Dienstag, 30. September 2014

Was taugen Lebensratgeber?

Es gibt sie wie Sand am Meer. Die Buchhandlungen sind voll davon und ihre Titel versprechen viel und machen Lust darauf, den ein oder anderen Blick in die Bücher hineinzuwerfen.

Da gibt es Krisenratgeber, spirituelle Ratgeber, für den Arbeitsmarkt, Wirtschaft, Ehe, Selbstfindung, Finanzratgeber und so weiter.

eine kleine Ratgeber Auswahl


Die Lebensberatung ist ein riesen großer Markt geworden. Die Menschen sind oft in vielen Lebenslagen ratlos, sitzen in ihrem festgefahrenem Leben fest und wollen einen Ausweg. Ratlosigkeit, Orientierungslosigkeit, Hilflosigkeit und auch die Unzufriedenheit mit der eigenen Situation, macht sich bei vielen Menschen breit.

Die Welt ist so schnelllebig geworden, von der Informationsflut werden wir überwältigt, wir können sie nicht mehr bewältigen und das Arbeits- und Privatleben droht vielen aus den Händen zu geleiten.

Da kommen solche Lebensratgeber natürlich gerade recht.

Oft habe ich auch den Eindruck, diese Bücher werden zwar gerne gekauft und gelesen, aber es wird nicht danach gehandelt. Ich glaube, die Autoren und Verlage wissen dass, erfreuen sich aber an dem gutem Umsatz.

Ich habe selbst schon viel durchgemacht in meinem Leben, Gutes wie auch Schlechtes. Und bin für jedes meiner Erfahrungen dankbar, denn sie haben mich zwar oft in Verzweiflung gebracht, aber niemals im Leben zurückgeworfen. Sondern ich durfte daran wachsen.

Zum Beispiel Heirat im Ausland, 6- jähriges Mobbing, wobei ich alle 4 Mobbingphasen durchmachen musste und habe sie als Sieger fast unbeschadet überwunden.
Eine leicht behinderte Tochter, die uns viel Kraft und Sorgen gekostet hat, aber wir konnten sie bis heute auf einem guten Weg führen und danken Gott dafür. Aber sie bleibt trotzdem immer unsere Lebensaufgabe,was uns bis heute schon so einige Pläne durcheinander gebracht hat.
Dazu noch vieles Andere, auf das ich jetzt nicht eingehe.

Ich habe allein schon aus reiner Neugier immer gerne solche Lebensratgeber gelesen. Es macht mir immer Spaß, die darin enthaltene Ratschläge auf ihren Erfolg und Anwendbarkeit zu überprüfen.
Unter anderem auch deswegen habe ich mit diesem Blog begonnen.

Meist leihe ich sie mir nur aus der Bücherei aus, denn ich möchte dafür nicht zu viel Geld ausgeben. Manchmal kaufe ich auch mal wieder einen.

Vieles sind nur allgemeine Floskeln und Altbekanntes, was jeder schon oft gehört und gelesen hat.

Zum Teil steht auch viel unnötiges, unrealistisches und weltfremdes darin, das dient wohl zum Füllen der leeren Seiten.
Und bei manchem, was da so geschrieben wird frage ich mich, ob der Autor wirklich glaubt, was er da von sich gibt, oder es selbst ausprobiert hat.

Aber nicht alles in diesen Ratgebern ist nutzlos, es ist auch viel Gutes dabei und das sollten wir für uns nutzen um umsetzen.

Ich werde nie über etwas schreiben, dass ich nicht selbst erlebt oder ausprobiert habe.

Hier nun, in diesem Blog, werde ich immer wieder Tipps und Ratschläge aus solchen Lebensratgeber bringen und mit meinen eigenen Erfahrungen und Erlebnissen vergleichen.

Es lohnt sich, immer mal wieder hier vorbeizuschauen.


Sonntag, 21. September 2014

Wie mein Survival Training begann



Mein Survival Training als Kind und Jugendlicher


Seit meiner Kindheit bin ich draußen. Schon als Schüler, schnell die Hausaufgaben machen, wenn überhaupt, und dann schnell raus in den Wald. Meist im Dauerlauf, das war schon der Anfang des Trainings und draußen seins.

Das war noch in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts. Wow, bin ich alt. Mein großes Vorbild war Rüdiger Nehberg. Alle die heute bekannten Survivler und Bushcrafter gab es da noch nicht. Und leider auch keine You Tube Videos. Ich musste mir alles selbst durch lesen der Bücher und ausprobieren aneignen. Nicht immer so einfach.

Mit den Jahren merkt man aber, das zum Teil auch viel falsches oder halb richtiges in den Büchern steht. Oder angedeutet, aber nicht so gut erklärt. Ich habe immer noch die ersten richtigen Survival Bücher, außer die Nehberg Bücher, die es damals gab, Aber es war mein größtes Hobby, na ja, heute auch noch. Den Survival ist zu meinem Leben geworden.
Hier meine ersten Survivalbücher.




Das untere kleine Survivalbuch von Rainer Höh, von 1981, war damals mein bester Begleiter. Rainer Höh war damals einer der bekanntesten neben Nehberg. Alle seine Bücher sind in diesem Buch zusammengefasst, Ein Buch, das jeder ernsthaft interessierte haben sollte.



