Freitag, 18. Dezember 2015

Der Sinn von Weihnachten

Es ist ein Fest, dass alle Jahre wieder kommt. Jeder weiß es, aber der jährliche Stress ist groß.
Die Briefkästen sind wieder voll mit Werbung, der Einzelhandel hofft auf große Gewinne. November und Dezember sind die umsatzstärksten Monate im Jahr.
Und der Stromverbrauch zur Vorweihnachtszeit steigt auch sehr stark an.

Es ist auch ein Lichterfest, es soll Licht in die Dunkelheit bringen. Man gedenkt dabei auch an Jesus Christus, der das Licht der Welt ist.

Julfest/ Lichterfest

Auch die Germanen und Skandinavier feierten zu dieser dunklen Jahreszeit das Lichterfest oder Julfest. Ein Zusammenhang zwischen Weihnachten und dem Julfest konnte aber bisher noch nicht bewiesen werden. Auch wenn sie ziemlich zeitgleich liegen.

Aber ich halte es für absolut natürlich und richtig, dass die Menschen im vorchristlichem Nordeuropa das Lichterfest feierten. Das war auch immer die härteste Jahreszeit und besonders auch in Skandinavien ist es im Norden lange dunkel.
Lichter und Feuer brachten da schon immer den Menschen Trost und Hoffnung.
Jeder der schon einmal bei Nacht am Lagerfeuer gesessen hat, kann das gut verstehen.
Ohne Feuer und Licht kann der Mensch nicht leben.

Heute wird bei uns in Deutschland wieder vermehrt das Julfest gefeiert. Das Neuheidentum hat einen großen Zulauf. Diese Leute wollen sich durch das Lichterfest vom Christentum abgrenzen.

Weihnachten

Weihnachten hat einen biblischen Ursprung, man feiert die Geburt von Jesus Christus.
Das Wort Weihnachten kommt in der Bibel aber nicht vor. Das Wort wurde zum ersten mal 1170 für das Fest der Geburt Jesus verwendet.
Es setzt sich zusammen aus der weihe nacht, ( Heilige Nacht), das Wort hat einen indogermanischen Ursprung.
Obwohl es ein christliches Fest ist, kommen doch auch ganz schön viele Menschen ins Schwitzen, welche damit nichts am Hut haben..
Sie feiern Weihnachten, und wissen oft sogar nicht einmal warum. Sie nehmen deswegen viel Hektik auf sich und scheuen keine Mühen, es ihren Lieben recht zu ,machen.

Die Weihnachtsmärkte sind voll mit Menschen, welche wohl sehr selten eine Kirchen von innen sehen. Aber auch der Glühwein oder eine schöne Atmosphäre kann sehr verlockend sein.

Sogar viele Moslems, die bei uns leben freuen sich an dieser Weihnachtsatmosphäre.

Fast überall auf der Welt wird Weihnachten gefeiert. Ob bewusst oder unbewusst, man feiert die Geburt Jesu.
Wie Jesus als Baby die Geschenke bekam, so beschenken sich die Menschen heute auch auf der ganzen Welt.
Leider ist dabei der ursprüngliche Sinn dieses Festes fast völlig verloren gegangen.
Der Hintergrund dieses Festes dient oft nur noch als Kulisse und dies manchmal noch sehr verzerrt.

Der Zeitpunkt der Geburt Jesu

Das Datum der Geburt Jesu ist unbekannt. Es war nicht der 25. Dezember.
Man weiß historisch nur, dass die Volkszählung unter dem römischen Kaiser Augustus wirklich stattgefunden hat, und das Jesus in Betlehem geboren wurde.
Das ist letztendlich auch egal.
Der historische Jesus hat gelebt, das bezeugen auch viele ausserbiblische Quellen und Aufzeichnungen.
Ob er jetzt im Juli, Januar oder Dezember geboren wurde spielt keine Rolle. Auch nicht die Tatsache, dass man sich früher um 7 Jahre vertan  hat bei der Berechnung des Zeitalters der Geburt Christi.

Darüber können wir noch so viel diskutieren und lamentieren, die Fakten stehen da. Wir können nichts ändern.
Bald beginnt das Jahr 2016, das heißt 2016 Jahre nach Christi Geburt.

Und ob jetzt der römischer Kaiser das Datum der Geburt Jesu auf den 25. Dezember legte, weil er Sonnengottanbeter war und der Geburtstag des römischen Sonnengottes auf den 25. Dezember fiel, ist auch egal.

Denn es steht fest:

  • Weltweit feiern die Menschen Weihnachten, die Geburt Jesu, zu diesem Zeitpunkt. Es bringt uns nicht weiter daran zu rütteln, oder deswegen kein 'Weihnachten zu feiern, oder zu sagen, das ist alles nicht wahr.
  • Auch wenn Jesus nicht am 25. Dezember geboren wurde. so wurde er trotzdem irgendwann geboren. Im Grunde spielt es keine Rolle, wann genau das war. Ob im März, Juli oder sonst wann. Wichtig ist, er wurde geboren.
  • In den christlich orthodoxen Ländern, wird Weihnachten meist um die Zeit am 6. Januar gefeiert. Auch das ist nicht besser oder schlechter, als ein anderes Datum.
  • Weihnachten ist das Geburtstagsfest Jesu. Auch wenn das Geburtsdatum nicht bekannt ist, feiern wir trotzdem seinen Geburtstag und freuen uns daran.
  • Und wenn wir ehrlich sind, gibt es keinen besseren Zeitpunkt dafür, als die dunkle Jahreszeit, im Zeitraum zur Wintersonnwende. So wie die Tage wieder heller werden und die Natur den Menschen wieder Hoffnung auf mehr Licht und Wärme gibt, so gibt uns auch Jesus Christus, der das Licht der Welt ist, zu Weihnachten wieder Licht und Hoffnung, in dieser dunklen Zeit. Und da meine ich nicht nur die Jahreszeit.
  • Ich freue mich, dass Weihnachten auf das Jahresende fällt. Zu keiner Zeit im Jahr käme eine besser Stimmung dafür auf. Auch wenn die Tatsache der Geburt Jesu wichtiger ist, als das Datum, bin ich trotzdem froh, es nicht im Hochsommer zu feiern. Die sommerliche Wohnung mit Kerzen aufzuheizen ist nicht lustig und hat auch keinen Reiz. 

