Samstag, 25. April 2015

Löwenzahngelee

Zur Löwenzahnblüte bietet es sich natürlich an, einen leckeren Gelee aus den Blüten herzustellen.
Er schmeckt einfach nur köstlich.
Man kann sich auch recht schnell einen Jahresvorrat zur Selbstversorgung herstellen.

Ich ging auf eine nahe Wiese bei uns im Ort, fast vor der Haustür, wo ich weiß, sie wird nicht gespritzt und es sind dort keine Hunde.


In etwa 15 Minuten hatte ich eine reichliche Ernte.
Man erntet sowieso immer nur so viel, wie man auch gleich verarbeiten kann.
Besser öfters ernten.

meine Ernte wird vorbereitet


Die grünen Kelchblätter weg oder nicht


Da es immer wieder die Frage gibt, soll man die grüne Kelchblätter entfernen oder nicht, habe ich dieses mal beides ausprobiert.

Zwei 1 Liter Gefäße habe ich mit Blüten gefüllt, ohne die grünen Kelchblätter und
ein 1 Liter Gefäß habe ich mit den kompletten Blüten gefüllt.
Das hat mir natürlich gefallen, denn man spart sich somit die ganze Arbeit mit dem Entfernen der grünen Anteile.
Gut, so ganz pingelig gehe ich dabei auch nicht vor, etwas Grünes bleibt immer drin und ist auch nicht schlimm.

Aber komischerweise war beim Aufkochen der Blüten und das stehende Wasser bei den rein gelben Blüten dunkler als bei dem, wo alles dabei war.
Auch später ist das fertige Gelee, mit den reinen gelben Blütenblättern von der Farbe her dunkler, als das, wo alles mit rein kam.
Warum weiß ich leider nicht.

Geschmacklich ist der reine Blütengelee süßer, der andere hat einen etwas bitteren Nachgeschmack, der aber nicht schlimm ist.

Fazit

Die Frage, ob man die Grünanteile entfernt oder nicht, wird wohl offen bleiben und die freie Entscheidung jedes Einzelnen bleiben.
Es geht beides!
Ich werde weiterhin die Kelchblätter entfernen.

Das Rezept

Ich habe mich an das Rezept aus dem Buch "Die 12 wichtigsten Wildpflanzen" von Dr. Markus Strauß gehalten. Der in seinen Büchern immer sehr einfache und leichte Rezepte beschreibt.

Die Blüten sammeln und ausschütteln, Ameisen und Kleininsekten können darin sein. Nicht waschen!
Dann ein 1Liter Gefäß mit den Blüten voll machen.
Zu diesen Blüten kommt 1 Liter Wasser dazu.
Dies 2 Minuten aufgekochen und und über Nacht ziehen lassen.



Danach wird das Wasser abgeseiht und  750ml Flüssigkeit abgemessen.
Diese Flüssigkeit wird mit 1 kg Gelierzucker oder 500 gr 2:1 Gelierzucker und dem Saft einer Zitrone aufgekocht. Ich habe den 2:1 Gelierzucker verwendet.
Blütenwasser abseihen

Gelierzucker dazu
Drei Minuten sprudelnd kochen lassen und dann schnell in die ausgekochten Schraubverschluss Gläser  abfüllen.
Etwa 15 Minuten auf den Kopf stellen, damit sich Vakuum bildet.




Danach die Gläser abkühlen lassen und es sich schmecken lassen.

der erste fertige Gelee

Auf diesem Bild sieht man deutlich den Farbunterschied.
Die dunklen Gläser sind mit entfernten Blütenkelche, das vordere helle ist mit den Kelchen.

Mittwoch, 22. April 2015

Japanischer Staudenknöterich - Kompott

Der Japanische Staudenknöterich ist eine Pflanze, die ursprünglich aus China, Korea und Japan und wurde bei uns als Zier- und Futterpflanze  1825 eingeführt.
Allerdings wurde diese Pflanze weder von den Wildtieren noch dem Vieh als Futter angenommen.
Nur für die Bienen ist es noch eine gute Möglichkeit zur Nektar Ernte, wenn vieles schon verblüht ist.

Japanischer Staudenknöterich

Der Staudenknöterich ist ein Neophyt. Eine Pflanze,die bei uns nicht heimisch ist.
Er ist sehr schwer zu bekämpfen und breitet sich rasch über die Rhizome aus.
Er verdrängt teilweise auch heimische Pflanzen.

Essbare Wildpflanze

Für Wildpflanzen Liebhaber hat der Japanische Staudenknöterich einiges zu bieten.
Er kann roh und gekocht gegessen werden.
Er schmeckt etwa so wie Rhabarber und wird auch genau so verwertet.