Das erste damals ernst zunehmende Survival Buch oder eher Bushcraft Buch war "Die überlistete Wildnis" von Hans Otto Meissner. Das hatte ich aber damals nicht. Heute natürlich ja, aber mehr, um es zu besitzen. Als schönes Lesebuch ist es aber immer gut.
Gute Bücher waren damals noch die Pfadfinder Bücher. Heute ist der Survival Markt ja sehr unübersichtlich geworden. Nicht aber in den 80ern.
Da ich schon immer eine Leseratte bin, las ich schon als Kind Karl May. Auch das prägte mich, bis heute. Wenn ich ganz viel Muße habe, lese ich auch heute noch Karl May.
Das Gefühl von Abenteuer und Freiheit in seinen Büchern versuchte ich in den Wäldern nachzueifern.

Der ganze Wald bei uns war übersät, mit meinen Reißig Hütten. Einmal schlief ich darin, bei einem sehr starkem Gewitter und Regen. Am Anfang war sie sogar noch dicht, aber irgendwann war ich doch patsch nass. Da lernte ich wie viel Arbeit doch in so einer Hütte steckt und wie schwer es ist, sie wirklich auf Dauer dicht zu bekommen. Ich übte Feuer machen, lernte einige essbare Pflanzen zu bestimmen, Knoten usw.

Mein bestes und liebstes Stück war damals mein Survival Messer, das Jungle King 2 von Aitor. Mit dem fühlte ich mich als Held. Aus Nostalgie Gründen habe ich es mir wieder gekauft, vor gar nicht so langer Zeit. So schlecht ist dieses Messer gar nicht mal.





Bei Nehberg las ich dann "Ausbruch aus dem Gefängnis" und solche Dinge. Da übte ich dann Klettern auf Bäume und Felsen, Hindernissüberwindung, suchte einen Durchlass unter der Autobahn und robbt da hindurch und solche Sachen. Ich suchte den Nervenkitzel und Abenteuer.

Der Nato Shop war auch ein Ort, denn ich oft und gerne besuchte. Viel Taschengeld lies ich dort.
Später baute ich keine Reißig Hütten mehr, mein Bedarf war gedeckt. Ich benutze bis heute fast nur noch den US- Poncho.

Ein paar Jahre lang ging ich dann ins Karate. Kampfsport, egal welcher, gehört für mich zum Survival dazu. Und außerdem hat das ja auch schon Nehberg empfohlen. Ja, ich nahm, was er geschrieben hat schon ernst. Mit Kampfsport befasse ich mich bis heute,nur nicht mehr im Verein. Vielleicht ändert sich das mal wieder und ich suche einen Verein.
Eine Zeitfrage, die es damals für nicht nicht gab. Außer Hausaufgaben hatte ich keine Pflichten und Termine. Arme Kinder heute.

Als ich 15 oder 16 war, besuchte ich mit meinem Freund einen Vortrag von Rüdiger Nehberg. Anschließend redete ich noch viel mit ihm, stellt Fragen usw. Ich half ihm sogar den Diaprojektor und anderes ins Auto zu tragen. Man war ich Stolz und glücklich. Er war ja mein Idol.




Meine Liebe zur Natur und Survival machte mir die Berufsentscheidung leicht. Ich lernte Gärtner. Da lernte ich noch viel mehr über Pflanzen, Und ich bin immer draußen in der Natur, bis heute. Ich habe diese Entscheidung nie bereut. In meine Arbeit kann ich bis heute viele Trainingselemente einbauen.
Zum Beispiel Wetterkunde und Wetteranzeichen beobachten und verfolgen, essbare Pflanzen sammeln, habe mir jetzt bei der Arbeit meine Jahresvorrat an Kastanien für Waschmittel gesammelt und so vieles mehr kann ich tun.

Mit einem Metzger habe ich mal bei einem Bekannten 20 Hasen geschlachtet. da lernte ich Hasen Töten und Ausnehmen und Abziehen.
Als Jugendliche haben wir auch das Schlachten üben wollen und haben aus einem Hühnerstall ein Huhn gestohlen und auf dem Spielplatz getötet und gerupft. Danach, wenn die Eltern weg waren zu hause gebrutzelt. Als Trophäe hatten wir noch lange die Hühnerbeine. Mit einem Hasen aus einem Stall habe wir das selbe gemacht.
Heute tut es mir leid, aber damals waren es halt unsere Sturm und Drang Zeit.

Ein Arbeitskollege aus Rumänien zeigte mir auch viele Dinge bei der Arbeit und auch danach. Steinschleuder schießen, wir fischten Fische aus dem Neckar und brutzelten sie, er zeigt mir weitere Methoden des Feuermachens usw. Abends nach Feierabend gingen wir Richtung Wald, brutzelten Speck am Feuer und tranken eine Flasche Wein. War eine tolle Zeit damals.

Es gab in meinem Leben immer ein paar Leute und Erlebnisse, die meine Kenntnisse und Erfahrungen im Survival erweiterten, wenn auch indirekt.
Aber das ganze Leben besteht aus Lernen und das wir auch so bleiben.

Meinen ersten Urlaub überhaupt, in der Lehrzeit, war natürlich ein Survival Urlaub. Mit einem Freund trampten wir nach Italien. Übernachtet haben wir immer unter meinem US Poncho. Auch in Italien, die ganze Woche über in Strand nähe. Immer versteckt, dass wir nicht entdeckt wurden.

Bis heute hat mich das Survival geprägt. Ich kann nicht anders und muss raus. Auch heute brauche ich noch das Abenteuer. Ich fühle mich heute noch eher als 16 Jähriger, als wie mit 45.
Auch wenn ich körperlich nicht mehr so kann wie damals und meine Gesundheit mich manchmal einschränkt.

Aber der Drang nach Abenteuer wird immer bleiben. 