Der Sinn von Weihnachten

Ohne Weihnachten gibt es kein Oster- oder besser Auferstehungsfest.
Es gab und gibt viele Herrscher und Könige. Sie kommen und gehen und verwesen im Grab.
Einige von ihnen haben sogar großes in der Weltgeschichte bewirkt, das Auswirkungen bis heute hat.
Aber niemand hat solche Spuren hinterlassen, als Jesus Christus.
Er ist der Schöpfer des Himmels und der Erde, des ganzen Universums. Er ist der Geist, der hinter allem steht.
Zu Weihnachten feiern wir die Geburt Jesus Christus. In ihm kam dieser Weltenschöpfer als Mensch auf die Erde zu uns Menschen.
Nichts ist einschneidender in der Weltgeschichte, als die Geburt und der Tot Jesu (Karfreitag).

Die Menschen haben zum großen Teil den Glauben an den einen Schöpfergott verloren und verleugnen oft sogar seine Existenz. Sie leben in der Dunkelheit und schaffen sich neue Götter und Religionen.
Gott kam in seine Welt, die er erschaffen hat und brachte Licht und Hoffnung zu den Menschen.
Gott wurde in Jesus Christus Mensch um uns wieder auf den rechten Weg zu bringen.
Um uns mit seinem Licht, Wort und Wahrheit die Augen zu öffnen und neue Hoffnung und Erlösung zu geben.

Jeder der dies glaubt und annimmt, wird wieder mit dem Geist des Universums, unserem Schöpfergott Jesus Christus vereint und wird ewiges Leben haben.
Er wird Licht und Hoffnung haben, egal wie dunkel und gefährlich es auf dieser Welt ist.


Ich wünsche allen Lesern ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest!






Sonntag, 13. Dezember 2015

Gegenwehr bei Mobbing

Wenn alle friedlichen Lösungsversuche und Gesprächsangebote wegen den Angriffen, Beschuldigungen und Verleumdungen, welche die Mobber tun, nicht mehr helfen und auch beim Arbeitgeber oder Vorgesetzten nichts gebracht haben, dann weiß man, wie man dran ist.

Mobbing ist Krieg gegen eine Person. Früher hat man einen Streit im Kampf mit Fäusten, Schwertern, Duellen usw. ausgemacht, heute wird er mit unfairen Mitteln, versteckt geführt, wie zum Beispiel beim Mobbing.

Es kann der Friedlichste nicht in Frieden leben, wenn der Andere es unbedingt nicht will.
Irgendwann ist der Zeitpunkt gekommen, indem man sich wehren muss.

Wenn man merkt, man wird in seiner Mobbing Situation von "Oben" herab im Stich gelassen und steht praktisch alleine da, dann muss man lernen, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen.

Jede Mobbing Situation ist anders, man kann nicht jedes Mobbing 1:1 auf andere übertragen.
Nicht jeder wird und kann genauso handeln, wie andere es tun.

Wenn jemand sich bewusst gegen Mobbing wehrt, lässt er sich auf einen sehr starken Kampf oder besser, Krieg, ein, dem nicht jeder gewachsen ist!

Wer diesen Kampf durchhalten will, muss sich im Klaren darüber sein, dass es Zermürbungskrieg ist, der bis zum Nervenzusammenbruch, bleibende psychische Schäden, Berufsunfähigkeit, Scheidung und sogar zu Selbstmord führen kann.
Man braucht einen guten Freundes- und Bekanntenkreis, der helfen kann und einen guten Ehepartner (wer verheiratet ist), der bereit ist, dies mit durchzustehen.
Eine Ehe oder Beziehung wird in einer Mobbing Situation sehr stark belastet. Dieser Punkt darf nicht unterschätzt werden.

Hier muss ich mich ganz besonders bei meiner lieben Frau bedanken,die mich so gut während dieser Zeit unterstützt hat.

Arten von Angriffen und Tätigkeiten gegen mich

In meiner persönlichen Mobbing Situation hatte ich mit vielen Angriffen zu tun.
Hier einige Beispiele:
  • Sprit im Benzinkanister wurde absichtlich vertauscht, damit mir ein Schaden bei der Maschine passiert. Damit wollte man meine Unfähigkeit beweisen!
  • Viele Arbeitsaufträge, die man mit gab,wurden als ich fertig war bemängelt und beanstandet, so haben wir das nicht gesagt, das ist falsch usw.
  • Betriebliche Informationen wurden mir vorenthalten. Man wollte mir zeigen, ich gehöre nicht dazu!
  • Brauchte ich etwas. wurde mir auch dies öfters vorenthalten, damit ich bei der Arbeit behindert wurde.
  • Insgesamt bekam ich 9 Abmahnungen wegen lauter nicht haltbaren Kleinigkeiten. So wollte man mich zermürben!
  • Ich durfte keine Entscheidungen selbst treffen, durfte nur genau das tun,was mir gesagt wurde. Denn sonst kann wieder eine Abmahnung drohen. So wollte man mich demütigen und jede Fachkompetenz absprechen!
  • Man redete nicht mit mir, nur die Arbeitsanweisungen.
  • und vieles mehr
Etwas mehr als sechs Jahre ging das so.
Ich  merkte nicht sofort, dass ich in einer Mobbing Situation war. Aber als es mir bewusst wurde und der Geschäftsführer mir dies auch deutlich machte, weil er mich zum Kündigen zwingen wollte, war auch mein Kampfgeist geweckt.

Wie wehrte ich mich?

Als ich wegen einer ungerechtfertigten Sache meine erste Abmahnung bekam, ging ich zum ersten Mal zu einem Anwalt und erzählte ihm meine Situation. 
Diese Abmahnung war natürlich in keinem Punkt haltbar und musste zurückgenommen werden. 

Bei diesem Gespräch erfuhr ich auch einiges über die Rechtslage bei Mobbing, wie schwer es ist, dies nachzuweisen, Mobbing Tagebuch usw.

