Sonntag, 23. Oktober 2016

Urban Survival - Einleitung

Fast unser ganzes Leben und unser Alltag spielt sich in der Zivilisation ab.
Unser Wohnumfeld, Arbeitsstätten, Versorgungsketten, Infrastruktur, medizinische Versorgung, das Staatsgebilde und unser ganzes System in dem wir leben und eingebunden sind.


Survival in der Natur

Heute gibt es einen richtigen Boom von Menschen, welche lernen wollen wie man in der Natur lebt und überlebt. Viele sind zivilisationsmüde und haben sich zu weit von der Natur entfremdet. Sie wollen wieder lernen, von der Natur zu leben, essbares zu finden, und eine neue Beziehung zur Natur, welche ihnen fremd geworden ist, zu bekommen.Und auch um zu entschleunigen. Der Alltag und das Arbeitsleben werden ja immer schneller, stressiger und fordernder.
Erschöpfung macht sich bei vielen breit. Auch bei mir.

Da die Natur ein fremdes und für manche ein unbekanntes Umfeld ist, wollen viele wieder lernen, sich darin zurechtzufinden. Was sicher kein Fehler und auch notwendig ist.

Unser Umfeld in der Zivilisation kann ebenso sehr schnell eine unbekannte und feindliche Umgebung für uns werden, wenn wir nicht auf Notsituationen in der Zivilisation vorbereitet sind.

Wolf- Dieter Storl hat dazu in seinen Büchern folgende Aussagen gemacht. Besser kann man die Lage heute kaum noch beschreiben.

  • "Wir wissen zwar viel, gehen lange in die Schule, meinen wir seien gebildet. Aber wenn es um Wissen geht, das überlebensnotwendig ist, sieht es nicht gerade gut aus".  W.-D.Storl



  • "Dieses Verlorensein, diese Entfremdung von der Natur, ist in unserer westlichen übertechnisierten Welt zum Normalzustand geworden. Zugleich aber auch die untergründige Unsicherheit und Lebensangst. Je mehr wir in einer virtuellen Welt leben, die gespeist wird durch endlose Videounterhaltung und abstraktes Schulwissen und unsere natürlichen Wurzeln vergessen, umso mehr Angst werden die Menschen haben".  Storl


Urban Survival

Die Zivilisation ist unser tägliches Umfeld. Hier fühlen wir uns wohl, finden zurecht und leben in einem einigermaßen geschütztem Umfeld und genießen dazu eine Rundumversorgung.
Für alles ist gesorgt, die Versicherungen versprechen uns den optimalsten Schutz, der Staat sorgt für die Krankenversorgung, Feuerwehr und Schutz durch die Polizei. Die Nahrung- und Konsumgüterversorgung ist gesichert. Alles ist geregelt und geht seinen gewohnten Gang.
Der westliche Mensch braucht sich um seinen 'Alltag und Zukunft wenig Sorgen zu machen. Alles ist in besten Hände abgegeben. Der Staat sorgt für uns.
Eigenverantwortung und selbstständiges Mitdenken und Handeln ist bei vielen nicht mehr vorhanden.

Inzwischen wachen immer mehr Menschen auf und merken, dass dies doch nicht so einfach ist. Das unser Leben und Zukunft längst nicht mehr so sicher sind, wie uns vorgegaukelt wird.
Zu Vieles passiert in den letzten Monaten, was sich nicht mit unserer heilen Welt vereinbaren lässt.
Angst und Unsicherheit machen sich bei vielen breit, oder doch zumindest ein mulmiges Gefühl, wenn man die täglichen Nachrichten verfolgt.

Warum ist Urban Survival wichtig?

  • Wir haben heute fast unser ganzes Leben in fremde Hände abgegeben. Wir sind meist völlig abhängig vom System und hoffen, das es immer funktioniert und für uns da ist, wenn wir es brauchen.
  • Wir sind heute fast völlig von der Natur entfremdet und haben kaum noch Bezug zu ihr. Dadurch kann sie im Notfall den meisten Menschen nicht helfen und macht ihnen Angst.
  • Darum klammern sich die meisten Menschen an die Zivilisation, ihre natürliche Umgebung. Wenn diese aber zerfällt oder große Krisen eintreffen, egal welcher Art, sind die meisten Menschen völlig hilflos der Not und Gefahren ausgesetzt. Eigenverantwortung hat man ja großteils verlernt.
  • Es muss uns bewusst sein, dass die Zivilisation zwar unsere Heimat ist und wir meinen dort alles im Griff zu haben, dies aber nur solange der Fall ist, solange alles in Ordnung ist und seinen gewohnten Gang geht. Kommt wirklich eine größere Katastrophe, kann in unserem gewohntem Umfeld eine härtere Survivalsituation eintreten, als in der Natur.
  • Auch wenn der Staat uns größte Sicherheit verspricht, zeigt uns der Lauf der Geschichte, dass man diesen Worten nicht trauen darf und kann. Mit einem Plan B sollte sich jeder befassen, der sich und seine Familie einigermaßen schützen möchte.
  • Es ist keine Schwarzmalerei, wenn man sich mit einigen möglichen gefährlichen Szenarios, die uns passieren können, befasst. Das Beste hoffen, auf das Schlimmste vorbereitet sein.
  • Niemand mehr ist heute sicher. Zu vieles kann jederzeit passieren. Man muss heute in der Lage sein, mit verschiedenen Notsituationen zurechtzukommen.
  • Die Gefahrenliste, was uns heute alles treffen kann ist sehr groß und real geworden. Neue Kriegsgefahr, die Finanzkrise ist immer noch genauso akut und gefährlicher den je, Chemieunfälle, Terrorgefahr, Flüchtlingskrise, häufigere Stromausfälle durch den vermehrten Ökostrom, marode Stromnetze oder Sabotage, allgemeine Teuerung uvm.
  • Vorbereitet zu sein gibt immer ein sicheres Gefühl und Sicherheit.