Samstag, 20. September 2014

Heilbronner Weg im Allgäu

Der Heilbronner Weg ist einer der schönsten und vielleicht bekanntester Höhenweg Deutschlands.
Der Weg ist als mittel-schwierig einzustufen, man braucht gute Kondition und sehr gute Trittsicherheit. Aber für geübte Bergwanderer sollte er kein Problem darstellen.
Von unerfahrenen Bergwanderern wird er aber, besonders wegen seiner Länge gerne unterschätz.

Der Heilbronner Weg ist nicht in jedem Allgäu Bergführer enthalten, aus eben diesem Grund.
Für normale Touris ist er sehr grenzwertig und solche Leute will man nicht leichtsinnigerweise da durch die Erwähnung des Weges hinauf locken.
Eine zeit lang hat man auch mal darüber diskutiert, ob man diesen Weg als Klettersteige einstufen soll. Das hat man dann aber doch gelassen. Was auch die besser Entscheidung ist.

Jedes Jahr Ende August führe ich den Heilbronner Weg bei Oberstdorf Für unsere Alpenvereins Sektion. So auch dieses Jahr wieder. Ich hatte 8 Teilnehmer, die ich zwar bei einem Vortreffen kennengelernt habe, weiß aber jedes Jahr nie, wie die Leute am Berg sind. Aber diese Gruppe hat es mit Bravour geschafft. Das ist nicht jedes Jahr so problemlos.

Abfahrt 

Freitag morgens um 6.30 Uhr trafen wir uns am ausgemachten Platz und fuhren dann mit dem Auto über die Autobahn Heilbronn- Stuttgart- Ulm Kempten- Oberstdorf, bis Faistenoy, zum Parkplatz Parkplatz Fellhorn Bahn. Gebührenpflichtiger Parkplatz, 3 Tage kosten 7,50€
Da trafen wir um etwa 10.30 Uhr die restlichen Teilnehmer, richteten unsere Rucksäcke, Schuhe usw. fertig für den Aufstieg. Kurze Zeit später ging es endlich los.

Aufstieg zur Rappenseehütte



Gut gelaunt und bei gutem Wetter, aber nicht zu sonnig, liefen wir Richtung Birgsau nach Einödsbach. Dort, im letzten Lokal vor dem eigentlichen Aufstieg, machen wir immer eine kleine Mittagspause, was auch nach der langen Autofahrt auch gut tut.


Zum Heilbronner Weg wähle ich immer den Aufstieg über die Rappensee Hütte. Er ist landschaftlich schöner und offener, als der Zustieg über die Kemptner Hütte und er ist um einiges länger. 
Da kann ich dann beim Aufstieg die Teilnehmer beobachten und mir ein Bild von der Kondition und Gehtechnik der Gruppe machen. Oft kommt es vor, dass bei diesem Zustieg schon Teilnehmer umgekehrt sind oder oben auf der Hütte sagen, sie gehen am nächsten Tag wieder zurück ins Tal und 
und treffen uns am Sonntag wieder. Bei diesem etwa 4,5 Stunden Zustieg sehen die Teilnehmer oft selbst, ob sie für den nächsten Tag genug fit sind.

Nach der Mittagspause marschieren wir weiter bis zur Petersalpe 1296m. Dort machen wir nur eine kurze Rast ohne Einkehr.
Die Petersalpe

Von dort aus geht es weiter zur Enzianhütte 1779m. Hier machen wir noch mal eine längere Pause mit Einkehr. Von dort ist noch etwa eine Stunde bis zur Rappenseehütte.

Die Rappensee Hütte ist besonders an den Wochenenden immer sehr voll und als größere Gruppe muss man unbedingt reservieren. 

Die Rappensee Hütte

Über Heilbronner Weg zur Kemptner Hütte


Am nächsten Morgen, der Himmel ist sehr zugezogen und Regen und Nachmittagsgewitter sind angesagt worden. Aber wir gehen um 7.20 Uhr mit guter Laune los. nach etwa 40 Minuten kommen wir zu dem Abzweig Heilbronner Weg und Abstieg nach Prenten (Österreich). Von da aus können wir auch schon den Weg zum Hohen Licht 2651m und den Zugang zum Heilbronner Weg sehen.


rechts Hohe Licht links gehts weiter HN- Weg,  oberhalb der Schneeplatte


Schlechtwetteralternative für den Heilbronner Weg

Sollte das Wetter sehr schlecht sein, bei starken Regen ist der Heilbronner Weg sehr gefährlich und bei Schneefall sowieso.
Von der Rappensee Hütte stiegt man hoch bis zum Abzweigschild nach Prenten. Dort steigt man über einen wunderschönen Weg ab. Ist man unten am Waldrand auf die Straße gekommen, schaut man links über der Straße nach der Bushaltestelle. Sie ist leider nicht überdacht, was bei Regen besonders unangenehm ist. Von dort fährt man mit dem Bus bis nach Holzgau und steigt genau da aus, wo die Sammeltaxis für die E5 Aspiranten warten. Von dort steigt man wieder hoch zur Kemptner Hütte über dieses Teilstück des E5. Etwas 3-4 Stunden. Wir haben es mal in gut 3 Stunden locker geschafft.
Dieser Weg ist auch bei Regen und leichten Schneefall machbar.

Weiter geht`s mit dem Heilbronner Weg

Nun steigen wir in eine etwa 100m hohe Wand ein, Zur Gabelung Heilbronner Weg- Hohes Licht.
Dieser eine Abschnitt ist der einzige bisher bekannte Steinschlag gefährdete Bereich. Es gibt sogar Bergschulen, die für diesen kurzen Abschnitt Helme mitnehmen. Ich persönlich halte es für übertrieben, aber diese Warnung möchte ich mitteilen.