Ich wusste nun, dass ich im Großen und Ganzen doch auf mich alleine gestellt war.
Ein Anwalt kann nur bedingt helfen bei Mobbing. Oder man hat das Glück, einen absolut spezialisierten Anwalt für Mobbing zu bekommen. Das weiß man aber vorher nicht immer.

Ich hatte auch einen sehr guten Freund als Berater, der selbst Unternehmer und Geschäftsführer ist.
Er half mir viel mit Rat und Tat, Verhaltenstipps usw. Ohne ihn hätte ich es wahrscheinlich nicht so lange durchgehalten.

Ich lernte die Angriffe des Gegners für mich zum Vorteil umzuwandeln.

Mobben muss man auch können. Es ist ein Kampf und ein bewusstes Warten auf die Fehler des Anderen. man ist ständig in Alarmbereitschaft und Wachsam. Ein Zustand, der auf Dauer auch zermürben kann.
Hier mal einige Beispiele, wie ich vieles abwehren und für mich nutzen konnte. 
  • Der Benzinkanister. Der Kanister war beschriftet mit dem, was drin ist. Das konnte ich auch so sichtbar nachweisen. Wenn dann der Kanister manipuliert wurde,kann ich nichts dazu.
  • Die Bemängelung meiner Arbeit, so haben wir das nicht gesagt. Mein Anwalt schrieb dazu einen Brief, man solle mir doch die Aufträge schriftlich geben, um Missverständnisse auszuschließen. Besonders auch deshalb, weil ich stark schwerhörig bin. Dies lehnte mein Arbeitgeber bei seiner schriftlichen Antwort ab.
  • Diese Ablehnung war für mich natürlich ein großes Geschenk. So konnte ich praktisch jeden Arbeitsauftrag in den Sand fahren und sagen: So habe ich es verstanden. Das habe ich aber nicht gemacht. Aber man konnte meine Arbeit nicht mehr unberechtigter Weise kritisieren. Das haben sie dann aber auch recht schnell kapiert. Und wenn ich doch mal einen Fehler gemacht habe, konnte ich immer sagen, so habe ich es verstanden. Ich weiß, dass mein Arbeitgeber diese Entscheidung sehr oft bereut hat.
  • Ich durfte nur genau das tun, was man mir sagte. Auch das war ein schwerer Fehler von meinem Arbeitgeber. Jeder der handwerklich arbeitet weiß, dass das nicht geht und es immer Dinge gibt, die dazwischen kommen. Dinge die man vorher nicht sehen kann. So blieb oft vieles liegen, weil ich ja keinen Auftrag dafür hatte. Ich konnte damit gut leben, meine Gegner natürlich weniger gut. Und ich war dabei sogar immer noch im Recht. 
  • Informationen wurden mir vorenthalten. Auch das konnte ich für mich nutzen. Was ich nicht weiß, kann ich auch nicht machen, und auch nicht falsch machen. Hintenherum habe ich schon vieles mitbekommen, aber wenn ich es offiziell nicht weiß, dann geht es mich auch nichts an und muss es auch nicht tun. Ich konnte immer darauf zurück greifen, dass hat man mir nicht mitgeteilt. So war ich aus dem Schneider.
  • Was ich brauchte, wurde mir oft vorenthalten oder versteckt. Das war für mich dann auch ein Spiel und ich lernte viel dabei. Ich dachte immer an McGyver, wie er improvisierte und wurde auch sehr erfinderisch. Und ab und zu habe ich auch das Versteckte gefunden. Brauchte ich dann mal etwas länger für die Arbeit, was durch mein gutes "Training" fast nicht vorkam, konnte ich immer sagen, das etwas wichtiges fehlt,was  man mit eigentlich stellen muss. Auch da war ich wieder im Recht. Dieses Improvisieren brachte mich viel weiter und ich habe dadurch heute noch Vorteile bei meiner neuen Arbeit.
  • Man redete nicht mit mir. Das machte mir wenig aus, da ich gerne alleine bin. Aber ich hörte viel bei anderen Gesprächen zu und konnte dadurch Informationen bekommen, die mir nützlich waren. Auch da lernte ich viel zu Improvisieren und über Hintertüren an Infos zu kommen, gezielte, versteckte Fragen an Kollegen usw.  Eine Fähigkeit, die nie schaden kann.
  • Ich wurde isoliert. Auch das war für mich kein Nachteil, aber man muss damit umgehen können. Ich hatte das Glück, etwa 70% alleine zu arbeiten. Ich hatte mein Fahrzeug und fuhr los. Da ich nur das tun durfte, was man mir sagte, war ich öfters mal unterbeschäftigt. Aber ich nutzte die Zeit zum Lesen, Knoten üben, Wildkräuter sammeln usw. Mir wurde da nie langweilig. Aber ich musste wachsam sein,da jederzeit ein Überwachungsbesuch kommen konnte.
  • Die Abmahnungen. Wegen 2 Abmahnungen ging ich zum Anwalt, bei den anderen habe ich nur eine Gegendarstellung geschrieben und zu den Akten legen lassen. Ich sagte dann auch dem Geschäftsführer, ich nehme diese Abmahnungen gerne, denn sie sind vor Gericht nicht haltbar und sogar, wenn es zur Verhandlung kommt, ein guter Beweis für mich, dass ich ungerechtfertigt behandelt werde. Auf eine Gerichtsverhandlung hat sich mein Arbeitgeber nie eingelassen.

Das liest sich jetzt vielleicht sehr einfach, es war aber auch ein sehr großer Nervenkrieg.
Mir war klar, dass dies nicht auf Dauer so gehen kann. Ich sah diese Sache nur noch als ein Spiel und als ein gutes Training für  mich. 
Ich las natürlich sehr viel über Mobbing und ähnliches und probierte das Gelesene dann auch gerne aus. 
Gesundheitlich war ich dabei nicht immer in guter Verfassung. Dann ging ich wieder zum Arzt oder Neurologe und lies mich krank schreiben.
Da ich öfters mal wegen Krankheit gefehlt hatte, musst ich auch eines Tages zum Vertrauensarzt der Krankenkasse. Ich erzählte da meine Situation und konnte da auch schon einiges vorlegen, so war die Sache sofort klar, dass ich ab und zu eine "Auszeit" brauchte. Das wurde sogar amtlich bestätigt. 
Wieder ein Pluspunkt für mich.