Einige persönliche Beispiele

  • Ende Juni dieses Jahres war ich auf einer Berghütte. Abends bin ich mit dem mir bekannten Wirt und einigen Mitarbeitern noch auf ein Bierchen zusammengesessen. Müde bin ich ins Bett. Um 2 Uhr nachts ging der Feuermelder los.Benommen wachte ich auf, machte die Türe auf und sah leichten Rauch und viele Leute hin und her rennen. Ich schaute nach meiner Gruppe, mit der ich unterwegs war, Dann ging ich in mein Zimmer, zog mich mehrschichtig warm an, packte einige wichtige Dinge in meinen Tagesrucksack und ging nach unten. Dort stellte sich dann zum Glück heraus, dass es nicht brannte. Jemand hat im Schuhtrockenraum seine Lederstiefel direkt zum Trocknen an die Heizspirale gestellt. Diese Schuhe fingen an zu kokeln und zu rauchen. Der Rauchmelder ging los.   
  • Für mich war das eine interessante Erfahrung. Zuerst war ich nie in Panik oder Angst,weil ich durch mein ständiges mentales und körperliches Survival Training auf solche Situationen vorbereitet bin und weiß was zu tun ist. Es hat mir auch gezeigt, wie schnell sich alles ändern kann. Man geht fröhlich gelaunt zu Bett und sehr schnell kann alles ganz anders sein.
  • Zwei Monate später holte ich jemanden vom Hauptbahnhof ab. Der Zug hatte 45 Minuten Verspätung. Für mich eine Möglichkeit, den Bahnhof und das Publikum dort näher zu beobachten. Es waren dort sehr viele recht fragwürdig und nicht immer harmlos aussehende Leute dort. Da ich nicht wusste, von wo genau ich die Person abholen muss, ging ich ständig zwischen zwei möglichen Plätzen hin und her. Ein fremdländischer Mann kam mit entgegen und da ich gerade zufällig auf ihn schaute, fragte er mich, ob ich Ärger will. Ich schaute ihn an, machte mich etwas größer und sagte nein, ich warte auf jemanden. Dann ging er weiter. Hätte anders ausgehen können. Aber ich zeigte mich nicht eingeschüchtert und weiß auch, wie mich zu verteidigen.
  • Vor etwa zwei Wochen, kurz vor Feierabend fuhr ich mit dem Auto normal zurück zur Firma und plötzlich wurde uns der Weg von der Feuerwehr und Polizei versperrt. Wir mussten einen großen Umweg fahren. Angekommen im Betrieb erfuhren wir das es einen Amoklauf in der Schule gibt, die etwa 200m Luftlinie von unserem Betriebshof entfernt ist. So standen wir dann im Betriebshof, sahen die Polizeihubschrauber über uns sehr langsam fliegen und schauten im Internet mit unseren Smartphones wie die Lage ist. Panik hatte ich nie und war auch nicht besonders überrascht. Mir ist bewusst, dass wir täglich vor solchen Situationen stehen können. Mich ärgert es aber und macht mich furchtbar wütend, dass es in unserem Land so schlimm gekommen ist. Etwas später zuhause, erfuhr ich dann über die Medien, dass es sich um einen Fehlalarm handelte. 
  • Fast zur selben Zeit kam es dann in fünf weitern Schulen in verschiedenen Städten zu weiteren Amokläufe, die sich als Fehlalarm herausstellten. Ich verfolgte es über das Internet. Zur Entspannung machte ich dann einen Trainingslauf und als ich zurück kam, war plötzlich in den Medien eine bewaffnete Geiselnahme in einem Kaufhaus in Brüssel mit 15 Geiseln. 
  • Das zeigt mir eindeutig, wir wissen  nicht, was in der nächsten Stunde passieren kann oder wenn wir morgens zur Arbeit fahren, was bis zum Abend passieren wird. Alles ist inzwischen möglich und denkbar!
Diese Liste kann ich noch lange weiter machen und ich denke jeder Leser kann inzwischen noch eigene Erfahrungen hinzufügen.

Es ist sehr leichtsinnig, sich nicht mit den Gefahren, die auf uns zukommen können zu befassen.