Nach dieser Gabelung ist man bald beim Heilbronner Thörle, was der eigentliche Anfang des Heilbronner Wegs ist. Von da ist es nicht mehr lang bis zur etwa 5m hohen Leiter und der Brücke, die sofort anschließend kommt.

Die Brücke, genau die Grenze D- A
Zustieg Bockkarkopf



trotz Sommer war es doch sehr kalt und windig 


Dann geht man weiter in Richtung Bockkarkopf, den höchten Punkt des HN- Weg, 2608m.
Jeweils vor und nach dem Bockkarkopf gibt es einen Abstieg hinunter ins Waltenberger Haus.  
Das sind auch die zwei einzigsten Notabstiege, die es beim Heilbronner Weg gibt.
Nach dem zweiten Abstiegsschild hinunter zum Waltenberger Haus, ist der Heilbronner Weg offiziell beendet. Aber die meisten Leute laufen weiter bis zur Kemptner Hütte, was auch sehr zu empfehlen ist. Man verpasst sonst einiges.
Nun geht es weiter in Richtung Schwarzmilzferner, das berühmte Schneefeld des Heilbronner Wegs. Leider sind es nur noch traurige Überreste eines großen Gletschers. An den geformten Felslandschaft kann man gut die ehemaligen Ausmaße erkennen.

Schwarzmilzferner


vom Gletscher geformte Landschaft

Der Schwarzmilzferner war sehr vereist und sehr glatt. Gut wenn man Stöcke dabei hatte. Nach dem Schnee/ Eisfeld, hält man sich rechts in Richtung zur Kemptner Hütte. Will man noch auf die Mädelegabel 2645m muss man das Eisfeld weiter oben links verlassen. Das Wetter wurde deutlich schlechter, und die Wolken zogen kräftig zu. Aber es blieb noch trocken.


schlechte Sicht in Stratus Wolken 


Nach nicht so allzu langer Zeit klarte es wieder auf, und wir stießen kurz darauf ganz nah an eine Steinbockherde.





Der Weg nach dem Schneefeld zieht sich bis zur Kemptner Hütte ganz schön in die Länge, das wird gerne etwas unterschätz.
Pünktlich mit den ersten Regentropfen kamen wir dann in der Kemptner Hütte nach 6 Stunden erreicht. Durch das sehr unsichere Wetter haben wir uns sehr beeilt und haben den Weg genau in der angegebenen Zeit abgelaufen.
Die Kemptner Hütte ist immer sehr voll, besonders an den Wochenenden. Sie ist die erste Übernachtungshütte für die Alpenüberquerung E5. Sehr viele Bergschulen übernachten da und füllen die Hütte.

Abstieg von der Kemptner Hütte


Die ganze Nacht über hat es sehr stark geregnet und es regnete auch noch, als wir nach dem Frühstück uns an den Abstieg machten. Über Nacht waren die Berge oberhalb der Hütte weiß, der Regen wurde etwa ab 2000m zu Schneefall.
Bei Regen stiegen wir ab nach Spielmannsau. Er hörte erst kurz vor Spielmannsau auf.
Früh morgens sammeln sich viele Gruppen für den Weitermarsch auf den E5, Heilbronner Weg oder zum Abstieg. Eine ganze Völkerwanderung.
Schnee oberhalb der Hütte


viele Gruppen vor der Kemptner Hütte 


Der Abstieg dauert etwa 3 Stunden bis nach Spielmannsau. Der Weg geht durch eine tiefe Schlucht, die im Winter unpassierbar ist.

beim Abstieg im Regen

die letzten Schritte nach Spielmannsau

Von Spielmannsau fährt man mit dem Bus bis zur Haltestelle Renksteig, geht dort über die Straße und wartet auf den Bus zur Fellhornbahn.
Diese Tour war wieder mal wunderschön,

Dienstag, 16. September 2014

Ein Stromausfall

Auf einmal, ohne Vorwarnung geht das Licht aus und der Bildschirm am PC ist schwarz.
Mist, was soll jetzt das? Aber so kann es schnell passieren.

Wenn so etwas passiert,, gehe ich zuerst an die Kommode, wo mehrere Taschenlampen liegen.
Dann gehe ich ins Treppenhaus und schaue, ob da auch alles Licht aus ist und von dort habe ich auch eine große Übersicht, über das ganze Dorf. Hier kann ich gleich mal sehen, ob überall das Licht aus ist. Im Treppenhaus werden dann wahrscheinlich noch andere Mitbewohner stehen, Vielleicht wissen sie ja etwas? Ich kläre dann auch gleich ab, ob irgend jemand Hilfe braucht, Kerzen oder so.
Mit dem Handy versuchen wir einige Bekannte in der Nähe zu erreichen, aber das Handynetz ist schon zusammengebrochen. Zu viele wollen wohl gleichzeitig telefonieren.

Danach gehe ich ins Bad, wo der batteriebetriebene Transistorradio steht. Den mache ich an und versuche über den Rundfunk etwas über die aktuelle Lage zu erfahren. Nun mache ich mich aber auf den Weg ins Wohnzimmer, mit der Taschenlampe und dem Radio in der Hand.
Da sehe ich, meine Frau hat zwischenzeitlich schon die Öllampe angezündet und ein paar Kerzen aufgestellt.