Bei all dem war mir klar, dass ich früher oder später gehen musste. Ich lebte praktisch von Monat zu Monat, Ich sagte mir: "Jeden Monat den ich noch durchhalte habe ich gutes Geld und bin noch nicht arbeitslos. Das Schlimmste was mir passieren kann, ist die Arbeitslosigkeit und das ist kein Weltuntergang".

Ich kämpfte auch deswegen, weil ich einen guten Abgang für mich herausschlagen wollte. Was mir auch gut gelang!

Da ich eine 50% Behinderung habe wegen Schwerhörigkeit, habe ich auch den Integrationsfachdienst eingeschaltet. Das war für mich ein guter und kostenloser Anwalt Ersatz und auch sie standen mir mit Rat und Tat zur Seite. 

Mir war auch klar, dass ich wieder eine Arbeit finden werde. Und wenn alle Stricke reißen, ich mich auf meinen Beruf selbstständig machen kann.
So sah ich für mich immer noch Alternativen.

Ich wünsche niemandem, solche Situationen durchzumachen!






Montag, 30. November 2015

Auswandern

Man hört es oft, es gibt sogar Fernsehsendungen darüber und viele Menschen haben schon darüber nachgedacht.
Wirklich die Sache angehen, tun die Wenigsten.

Auch ich denke schon seit vielen Jahren darüber nach und hatte in der Vergangenheit schon zaghafte Schritte dazu unternommen.
Jetzt, wo ich meinen Urlaub in Kanada verbrachte, ist für mich dieses Thema wieder ganz neu hochgekommen.
Mit meiner inzwischen kanadischen Freundin, die ja selbst aus der Schweiz ausgewandert ist, habe ich sehr viel darüber gesprochen und auch meine Chancen dazu genau betrachtet.

Heute werde ich mal meine Ideen und Gedanken zum Auswandern niederschreiben.
Ich kann aber nur aus der Sicht eines normalen Arbeiters oder Angestellten schreiben.
Wer einen guten Beruf hat, Arzt oder Ingenieur oder ähnliches, für den gibt es im Ausland fast immer gute Möglichkeiten und es erleichtert vieles.
Für den normalen Durchschnittsbürger gibt es größere Hürden und Schwierigkeiten.

Warum Auswandern?


Unzufriedenheit 
Wird von vielen am meisten genannt.
Unzufrieden mit dem Wetter, der persönlichen wirtschaftlichen Situation, Arbeitslosigkeit, Frust, unzufriedene Lebenssituation usw.

Das sind meist keine guten Bedingungen für ein neues Leben im Ausland.
Die Unzufriedenheit wird man auch ins Ausland mitnehmen. 

Wer hier in seinem Land, wo er geboren ist, die Sprache beherrscht, alle Gepflogenheiten, Regeln, Sitten, Gebräuche und Gesetze kennt, nicht zurecht kommt, welche Chancen hat so jemand im Ausland.
Wer nicht in der Lage ist, sich in der eigenen Heimat eine gesicherte Existenz aufzubauen, hat im Ausland noch viel weniger Chancen.

Die politische Lage
Man liest heute sehr oft, dass empfohlen wird, wegen der politischen Situation in Europa, auszuwandern. Wenn  man die Lage so betrachtet, macht das Sinn  und es kann einem schon Angst werden um die Zukunft.
Empfohlen werden da oft osteuropäische Länder, Asien oder Südamerika.

So groß der Bammel auch ist, kann man auch da vom Regen in die Traufe kommen.
Die Weltlage ist heute so, dass es in jedem Land der Erde plötzlich zu sehr großen Problemen kommen kann. Auch die klassischen Auswanderungsländer wie Kanada, Australien oder Neuseeland werden wohl leider keine Inseln der Glückseligkeit bleiben.

Etwas Neues wagen/ Abenteuerlust
Das ist für mich ein Grund, den ich sehr gut nachvollziehen und verstehen kann. Ein Punkt, den ich sogar unterstützen kann. Wenn überhaupt, wäre dies meine Hauptmotivation.
Für uns alle gibt es einen Punkt im Leben, wo man gerne mal etwas Neues ausprobieren möchte.
Für manche ist es die Idee des Auswanderns. Für immer oder auf Zeit.

Aber die Voraussetzungen dazu müssen passen.
Die meisten, welche das Auswandern aus diesem Grund versuchen, waren auch in der Lage, sich im eigenem Land zurechtzufinden und in der Lage, eine gute Existenz aufzubauen.

Heirat
Ein schöner Grund und wohl auch die einfachste Möglichkeit zum Auswandern.
Für viele Auswanderungswilligen wohl auch die einzige echte Möglichkeit zum Auswandern.
Meine Frau, die aus Russland kommt, sagte mir trotzdem, der Anfang war sehr hart für sie.


Arbeit
Manche haben großes Glück und können über ihre Firma im Ausland arbeiten. Leider gibt es diese Möglichkeit fast nicht für den gewöhnlichen Arbeiter. Die einheimischen Arbeiter, besonders in Übersee und Osteuropa sind günstiger.
Man kann sich auch über den Stellenmarkt selbst eine Arbeit im Ausland suchen. Innerhalb der EU ist das ja noch recht einfach. Außerhalb wird es schon schwieriger.

Auch wenn in Deutschland sehr oft über die Arbeit und Arbeitsbedingungen gemeckert  wird, haben wir weltweit fast noch die besten Arbeitsbedingungen, die meisten Urlaubstage, gute Arbeitszeiten usw.
In vielen anderen Ländern, auch in der EU muss man meist länger, härter und zu schlechteren Bedingungen arbeiten, als in Deutschland. Man hört, dass es in Dänemark, Norwegen und der Schweiz und Österreich gut sein soll. Aber auch da gibt es Tücken.

Wetter/ Klima
Für bestimmte chronische Krankheiten kann dass vielleicht eine Hilfe sein. Allerdings muss die Not dann schon sehr groß sein, um deswegen auszuwandern.
Wem das Wetter nicht passt, dem werden wohl auch viele andere Dinge nicht passen.