Heute habe ich mal eine Stelle besucht, von der ich weiß, das der Staudenknöterich dort wächst und habe mal einiges geerntet.
Er wächst sehr gerne an Flüssen und Bächen.

Ich muss erst selbst mit dieser Pflanze noch mehr Erfahrungen sammeln und Rezepte ausprobieren.
Diese Pflanze ist für mich auch noch ein interessantes, aber lohnendes Neuland.

Die Ernte

Die jungen Sprosse so etwa 30- 40 cm groß können geerntet werden.
Heute habe ich die Erfahrung gemacht, dass die ganz dünnen Triebe total faserig sind und dadurch nicht verwertbar. 
Die etwas dickeren im Durchmesser sind da besser und können auch gleich vor Ort roh gegessen werden.

junger Japanischer Knöterich

Japanischer Knöterich am Flussufer


Knöterich Kompott

Das erste Rezept welches ich ausprobiert habe ist ein Kompott, nach dem Rezept genau so wie ein Rhabarber Kompott.
Ich habe doch nicht so viel gesammelt und merkte bei der Zubereitung,dass ich davon noch einiges nicht verwenden kann. Gerade die ganz dünnen Stängel.

spärliche Ernte

Dadurch hatte ich dann noch 200gr Knöterich Stängel zubereitet.
Ich habe sie geschält, bin mir aber nicht sicher, ob man dies wirklich muss.
Auf jeden Fall ist es ein Haufen Arbeit.

geschälte Stängel

Diese Stängel habe ich dann in einen Topf klein geschnitten.



Bei diesem Rezept habe ich bei den Zutaten von einem Kilo Rhabarber Kompott alles auf 200gr. runter gerechnet.
In diesem Topf mit dem Knöterich habe ich dann etwa 50gr. Zucker gegeben und dazu noch eine Packung Vanillezucker.
Den Knöterich mit dem Zucker vermengen und etwa 1 Stunde stehen lassen.
Zwischendurch umrühren. Kein Wasser dazu geben. Der Zucker wird den Stängeln Wasser entziehen. Ich habe Rohrzucker verwendet.

gezuckerte Stängel

Nach etwas 1 Stunde die Stängel mit dem eigenem Saft unter rühren aufkochen. Kein fremdes Wasser dazugeben, denn beim Aufkochen wird noch mehr Flüssigkeit dazukommen.
So lange kochen, bis die Knöterichstücke weich sind. Etwa 20 Minuten.

Aufkochen

Dann abkühlen lassen und bei Bedarf nachsüßen.
Den Kompott kann man alleine essen, oder mit einem Vanilleeis, oder mit einem Naturjoghurt verrührt.

Es schmeckte lecker.
Ich bin schon auf das nächstes Rezept gespannt, welches ich diese Tage ausprobieren werde.


Dienstag, 21. April 2015

Essbare Bäume

Besonders jetzt um die Frühlingszeit, wenn die Blätter der Bäume und Büsche wieder neu hervorkommen, gibt es auch für uns auch einige interessante Leckerbissen.

Das Laub einiger Bäume ist im jungen Wachstum gut essbar

Die Rotbuche:
Die Sammelzeit für die Blätter ist so etwa Ende April bis Anfang Mai.
Für die lecker schmeckende Keimlinge so ab Mitte April 
Und die Bucheckern, die Früchte der Buche, kann man ab etwa Ende September bis November gut sammeln.

junges Buchenlaub


Buchen Keimlinge
Die Buchen Keimlinge können roh gegessen werden, oder auch in den Salat hinein geschnitten werden.

Die Zeit in der man das junge Laub essen kann ist leider sehr kurz.
Werden die Blätter älter, werden sie härter und schmecken auch nicht mehr.
Bucheckern rösten
Die geröstete Bucheckern schmecken einfach nur köstlich. Über den Salat, ins Gemüse hinein oder einfach zum Knabbern.
Die Bucheckern enthalten Alkaloide, welche für uns schädlich sind. Darum sollte man die Bucheckern auch unbedingt rösten.
Geröstet sind sie auch kerniger und schmecken viel besser.

Die Birke:
Die Birkenblätter sind auch im jungen Zustand essbar und können etwa im Zeitraum von
Mitte April bis Anfang Mai für Salate gesammelt werden, oder auch in Gemüse mitgekocht werden.