Länge des Stromausfalls


Nun sitzen wir am Küchentisch und überlegen, wie es weiter geht. Licht haben wir für längere Zeit. Außerdem, es wird auch mal wieder Tag. 
Wir wissen immer noch nicht warum der Strom weg ist, der Mann im Radio sagt nur, wegen einem Defekt in einem Umspannwerk. Man arbeite schon daran und hofft, es dauert nicht lange. 

So weit, so schön. Trotzdem füllen wir einen Kanister mit Trinkwasser auf. Die Trinkwasserversorgung funktioniert immer noch eine Weile, aber irgendwann wird auch das Notstromgerät ausgehen, wenn der Diesel für die Notstromaggregate der Pumpwerke ausgeht.

Tankstellen funktionieren ja auch nicht bei Stromausfall. Gut, dass wir immer einige Wasserkästen auf Lager haben.

Wir haben ja auch unsere Notfallkiste, die wir jetzt aber noch nicht brauchen, weil unser Haushalt generell sehr gut aufgestellt ist, für so manche Eventualitäten. 
Oh doch, wir brauchen sie doch jetzt schon, das eine Handy ist fast leer. In der Box ist ein Kurbel Aufladegerät. Glück gehabt.

Lebensmittel

Der Einkauf beim Lidl und Co funktioniert auch nicht mehr. Dei elektronischen Kartenzahlung fällt aus und die Türen bleiben  zu. Ist ja alles elektrisch.
Für uns kein Problem, wir haben Vorräte für längere Zeit. Unser Problem ist eher, für ein paar Stunden hält noch die Tiefkühltruhe, aber dann müssen wir anfangen, das Fleisch zu braten, um es etwas haltbarer zu machen.
Inzwischen haben wir auch Hunger. Auf unserer Gaskochplatte können wir kochen und brutzeln.
Zuerst werden wir natürlich die leicht verderblichen Sachen verbrauchen.

So, das Essen hat gut geschmeckt. die Spülmaschine wird eingeräumt, leider geht sie ja auch nicht.
Sollte der Stromausfall länger dauern, werden wir unser für Notfälle Einwegteller und Geschirr verwenden. Die werden dann alle in einem Müllbeutel gesammelt.

Nach dem Essen merken wir auf einmal, es wird kälter. Oh ja klar, die Heizung geht ja auch nicht mehr. Als Outdoorsportler haben wir ja so einiges an Equipment und so holen wir unsere Schlafsäcke hervor und legen sie auf unsere Betten, falls unsere Bettdecken nicht mehr ausreichen. Aber wir ziehen uns jetzt etwas wärmeres an.

Besuch 

Vorerst können wir jetzt nichts mehr tun, außer abwarten. Aber das ist jetzt gar nicht so leicht, diese Untätigkeit. Wir beschließen, einige gute Nachbarn und Bekannte in den nächsten ein zwei Straßen zu besuchen und erkunden uns nach ihnen.
Unterwegs sehen wir einige verzweifelte Leute auf der Straße. Das eine junge Ehepaar hat hunger, sie wollten sich nach der Arbeit noch schnell was beim Lidl holen, aber der hat ja zu. Jetzt geht es heute sehr spartanisch zu. Sollten wir ihnen eine Packung Spaghetti geben? Aber sie können es ja gar nicht zubereiten. Der Herd geht nicht.

Endlich sind wir bei unserem befreundetem Ehepaar angekommen. Auf meine Erklärungen hin, über mehrere Jahre, haben sie ein klein wenig Vorsorge betrieben und wissen sich zu helfen. Sie kochen mit dem Gasgrill auf der Terrasse. Für die Wärme haben sie einen Kamin, auf dem man leider nicht kochen kann. Aber sie werden warm schlafen.
Anderen Bekannten geht es nicht so gut, wir laden sie ein, zu uns zu kommen, um zu kochen, wenn der Strom morgen immer noch weg ist.

Jetzt gehen wir noch hause, das Umfeld haben wir beobachtet und hoffen, dass am nächsten Tag der Strom wieder da ist. Wir stellen unseren batteriebetriebenen und auch den aufziehbaren Wecker auf die unmenschliche Zeit, die uns zur Arbeit wecken soll.

Um zur Arbeit zu fahren brauchen wir Benzin. Wir halten unseren Tank immer gut voll, um für solche Vorfälle gerüstet zu sein. Tanken geht jetzt auch nicht mehr. Aber sollte der Stromausfall länger dauern, haben wir genug Benzin um noch einen Tank füllen zu können.
Wir haben auch noch unsere zwei Mopeds, die fahren recht zügig und und mit unserem gelagertem Benzin können wir damit noch viel weiter fahren.
Mit dem Fahrrad ist meine Arbeitsstelle leider zu weit.

So kann ein Stromausfall ablaufen.
Und wie ist es bei euch?






Sonntag, 14. September 2014

Pflanzeninhaltsstoffe Teil 2

Wirk- und Schutzstoffe in den Pflanzen


Mineralsotffe und Spurenelemente: Das sind nicht organische Stoffe oder Verbindungen, die von der Pflanze so umgewandelt worden sind, dass unser menschlicher Organismus sie aufnehmen kann.
Diese von der Pflanze für uns aufbereitete Mineralien, nennt man "Chelate".

Diese Mineralien wirken im menschlichen Körper teilweise als Aufbaustoffe. Sie sind aber auch, wie die Vitamine, für viele Stoffwechselvorgänge notwendig. Und auch für unsere Knochen, Zähne, Aufbau von Hormonen und Blutzellen und regeln den Säure- Basen Haushalt.
Darum sind sie für uns lebensnotwendig.