Ich bin so froh, dass wir in Deutschland die vier Jahreszeiten genießen dürfen. Und der Trend geht scheinbar dahin, dass die Sommer heißer werden und die Winter milder und kürzer. Ob das stimmt, wird die Zukunft zeigen.
Dieser Sommer 2015 war für mich definitiv zu heiß. Da muss ich nicht in Spanien, der Türkei oder in sonst einem heißen Land sein.

Für wenn die ewige Sonne ein Beweggrund ist, muss sich schon fragen, ob diese Hitze das ganze Jahr über auch erträglich bleibt. Allerdings die Regenzeiten nicht vergessen. Die können ganz schön ungemütlich sein.

Gedanken zur Planung

  1. Man muss sich genau im Klaren sein, warum man auswandern will und was die Beweggründe dazu sind.
  2. Mit wem will man auswandern: alleine, Partner/in, Familie und Kinder, Freunde.
  3. Wohin? Kriterienliste erstellen, Länder vergleichen, Kommt man rein/ Einreisebestimmungen und Zielland festlegen.
  4. Kennt man das Zielland, mehrfach bereisen und Kennenlernen, möglichst längere Zeit mindestens 3-4 Wochen, nicht nur aus der Sicht des Hotels, Kontakte und Freundschaften knüpfen, Sprache lernen. Wenn möglich zu verschiedenen Jahreszeiten bereisen. 
  5. Kostenplanung: Umzugskosten, Flug, neue Miete oder Kauf, Fahrzeug oder öffentliche Verkehrsmittel im Zielland, Unterhaltskosten, Lebensmittel, Energiekosten, Verwaltungsgebühren bei Behörden und Ämter, Rücklagen zur Rückkehr falls man scheitern sollte uvm.
  6. Einkommen: Rente, Arbeit als Angestellter oder Selbstständig.
  7. Ämter und Konsulate: Welche Papiere, Dokumente, Übersetzungen usw. braucht man? Arbeitserlaubnis, Aufenthaltsgenehmigungen ...
  8. Überprüfung: Ist es finanziell machbar? Schafft man es mental? Welcher Zeitrahmen? Arbeit? Wohnung?
  9. Ist alles ok., dann Handeln.
Weiter geht es im nächsten Teil.

Sonntag, 15. November 2015

Survivalausflüge in Kanada

Was für uns in Westeuropa ein großes Abenteuer und Erlebnis sein kann, ist für viele Leute in Kanada, eine normale, nicht besonders erwähnenswerte Sache.

Für mich war dort natürlich vieles neu und in ganz anderen Dimensionen, wie ich es in Deutschland und Europa bisher kannte.
Da ich immer jede Gelegenheit und Situation nutze, um daraus zu lernen, habe ich in Kanada viel Neues lernen, sehen und erleben dürfen und Dinge tun können, die mir in Deutschland verwehrt bleiben.
Und so manches sehe ich nun auch mit ganz anderen Augen.

Ich war jeden zweiten Tag meines Urlaubs mit einem erfahrenem Ranger, für viele Stunden bis in die Nacht, unterwegs.
Das war ein großes Glück für mich. Ich habe dies erst durch ein Gespräch am Lagerfeuer, beim Forellen zubereiten erfahren, dass er sogar Survival Instructor bei den Canadian Rangers ist.
Da war ja klar, dass ich ihn mit meinen Fragen bohrte. Wann hat man schon so eine Gelegenheit.

Unsere Ausrüstung

Wir waren immer mit dem Pick- Up Truck unterwegs. Die Entfernungen dort sind ja riesig.
Zum Standard gehörte da eine Motorsäge um die Wege freizuschneiden und ein Ersatzreifen.
Diese Wege waren für mich schon sehr abenteuerlich und anfangs hatte ich oft mal Bammel.
Aber ich dachte dann immer:"Er wird schon wissen was er tut". So genoss ich die Fahrten im dichtestem Wald.

Einmal haben wir für 2-3 km Fahrt durch den Wald fast 2 Stunden gebraucht. Ich ging voraus mit der Motorsäge und schnitt den Weg frei. Dickere Baumstämme haben wir gleich klein gesägt und als Feuerholz für zuhause mitgenommen.




Als Messer hatten wir nur jeder ein Schweizer Taschenmesser dabei und ich noch das Buck 110.

Ein Gewehr Kaliber 22, eine große Konservendose die schon jahrelang als Kochtopf verwendet wird und eine ebenso alte Kaffeekanne. Dazu noch etwas zu essen. Ein bisschen Schnur und Draht.
Feuerzeug und Streichhölzer.
Das in einem sehr alten Rucksack.

Ich hatte immer meine Berghose und Hemd an, der Ranger seine Jeans.
An manchen Tagen war ich auch froh um meine warme Faserpelz Jacke.



Landschaft und Orientierung

Die Landschaft ist einfach unbeschreiblich schön. 
Der Wald ist oft dicht bewachsen und man kann schnell die Orientierung verlieren.

Hier einige Eindrücke:







  • Kartenmaterial gibt es hier nicht. Außer vielleicht sehr große Autoübersichtskarten, mit einem für den Wanderer unbrauchbaren Maßstab.
  • Die Leute vor Ort markieren sich ihre Wege mit Zeichen, die an Bäumen mit dem Messer oder Beil geritzt werden.
  • Es werden auch bunte Markierungsbänder in Rollen mitgenommen, um Zeichen zu setzen. Man sieht diese Bänder überall.
  • Orientieren kann man sich auch an dem Wegenetz, dass die Forstarbeiter hinterlassen haben. Oft sind da auf den Hauptwegen noch die Kilometer Schilder zu sehen. Das sieht dann etwa so aus 
         