Wegen den vielen guten Inhaltsstoffen der Birkenblätter wird die Birke meist mehr als eine Heilpflanze verwendet.
Für den Birkentee sammelt man die Blätter etwa im Mai- Juni.
Auch die langen, gelbe Kätzchen der Birke können verwendet werden.
Man kann damit das Mehl strecken.
junge Birkenblätter


Der Spitzahorn:
Jetzt können wir die jungen hellgrünen Blätter und Blüten des Spitzahorn sehen.
Besonders jetzt können wir am Waldrand und in der Natur schon von weitem die hellgrünen Farben des Spitzahorn sehen. Noch lange bevor die anderen Bäume austreiben.

junger Austrieb des Spitzahorn

Die jungen Blätter und Blüten können wir roh essen und für Salat verwenden.
Man kann die jungen Blätter auch für Spinat verwenden.
Auch die Keimlinge des Spitzahorn kann man verwenden und in den Salat mit hineinschneiden.

Etwa von Juni bis September kann man die ausgereiften Samen aus den Flügelfrüchten heraus nehmen und zum Gemüse mitkochen.

Weitere essbare Bäume

Es gibt noch genug essbare Bäume in unserer Natur.

Die Eiche, Darüber habe ich hier im Blog schon einige Rezepte geschrieben.
Gesammelt werden die Eicheln im Herbst, bis in den Winter hinein.


Die Sommerlinde. Man kann die jungen Blätter von April bis Ende Juni als Salat und Gemüse verwenden.
Die jüngeren Früchte (Kugeln) der Samen kann man mitkochen oder wenn noch weich, roh essen.
Die Lindenblüten eigenen sich gut als Fiebertee.

Die Fichte. So etwa im Mai kann man die jungen hellgrünen Fichtenspitzen sammeln und einen guten Fichtennadel Honig/ Sirup als Brotaufstrich daraus machen.
Aus den Fichtennadel, aber auch von der Tanne und Kiefer, kann man einen leckeren und Vitaminreichen Tee aufbrühen.
Im Herbst kann man die Samen aus den Zapfen sammeln und essen, was aber sehr mühselig ist.

Die Walnuss. Jeder kennt sie und freut sich ab etwa September, wieder diese große und lecker schmeckende Nüsse sammeln zu können. Bei guter trockener Lagerung, halten sie in der Schale bis zur nächsten Ernte.

Die Vogelkirsche. Sie ist die Mutter unser heutigen kultivierten Süßkirsche, 
Die Früchte sind deutlich kleiner als bei der Süßkirsche.
Die Vogelkirsche finden wir oft im Wald und am Waldrand. Sie kann sehr groß werden und oft kommen wir deswegen nicht an die leckeren Früchte heran.
Am Waldrand sind die Bäume oft kleiner und die Möglichkeit, die Kirschen zu ernten größer.
So etwas Ende Juni bis Ende Juli sind die Früchte reif.
Die jungen Blätter und Blüten kann man auch als Tee sammeln.

Die Felsenbirne. Die Blüte, welche etwa Ende April bis Mai blüht, kann man im Salat verwenden.
Die Früchte sind etwa im Juli reif und können direkt roh gegessen, aber auch zu Marmelade verarbeitet werden.
Sie schmecken köstlich.
ein schönes Exemplar der Felsenbirne

Blüte der Felsenbirne


Das ist heute nur eine Auswahl von essbaren Bäume und Sträucher. Es gibt noch einige mehr.
Die Natur hat uns noch so viel zu bieten.
Verschiedene Rezepte werde ich noch dazu schreiben.

Montag, 6. April 2015

Phänologie- der Kalender der Natur- Der Erstfrühling

Der Erstfrühling ist in der Zeit zwischen Ende März und Ende April.

Dieses Jahr hält sich der Winter und die Kälte recht lange. Kein strenger Winter, aber recht zäh und hartnäckig.
Richtige Frühlingsstimmung will bei mir noch nicht so richtig aufkommen.
Auch die Natur tut sich noch schwer und in der Landwirtschaft geht es auch noch nicht so richtig voran.

Astronomischer Frühling

Der astronomische Frühling beginnt bei uns in der Nordhalbkugel mit dem 21.März.
Das ist die Tagundnachtgleiche. Das heißt, an diesem Tag sind überall auf der Welt der Tag und die Nacht gleich lang, nämlich 12 Stunden.
Am Äquator steht die Sonne am Mittag genau senkrecht am Himmel.

An diesem Tag geht am Nordpol die Sonne auf und scheint für ein halbes Jahr.
Am Südpol geht an diesem Tag die Sonne unter und es folgt eine halbjährige Polarnacht.
Auf der Nordhalbkugel beginnt der Frühling,
auf der Südhalbkugel beginnt der Herbst.

Pflanzliche Anzeichen für den Erstfrühling

Die Natur stimmt aber nicht immer mit dem astronomischen Jahreszeiten überein, sie hat ihre eigenen Regeln und Anzeichen.
Dieses Jahr zum Beispiel kam der 21.März eher einem Winteranfang gleich, der in meiner Region erst jetzt so langsam vorüber geht.