Es gibt Spurenelemente (Mikroelemente) z.B. Eisen, Kupfer, Mangan, Cobalt, Zink, Jod, Selen.

und die Mengenelemente (Makroelemente) Calcium, Kalium, Phosphor, Schwefel, Magnesium, Silizium (Kieselsäure).

Mineralstoffe sind nicht organische Bestandteile in der Nahrung. Sie sind aber in den Pflanzen, organisch, gebunden, (die Chelate). Dadurch können wir über die Pflanzen die Mineralien leichter aufnehmen.
Es gibt auch Mineralien im Gestein, die können wir nicht so einfach aufnehmen.
Das machen auch wieder die Pflanzen für uns. Die Pflanzen holen die Mineralien aus dem Gestein, Kalkboden usw. und verarbeiten sie so, dass wir Menschen sie wieder über die Pflanze aufnehmen können.
Alle Mineralien sind wasserlöslich. Lebensmittel nicht zu lange wässern, lieber Garen als Kochen.


Alkaloide: Das sind Stickstoffverbindungen, die alle eine starke Wirkung auf unseren Körper haben. Bei falscher Dosierung können sie lebensgefährlich sein. Darum gelten sie grundsätzlich als Giftig.  Auf die Selbstmedikation damit muss verzichtet werden!
Bekannte Alkaloide sind: Koffein, Kokain, Morphin, Nikotin, Strychnin und bei falscher Dosierung von Hustenmittel Kodein.

Ätherische Öle: Das sind komplexe Mischungen aus bis zu 100 verschiedenen Substanzen.
Sie kommen in fast allen Pflanzen vor. Aber in der Naturmedizin werden  nur Pflanzen mit hohen Gehalt an ätherischen Ölen verwendet.
Man erkennt sie an ihren stark, meist angenehm riechenden Geruch. Das macht sie zu wichtigen Zutaten für Parfüm und der Aromatherapie.
Medizinisch sind sie von Bedeutung, weil viele ätherische Öle entzündungshemmend und antibakteriell sind.

Bitterstoffe: Darunter werden alle bittere pflanzliche Inhaltsstoffe bezeichnet. Gemeinsam haben sie den biteren Geschmack, der gut für die Verdauung ist und sie anregt. Das fördert den Appetit.
Bitterstoffe wirken anregend auf Leber, Galle, Bauchspeicheldrüse und fördern die Entgiftung des Körpers. Sie helfen beider Verdauung von Fetten und erweitern das Geschmackserlebnis.
Sie wirken sich auch positiv auf die Psyche und das Wohlbefinden aus.
Bitterstoffe kommen in vielen Heil- und Nahrungspflanzen vor, z.B. Artischocken, Engelwurz, Gänseblümchen, Löwenzahn und Wermut.
Leider wurden in unserer heutigen Nahrung und Gemüse, durch die Kultivierung so gut wie alle Bitterstoffe weggezüchtet. Was auch Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann.

 Flavonoide: Sie sind wichtig für den Stoffwechsel der Pflanze und dienen als Schutzstoff für die Pflanze. Deshalb findet man sie stark in Wildkräutern, aber auch in Kohl und Salat. Oder in den Schalen von Äpfeln und Tomaten. Darum sollte man sie nicht schälen.
Sie haben unterschiedliche Wirkungen auf den menschlichen Organismus. Manche entzündungshemmend, andere stärken den Kreislauf oder die Gefäße.

Flavonoide werden recht schnell vom Körper wieder ausgeschieden und können sich so nicht anreichern. Darum eignen sie sich auch für Langzeittherapien.
Sie sind z.B. in Heidelbeeren, Moosbeeren, grüner Tee, Buchweizen, Äpfeln und Zwiebeln.
Sie bieten auch Schutz vor Herz- und Kreislauferkrankungen, beeinflussen die Blutgerinnung und können den Blutcholesterinspiegel senken.

 Gerbstoffe: Sie kommen oft in den Rinden von Bäumen vor, z.B. Eiche. Die Gerbstoffe schützen die Pflanze vor Tierfraß.
Sie wandeln lösliches Eiweiß in unlösliches Eiweiß um, daher werden sie auch zum Gerben von Leder benutzt. Dadurch wird durch das Gerben auch der Fäulnisprozess verhindert.
Gerbstoffe kommen sehr häufig in Pflanzen vor.

Ihr therapeutischer Nutzen besteht darin, dass sie Eiweiß aus der menschlichen Schleimhaut ziehen und zeihen dadurch Krankheitserregern den Boden weg.
Sie wirken zusammenziehend, entzündungshemmend, antibakteriell und neutralisieren Gifte.
In höherer Dosierung sind sie jedoch schädlich, weil sie die Aufnahme von Vitaminen und Mineralien einschränken. Und sie erschweren die Verwertung von Eiweiß aus der Nahrung.

Kumarine: Wir finden sie in vielen Pflanzen wie Kastanien, Sellerie, Waldmeister, Steinklee, vielen Gräsern, Liebstöckel, Datteln.
Kumarine sind für den typischen Heugeruch beim Trocknen von Gras verantwortlich..
Es dient vor allem als Duftstoff bei Parfüme oder zum aromatisieren von Getränken (Maibowle).

In hohen Dosen kann es zu Leberschäden, Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel und Benommenheit führen.
Therapeutisch wird es blutverdünnend, zur Muskelentspannung, oder als Inhaltsstoff für Sonnencreme verwendet.