  • Ein Handynetz gibt es dort nicht. Höchstens man nimmt ein Satellitentelefon mit. Einmal waren wir mit einem Auto unterwegs, dass einen Funk hatte.Etwa alle 1-2 Stunden wurde zuhause angefunkt, um zu kontrollieren ob noch ein Funkkontakt da ist. Wenn ein Notfall passiert und man keinen Funk dabei hat, ist man ganz auf sich alleine gestellt.     
  • Da ich immer mit Einheimischen unterwegs war, hatte ich nie den Kompass benutzt. Die Einheimischen orientieren sich immer an Fixpunkten. Sie nehmen nie Kompass und Karte mit. Es gibt ja auch keine Karte.
  • Läuft man in den dichten Wald, z.B. für die Jagd, geht man immer eine Richtung, z.B. immer gegen die Sonne. Nie Kreuz und Quer. Will man zurück zum Ausgangspunkt, nimmt man dann die Sonne im Rücken.
  • Will man eine bewusste Richtung gehen,sind die Wildwechsel meist nicht hilfreich. Sie führen in alle möglichen Richtungen.
Wir sind einmal eine Stunde vom Auto weg, ohne Kompass, durch den dichtesten Wald gelaufen. Der Hinweg war einfach, gegen die Sonne, den Bergrücken hoch. Oben hatten wir dann eine schöne freie Sicht:

Oben angekommen

In diese Richtung mussten wir zurück laufen

Die gleiche Richtung mussten wir auch wieder zurück. Aber unsere Spuren haben wir nicht mehr gesehen. Wir sind ja eine Stunde lang weglos gelaufen. Markierungen haben wir keine gemacht.

Nach  ein paar Minuten haben wir einen von Menschen markierten und frei gemachten Weg in genau unsere Richtung gefunden. Wir sind sehr zügig voran gekommen und sind nach weniger als einer halben Stunde auf einem Forstweg herausgekommen.
Aber durch den leichten Weg sind wir schon zuweit gegangen. Die Richtung stimmte, aber trotzdem kann man sich recht schnell verlaufen. Es dauerte noch eine Weile, bis wir wieder das Auto gefunden hatten.

Feuer

Feuer machen war nie ein Problem. Waren wir unterwegs, haben wir bei unserer größeren Mittagspause immer ein Feuer gemacht. Da die Gegend sehr trocken ist,gab es immer genügend trockenes Holz. Zum Anmachen brauchten wir keinen Zunder. Überall sind abgestorbene Kieferzweige vorhanden, die Nadeln brennen sofort.
Hier mal einige Bildern von verschiedenen Feuerstellen:






Durch die Trockenheit ist dort auch die Waldbrand Gefahr sehr groß. Wir haben immer an sicheren
Stellen ein Feuer gemacht.  
Aber es tut gut zu wissen, dass nicht ständig jemand vorbeikommen kann, um uns wegen dem Feuer zurechtzuweisen, oder Schlimmeres. Wie es bei uns in Deutschland der Fall ist.     

Tiere und Jagd      

Einmal waren wir 10 Stunden mit dem Auto im Wald und wollten  Hirsche jagen und Elche finden. Wir haben sehr viele mögliche und bekannte Stellen abgesucht, aber nichts gefunden. Sogar der Lockruf hat nichts geholfen.
Das lag vor allem auch daran, dass die Gegend so trocken ist, dass kaum Wasser für die Tiere vorhanden ist und kaum grünes Gras und andere Pflanzen.
Aber viele junge Weiden, die sehr gerne von den Elchen gegessen werden.

junge Weiden

Ab und zu haben wir mal Tierlosungen und Spuren gesehen, aber keine Tiere.

Bärenlosung

Elchlosung

Pilz von Eichhörnchen als Wintervorrat in Äste gesteckt
                                                   
Bärenspur
    
Im nachhinein ärgere ich mich, dass ich nicht viel mehr Tierspuren und Anzeichen aufgenommen habe. Kratzspuren von Bären an den Bäumen, Elchspuren usw.  

Die meisten Hirsche habe ich immer in der Nähe der Siedlung und Häuser gesehen. Und an den Hauptstraßen, wo das Schießen nicht erlaubt war.



Und sehr oft haben wir die Wald- oder Haselhühner gesehen. Die wurden dann auch geschossen. Leider bin ich zu wenig zum Schuss gekommen und habe selber keines erlegt.
Einmal haben wir eins erlegt und auch sofort am Feuer zubereitet. Viele andere Hühner haben wir für zuhause mitgenommen.

schon ausgenommenes Waldhuhn

Ausnehmen von Waldhuhn
 Das Huhn ausnehmen geht ganz einfach und schnell. man steht mit den Füssen auf den Flügeln, direkt am Körper.
Dann nimmt man die Hühnerbeine in die Hand und zieht fest und schnell daran.
Sofort sind alle Gedärme und Innereien und Federn alle weg und das Brustfleisch ist völlig sauber und ohne Blut frei.
Vom restlichem Körper kann man noch die Beine abschneiden um an das Beinfleisch zu kommen.
Auch dabei muss man keine Federn rupfen.
Das Fleisch kann man dann sofort zubereiten, oder zuhause noch einen Tag liegen lassen.

verwendbares Fleisch vom Huhn

direkt über dem Feuer grillen

Einmal waren wir viele Kilometer mit dem Boot unterwegs an einem sehr großen See, an dem auch die Lachse zur Ei Ablegung durchschwimmen. Das war ein Traumtag in einer Traumlandschaft.





rote Lachse

da sind auch die Bären nicht weit

Forellen

Forellen in der Glut 

In diesem See sind auch unzählige Forellen. Die haben wir mir der Angel, nur mit dem Hacken, ohne Köter jeweils in etwa 2-3 Minuten herausgeholt. Unglaublich.
Zu diesen Forellen gab es auch einen guten Kaffee dazu.



     
In diesen Tagen lernte ich einiges über die Jagd, Spurensuche und Tierbeobachtung. Das werde ich bei uns weiter vertiefen. Außer der Jagd natürlich, denn ich habe ja keinen Jagdschein.  

Auch die Schlingenjagd wurde mir gezeigt. Sie ist bei uns in Deutschland und Europa verboten!
Aber es schadet nicht, es mal gezeigt und erklärt zu bekommen.

für Kaninchen

für Eichhörnchen


Hier noch einige Tierbilder:

Adlerhorst

Weiskopfseeadler

Grizzly mit Jungen



Eichhörnchen

Eule

Meine Zeit in Kanada war viel zu kurz. Ich habe nur einen sehr kleinen Eindruck von diesem Land bekommen. Es gibt noch so viel zu sehen und zu erleben. Ich weiß, ich muss da wieder einmal hin.


