".

Gleich hinter dem Waldrand

Aronstab 
Wir gingen den Waldrand entlang weiter und fanden eine große Platte mit Schneeglöckchen. Die kamen aber durch Menschenhand dahin, sie sind keine Pflanzen, welche bei uns wild vorkommen.
Aber sie zeigen an, dass der Winter so gut wie vorüber ist.

Schneeglöckchen am Waldrand

 Nach etwa einer halben Stunde kamen wir dann doch an der gesuchten Stelle an, aber es war nicht so, wie ich es erhofft habe.
Der Bärlauch ist da noch ganz jung und klein. Wir waren uns schon einig, dass wir noch eine Woche warten werden. Etwas enttäuscht waren wir schon.

sehr kleiner Bärlauch
Trotzdem hatten wir viel Spaß und nutzten die Landschaft fürs Training.
Es geht dort sehr steil bergab und wir übten Hindernisüberquerung.
Da wir gerne in den Bergen unterwegs sind, nutzen wir jede Gelegenheit zum Üben. Und vor allem, es macht Spaß.




Unten angekommen ging es auch schon gleich wieder hoch. Wir machen das immer sehr schnell. Kondition und Technik auf rutschigem Gelände.




Oben angekommen gingen wir gleich die nächste Schlucht hinunter und da fanden wir auch viel Bärlauch, der auch schon sehr groß war.
Das war natürlich eine inzwischen unerwartete Überraschung für uns und wir begannen sofort mit dem Sammeln.





So kamen wir doch noch zu unserem Bärlauch und morgen beginnen wir mit der Verarbeitung.
Zum Abendessen haben wir schon einiges in den Salat geschnitten, was sehr lecker ist.

Wildpflanzen sammeln ist immer eine schöne Sache. Man ist draußen in der Natur, genießt die frische Luft und kommt kostenlos an die gesunden Schätze der Natur.