Am Anfang Blühen zuerst das Buschwindröschen und die markante Forsythie. Dann Tulpen, Narzissen, Weiden. Am Ende des Erstfrühlings blühen dann die Äpfel, Birnen, Eschen, Rote Johannisbeere, Süß- und Sauerkirschen, Löwenzahn u.a. 
Vereinzelt kann man jetzt schon die Schlehen blühen sehen und die Kirschpflaumen.

Und auch die Wildkräuter Saison beginnt mit dem herrlichen Bärlauch.


Forsythie

Buschwindröschen
Kirschpflaumen

Schlehe
Weidenblüte wichtige erste Bienennahrung

Auch viele Büsche und Bäume schlagen jetzt aus.

Die Eberesche, die Rosskastanie, Birken, Spitzahorn, Erlen, Holunder, die Lärche und am Ende auch die Buchen.
Holunder

Weißdorn  


Im Garten zuerst die Stachelbeere, dann die Äpfel.
Wenn die Stachelbeere austreibt, ist dies ein sicheres Zeichen, dass der Erstfrühling beginnt.
Blüht die Stachelbeere sind wir in der Mitte des Erstfrühlings.

Stachelbeere Austrieb

Austrieb des Apfels


Mit der Stachelbeere Blattentfaltung kann auch wieder die Gartenarbeit richtig losgehen.
Die Frühbeetkästen können mit Blumenkohl, Brokkoli und Kohlrabi gepflanzt werden und so einiges kann man schon im Freiland aussäen.




Sonntag, 5. April 2015

Wetterkunde - Windregeln

Durch die Winde und Luftbewegungen kann man auch das Wetter erkennen.

Für jeden der viel draußen ist, Gärtner, Landwirte, Jäger, Bergsteiger, Soldaten, Bushcrafter usw. sind die Wetterregeln sehr wichtig.

Winde entstehen durch die Rotation der Erde und durch das Aufeinanderfolgen von Hoch - und Tiefdruckgebiete. Wenn warme und kalte Luft aufeinander stoßen und sich vermischen.
Je nach dem wie stark die Luftdruck Unterschiede sind, um so stärker werden die Winde.



Jede Änderung der Windrichtung deutet auf eine Veränderung des Wetters hin.

Dreht der Wind plötzlich, nachdem er längere Zeit aus der gleichen Richtung gekommen ist, dann kommt eine gravierende Wetterveränderung.

Eine Veränderung der Windrichtung hat vor allem damit zu tun, ob der Wind links oder rechts drehend ist.
linksdrehender Wind   - Tiefdruck
rechtsdrehender Wind - Hochdruck

Es gibt Höhenwinde, die erkennt man am der Zugrichtung der Wolken und es gibt
die Bodenwinde, welche wir unten am eigenem Leibe spüren können, oder am Verbiegen von Pflanzen, Fahnen wehen usw. sehen können.

Gras im Bodenwind

 Dadurch gibt es einige Windregeln


  • Ändert sich die Windrichtung um mehr als 45°, weist das auf einen Wetterumschwung hin.
  • kommt der Wind aus NW - O  deutet es auf gutes Wetter hin (rechtsdrehender Wind)
  • kommt der Wind aus W - SW  deutet das auf schlechteres Wetter hin, oft Regen, Westlage (linksdrehender Wind)
  • Federwolken von SW kündigen baldigen Regen an.

Bodenwinde

Wenn das Wetter schlechter wird, neigen Bodenwinde dazu gegen den Uhrzeigersinn (linksdrehend) zu drehen, (Tiefdruck)

Drehen die Bodenwinde aber im Uhrzeigersinn weiter (rechtsdrehend), ist besseres Wetter im Anmarsch. (Hochdruck)

Aber diese Regeln sind noch etwas ungenau. Darum noch die Querwindregeln.

Querwindregeln

Anhand den Bodenwinden und den Höhenwinden kann man so das Wetter einigermaßen bestimmen.

  1. Man stellt sich mit dem Rücken gegen den Bodenwind.                                                                 Wenn dann die Höhenwinde (Wolken) von links kommen, wird sich das Wetter normalerweise verschlechtern.
  2. Kommen die Höhenwinde (Wolken) von rechts, so tritt normalerweise besseres Wetter ein.
  3. Wenn der Rücken dem Bodenwind zugewandt ist und die Höhenwinde in der selben oder entgegengesetzte Richtung ziehen, wird sich das Wetter normalerweise kurzfristig nicht sehr viel ändern.

Probiert es aus und lernt den Wind und das Wetter zu lesen und zu erkennen.

Weitere Erklärungen zum Wind und zum Wetter werden noch kommen und habe ich auch schon hier geschrieben  http://abenteuer-einfaches-leben.blogspot.de/2014/07/wetter-in-den-alpen.html