                      

Freitag, 6. November 2015

Unsere verlorenen Fähigkeiten

In der heutigen Zeit sind unsere Fähigkeiten und Kenntnisse auf ein sehr geringes Maß zurückgegangen.
So viele Dinge, welche früher für unsere Vorfahren selbstverständlich waren, haben wir heute nach außen, an andere abgegeben.
Selbstverständlich hat sich unser Lebensstil sehr verändert und wir sind gar nicht mehr in der Lage, im Alltag auf all die Fähigkeiten unserer Vorfahren zurückzugreifen.

Das wäre auch noch gar nicht so schlimm, aber die meisten Menschen, ich selbst in vielen Dingen auch, haben viele Fähigkeiten verlernt und kennen sie zum Teil gar nicht mehr.

Es gibt sogar sehr viele Leute, welche die alte Fähigkeiten verlachen und ablehnen und sich voll auf die "Moderne" konzentrieren.
Das sind Menschen, die sich völlig für ihr kleines, begrenztes Umfeld spezialisiert haben. Sie haben sich auch unbewusst völlig in fremde Hände ausgeliefert.
Das ist ein harter Preis für ihr Leben in der Moderne.
Sie sind moderne Konsumsklaven in unserer Gesellschaft geworden.
Der Großteil davon merkt es nicht einmal.

Fähigkeiten im Alltag

Die Fähigkeiten welche wir heute zur Bewältigung unseres Alltags brauchen sind im Grunde genommen sehr wenige.
Das liegt aber auch daran, dass der heutige Mensch viele Dinge gar nicht mehr selbst machen muss.
Was müssen wir heute können?
  • Auto fahren
  • Fahrrad fahren
  • Lesen, Schreiben und Rechnen
  • Essen zubereiten
  • Organisieren
  • Einen Computer, Handy und Smartphone bedienen 
  • Verträge und Konten abschließen
  • Fit und aktuell sein im Beruf (fachbezogen)
  • Multitasking fähig sein
  • Teilweise Fremdsprachenkenntnisse
  • Rosa Brille haben!
  • ......
Je nach Situation kommen noch ein paar andere Punkte dazu, aber generell ist die Liste nicht mehr sehr lang.
Alles andere kaufen wir für unser Geld, für das wir arbeiten gehen, oder es vom Staat beziehen.

Wolf- Dieter Storl hat es einmal sehr treffend beschrieben:
"Wir wissen zwar viel, gehen lange in die Schule, meinen wir seien gebildet, 
aber wenn es um Wissen geht, das überlebensnotwendig ist, dann sieht es nicht gut aus".
(aus dem Buch "Der Selbstversorger")

Fähigkeiten unserer Vorfahren und der Pioniere

Früher waren die Leute viel mehr auf sich gestellt und haben sich auch nicht freiwillig ständig von Fremden abhängig gemacht.
Noch nach dem Zweiten Weltkrieg, bis die Zeit des deutschen Wirtschaftswunders begann,waren unsere Omas und Opas und Verwandte in vielen Dingen noch recht selbstständig und unabhängig.
Das änderte sich dann aber recht schnell.

Auch die Pioniere, welche den Wilden Westen urbar gemacht haben und auch in vielen anderen Ländern, mussten völlig autark leben können.

Natürlich gibt es auch heute noch viele Länder, in denen die Menschen sehr auf sich gestellt sind z.B. in Afrika, Asien und teils in Südamerika.
Diese Aufzählungen sind nicht vollständig. Dafür sind sie auch zu individuell.

Fähigkeiten unserer Vorfahren 

  • Gemüseanbau
  • Kochen mit frischen Lebensmitteln
  • Kräuter- und Heilpflanzen anbauen
  • Kenntnisse über Wild- und Heilpflanzen
  • Medizinische Grundversorgung und Erste Hilfe
  • Feuer machen
  • Nähen, Häckeln, Sticken und sonstige Handarbeiten
  • Backen
  • Einmachen/ Einkochen
  • Kleintierhaltung
  • Schlachten (Hasen, Hühner...)
  • Viele Reparaturen selbst ausführen
  • Vorratshaltung 
  • Gute Reste Verwertung (bei Nahrung und Materialien)
  • Organisieren
  • Sparsamkeit
  • Geduld
  • .......

Fähigkeiten der Pioniere

Das Leben der ersten Siedler war noch viel härter und gefährlicher. 
Sie mussten auf noch viele weitere Fähigkeiten und Kenntnisse zurückgreifen.
Oft waren sie sogar überlebensnotwendig.
  • Bäume fällen
  • Haus bauen
  • Acker bearbeiten
  • Jagen und Fischen
  • Gemüseanbau
  • Wild- und Heilpflanzen Kenntnisse
  • Reparaturen durchführen 
  • Zimmermanns arbeiten
  • Mit Holz, Stein und Metall arbeiten 
  • Lederbearbeitung
  • Nähen und andere Handarbeiten
  • Backen
  • Schlachten
  • Einmachen
  • Vorratshaltung
  • Wetterbeobachtung
  • Brunnen graben
  • Alltagsgegenstände herstellen
  • Knochenbrüche und schwere Verwundungen versorgen
  • Krankheiten versorgen
  • Geduld und Vertrauen
  • Organisieren 
  • Führen und Leiten können
  • Kämpfen und Verteidigen können
  • ......

Unsere eigene Verantwortung

Jeder kann sich selbst Gedanken darüber machen, was er kann oder nicht. Was man noch dazulernen möchte oder noch brauchen kann.
Wie weit man von System und Fremdbestimmung abhängig sein will.

Viele Menschen heute leben in Angst und Unsicherheit. Depressionen sind zur Volkskrankheit geworden.

Wolf- Dieter Storl hat dies sehr gut zusammengefasst:
"Dieses Verlorensein, diese Entfremdung von der Natur ist in unserer westlichen, übertechnisierten Welt zum Normalzstand geworden.
Zugleich aber auch die untergründige Unsicherheit und Lebensangst.
Je mehr wir in einer virtuellen Welt leben, die gespeist wird durch endlose Videounterhaltung und abstraktes Schulwissen, und unsere natürlichen Wurzeln vergessen, 
umso mehr Angst werden die Menschen haben".
(aus: Der Selbstversorger)

Es gibt sehr viele Möglichkeiten die eigenen Fähigkeiten und Wissen zu erweitern.
Man muss nur anfangen.