Saponine: Mit Wasser bilden sie seifenartige, schäumende Lösungen, daher wurden sie früher gerne als Waschmittel benutzt.
Sie sind besonders in Seifenkraut, Kastanien, Waschnüsse, Efeu, Schlüsselblume.
Wegen ihrer chemischen Beschaffenheit können sie Bronchialschleim verflüssigen und Abhusten fördern.
Zuviel von den Saponinen zerstört die rote Blutkörperchen.

Oxalsäure: Ist in größeren Mengen giftig. Wirkt ätzend auf die Magen- Darm Schleimhäute.
Sie können auch dem Körper Kalzium entziehen, was zu Schädigungen am Herzen und Zentralnervensystem führen kann.
In großen Mengen kommt es im Rhabarber vor. Geringere Mengen in Schwerz- und Pfefferminztee, Kakao, Schokolade. In kleineren Mengen auch in Sauerklee, Sauerampfer, Mangold, Spinat und Rote Rüben.



  

Samstag, 13. September 2014

Pflanzeninhaltsstoffe

Bald habe ich die schriftliche Abschlussprüfung zur meiner Ausbildung als "Fachberater für Selbstversorgung mit essbaren Wildpflanzen", Da bin ich nun fleißig am lernen und dachte, das wäre auch etwas für den Blog. Es gibt es so viele Begriffe, die man fast täglich hört und auch durch die Nahrung zu sich nimmt, aber doch nicht so einfach erklären kann. Weil es doch so zahlenmäßig schon einige wichtige Begriffe sind, werde ich dieses Thema in 2 oder 3 Teile bringen.    
Die Welt der Pflanzen ist so faszinierend und vielfältig und ich stehe erst am Anfang des Kennenlernens dieser wunderbaren Pflanzenwelt und ihren gesunden Nutzen für uns Menschen.

Für manchen mag es vielleicht etwas langweilig erscheinen, aber für jemanden, der sich mit Wildpflanzen und Kräutern beschäftigt, werden diese Begriffe und Inhaltsstoffe nicht uninteressant sein. Ich versuche mit wenigen Worten die wichtigsten Stoffe und Begriffe zu erklären.

"Unsere Heilmittel sollen unsere Nahrungsmittel sein, und unsere Nahrungsmittel sollen unsere Heilmittel sein".      Paracelsus

Jahrtausende lang war ausschließlich die Natur die Apotheke des Menschen. Waren Pflanzen unsere "grüne Medizin".

Phytotherapie = Pflanzenheilkunde


Der franz. Arzt Henry Leclerc hat diese Begriff in die medizinische Wissenschaft eingeführt.
Phytotherapie wird definiert als, Linderung, Heilung und Vorbeugung von Krankheiten, bis hin zu Befindungsstörungen durch Arzneipflanzen, Pflanzenteile oder pflanzliche Bestandteile und deren Zubereitung.
Diese Definition hat in der ganzen EU Gültigkeit.
Sie hat nichts mit homöopathischen und anthroposophischen Therapierichtung zu tun.

Phytopharmaka (pflanzliche Medikamente)

Phyton = Pflanze, Pharmakon = Arznei 
Sie zeichnen sich in der Regel dadurch aus, dass Nebenwirkungen selten vorkommen. Wenn sie aber vorkommen, sind sie gering und durch langjährigen Erfahrungen mit diesen Medikamenten bekannt und erforscht. Das heißt nicht, dass pflanzliche Heilmittel prinzipiell unschädlich sind und keine Nebenwirkungen haben.
Darum bei allen pflanzlichen Mittels die angegebene Dosis und Anwendung beachten.
Von gefährlichen Giftpflanzen lassen wir als Laien sowieso die Finger weg. Solche pflanzliche Medikamente nur in der Apotheke kaufen.

Die pflanzlichen Arzneimittel unterstehen der gleichen Qualitätsprüfung, wie auch die chemische Arzneimittel.

 Pflanzliche Inhaltsstoffe und ihre Wirkung auf den Körper


Kohlenhydrate und Zucker:
sind in der Pflanze am stärksten vertreten. Sie werden durch die Einwirkung von Licht aus Wasser und Kohlendioxid gebildet.

Es gibt verschieden Kohlenhydrate:

Zellulose: Ist der wichtigste pflanzliche Aufbau- und Gerüststoff. Sie sind Ballaststoffe und unverdaulich, aber unverzichtbar für eine geregelte Darmflora.

Pektine: Auch unverdauliche Ballaststoffe. Sie unterstützen eine gute Darmflora und verhindern, wenn sie reichlich in der Nahrung sind, die Vermehrung schädlicher Darmbakterien.
Pektine können Gelee bilden, deswegen setzt man sie auch in der Lebensmittelindustrie ein.

Stärke: Ist das wichtigste Kohlenhydrat in der Nahrung. Wird durch die Photosynthese, in den grünen Teilen der Pflanze, hergestellt. Und wird in der Pflanze in Speicherorganen wie Wurzel, Blätter und Früchten als Reservestoff gelagert.

Inulin (nicht Insulin): Besteht aus Fruchtzucker und ist auch ein Reservestoff der Pflanze.
Es ist besonders für die Diät bei Zuckerkrankheit von Bedeutung und ist am reichlichsten in den Wurzeln der Korbblütler, wie z.B. Löwenzahn und Wegewarten Wurzeln.

Saccarose (Rohr- und Rübenzucker): Besteht aus Trauben- und Fruchtzucker. ist hauptsächlich in den Früchten, Blüten und Säften der Pflanzen. Bsp. Süßgräser, Schilfrohr, Birkenwasser, Ahornsirup.