Sonntag, 18. Oktober 2015

Kanada Landschaft und Pflanzen

Die Größenverhältnisse in Kanada sind ganz anders als bei uns in Europa. Zumindest außerhalb der Städten.
Handtuch große Grundstücke wie bei uns gibt es dort nicht. Anstatt Ar geht es da mehr um Hektar.

Eine kleine Farm

Jedes Grundstück dort sieht aus wie eine kleine Farm. Haus, Stall, Geräteschuppen u.a.

Wohnhaus

Stall und Schuppen

Blick vom Eingangstor

Die Pferde weiden auf dem Grundstück

Die Grundstücke sind meist bewaldet und man muss mit viel Mühe, die Flächen frei machen, wenn man Platz braucht, für ein Haus oder Schuppen zum Beispiel.
Der Boden ist kein guter Gartenboden. Mit viel Aufwand muss man die Erde für den Gemüsegarten aufarbeiten. Aber Pferde- und Rindermist dafür gibt es dort genug. 
Für Obstbäume ist der Sommer zu kurz.
Die oft sehr große Grundstücke sind gärtnerisch so gut wie nicht verwendbar. Sie dienen meist nur zur Pferdehaltung. Die Pferde sind das ganze Jahr über draußen.
Will man Weideflächen haben muss man sehr mühselig die Bäume roden. 

Geheizt wird mit Holz, was in dieser Holzreichen Gegend auch angebracht ist.
So sind wir auch öfters zum Holz machen gefahren.



Ich war froh, dass ich helfen konnte und habe gerne das Holz gehackt und aufgestapelt. 



Der Gemüsegarten muss sehr gut gegen Tiere abgesichert sein. Einmal haben es aber die Hirsche doch geschafft rein zukommen. Sie haben zum Glück keinen großen Schaden angerichtet.

Gemüsegarten

Mauer und Zaun um den Gemüsegarten


Die Landschaft

Die Landschaft ist einfach nur schön. Bilder reichen nicht aus, um dies zu zeigen.
Die Gegend von Tatlayoko Lake sieht sehr alpin aus, Wie in den Alpen. 
Man sieht ständig die inzwischen schon schneebedeckte Berge und die Wälder und Seen.






Besonders interessant anzuschauen sind die großflächig abgeholzten Waldflächen und die ehemaligen Waldbrandgebiete. 

großflächige Abholzung


Fahrt durch abgeholzte Waldfläche

Waldbrand noch nicht so lange her

Waldbrandgebiet erholt sich wieder


Die Pflanzenwelt

Im Vorfeld dachte ich immer, Kanada sei ein Pflanzenparadies. Als Kräutersammler freute ich mich riesig darauf. Die Warnung, es gibt dort kaum essbare Wildpflanzen habe ich großzügig ignoriert und als "Unwissenheit" über die Pflanzenkenntnisse abgetan.
Ich konnte mir das nicht vorstellen. Das ist für mich so wie Italien ohne Sonne oder die Schweiz ohne Berge.
Die Realität war hart für mich.
Die Gegend in Britisch Columbia, in der ich war liegt im Regenschatten der Berge zur Küste hin und wird sogar als Halbwüstengebiet eingestuft. Es regnet dort nicht sehr oft und alles ist sehr trocken. Selbst die Tiere finden da sehr wenig Nahrung.
Viele Seen ohne Zufluss gehen immer mehr zurück und versanden langsam.

Versandung eines Lakes


Die Laubbäume dort sind hauptsächlich Pappeln und wenige Ahorn habe ich gesehen.
Sonst nur Kiefern, Föhren, Douglasien.







Sogar kleine Kakteen gab es dort. Sie waren wie Kletten. Wir mussten sehr aufpassen.





Hier noch einige Bilder, die besonders die Trockenheit zeigen. Mitten in der waldreichen Gegend war es manchmal wie ein Wüstengelände, totale Trockenheit.
Für die Tiere gibt es da fast keine Nahrung.


viel Wald und große Trockenheit

abgeholztes trockenes Gebiet

viel Holz und Bäume, aber keine grünen Gräser

Wildkräuter

An Wildkräutern habe ich nur folgende gesehen: eine Brennnessel direkt am Haus, Scharfgarbe, und vertrockneten Gänsefingerkraut, sehr oft den dortigen Salbei der sehr köstlich riecht und als Tee schmeckt. 
Vereinzelt mal sehr kleinen Löwenzahn. hat sich nicht zum Sammeln gelohnt.
Hagebutten, die eine sehr leuchtende rote Farbe haben, nicht so matt rot wie bei uns. Sie schmecken auch sehr lecker. Die Bären essen sie sehr viel, der Bärenkot ist oft sehr rot. Leider habe ich kein Foto davon gemacht.
Dann gab es noch sehr häufig die einheimische KinickKinick Beere. Sie ist essbar, schmeckt aber nach nichts. Gekocht soll sie besser schmecken und verwertbar sein.
Das war alles was ich an essbaren Kräutern gesehen habe. Vielleicht hätte ich mehr gefunden, wenn ich mehr Zeit gehabt hätte.
Aber ich war wirklich mit offenen Augen sehr viel in den Wäldern und habe nicht mehr gefunden.
Man kann natürlich noch Kiefernadel Tee trinken und die Kiefer samen essen. Ist aber auf Dauer zu wenig.

Im Winter findet man bei uns in Deutschland mehr essbare Wildpflanzen als in dieser Waldreichen Landschaft. 

Salbei

Hagebutte

KinickKinick Beere

dürres Gänsefingerkraut

Eine wirklich bezaubernde Landschaft, aber keine sehr artenreiche Flora. Für mich als Gärtner und Wildpflanzen Liebhaber war das ein echter Schock.
Aber ich weiß, es gibt in diesem riesigen Land noch viele andere Landschaften und eine artenreichere Pflanzenwelt.
Es war für mich ein unvergessenes Erlebnis, an dem ich noch lange zehren werde. Ich hoffe, dass ich dort eines Tages wieder hinfliegen kann.