Fruktose (Fruchtzucker): Ist vor allem in reifen Früchten drin. Kann vom Organismus ohne Insulin verwendet werden, was besonders für Zuckerkranke von Vorteil ist.

Glucose (Traubenzucker): Ist die reinste Form von Kohlenhydrate bzw. Zucker überhaupt. Er ist besonders in reifen Früchten und Pflanzensäften drin und geht sofort ins Blut. Rascher Energielieferant.

Eiweiße (Proteine)

Eiweiße sind in vielen Pflanzen nur in geringen Mengen drin. Giersch und Brennnesseln haben einen hohen Eiweißgehalt.
Den höchsten Eiweißgehalt haben Hülsenfrüchte wie Linsen, Erbsen, Bohnen. Die Proteine haben auch Enzyme, die sehr Temperatur empfindlich sind. Deshalb beim Sammeln, Lagern und Zubereiten der Heilpflanzen schonend vorgehen.

Fette

Fette sind in den Pflanzen meist in noch geringeren Mengen drin, als die Proteine. Sie sind für die Pflanzen Bau- und Reservestoff und sind hauptsächlich in Samen, Nüssen und Früchten vorhanden.
Besonders jetzt ist die Zeit, wo wir in der Natur viele fetthaltige Nüsse sammeln können.

Wirk- und Schutzstoffe in den Pflanzen


Vitamine 
Vitamine sind für die unzähligen vielen Stoffwechselvorgänge in unserem Körper nötig. Ohne sie läuft nichts!
Vitamine stellt der Körper nicht selbst her, sie müssen über die Nahrung aufgenommen werden.
Einzige Ausnahme das Vitamin D. 
Es wird durch die Sonneneinstrahlung in der Haut gebildet.

Es gibt wasser- und fettlösende Vitamine.
Die fettlösende Vitamine kann der Körper nur in Verbindung mit Fett oder Öl aufnehmen.
Die fettlösende Vitamine sind: E,D,K,A
Alle anderen Vitamine sind wasserlöslich.

Der Mensch muss alle Vitamine zu sich nehmen.
Je nach Lebenslage, Krankheit, Sport, Stress usw. braucht er auch mal mehr Vitamine.
Vitamine sind sehr empfindlich gegenüber Wasser, Hitze und Licht. Dies muss beim Einkauf, Lagerung und Zubereitung beachtet werden.
zuviel wässern der Pflanze schadet den Vitaminen. Darum auch besser garen, als kochen.

Teil 2 kommt noch dieses Wochenende





Donnerstag, 11. September 2014

Resilienz - Widerstandsfähigkeit

Die Resilienz ist die Fähigkeit, auf die Anforderungen verschiedener Situationen wie Konflikte, Misserfolge, Niederlagen, schwere Krankheiten, Entlassungen, Trauerfall, Unfälle, berufliche und private Schicksalsschläge usw. flexibel zu reagieren und zu meistern.

Resiliente Menschen sind wie Stehaufmännchen, welche die Fähigkeit haben, egal wie das Leben ihnen mitspielt, wieder aufzustehen und ihr Leben angepasst weiter zu gehen.
Sie lassen sich von den widrigen Lebensumständen nicht unterkriegen.

Resiliente Menschen können kreativ und flexibel in auf Krisen und Probleme reagieren, in denen andere sich völlig hilflos und verloren fühlen.

Probleme und Belastungen sind für sie eher eine Herausforderung, als ein Problem oder unlösbare Krise.

Ein Beispiel für Resilienz:


Ein niedergeschlagener Boxer mit hoher Resilienz wird anschließend seine Kampftechnik verändern. Der nicht resiliente Boxer belässt es beim Alten und wird wieder zu Boden gestreckt.

Der entscheidende Unterschied: Der resiliente Boxer denkt darüber nach, woran er gescheitert ist und wie er dieses Problem beim nächsten Mal ändern kann
Das bedeutet: Resiliente Menschen können mit Schicksalsschlägen, Niederlagen usw. anders umgehen, sie sind in der Lage, das Ergebnis oder den Vorfall zu analysieren und für die Zukunft etwas daraus zu lernen.

Warum bewältigen manche Menschen Krisen besser als andere?


 Resilienz ist nicht angeboren, sondern sie wird im Laufe des Lebens erlernt.
Folgende Faktoren fördern die Resilienz in der Kindheit:
  • Kinder brauchen Vertrauen zu mindestens einer Bezugsperson, die ihnen Sicherheit und Geborgenheit gibt.
  • Sie werden akzeptiert und geachtet und entwickeln so ein gutes Selbstwertgefühl.
  • Eine gute Vorbildrolle der Eltern und gute Unterstützung und Anleitung von den Eltern.
  • Die Eltern sollen den Kindern lehren, wie mit Konflikte und Probleme umzugehen.
  • Positive Erfahrungen mit Freunden und andere Menschen.

Kinder, welche diese Erfahrungen und Erziehung schon früh bekommen, werden auch im Erwachsenenalter immer davon profitieren und diese Erfahrungen ihr ganze Leben lang mitnehmen.

Die Resilienzforschung hält folgende Faktoren für sehr wichtig:


  • Die Überzeugung, dass wir Einfluss auf unser Leben haben. Der Vertrauen in die Selbstverantwortung ist die wichtigste Fähigkeit resilienter Menschen. Solche Menschen übernehmen die Verantwortung für ihr Leben und Handeln. Und geben nicht immer die Schuld den anderen wenn etwas nicht so ist, wie geplant.                                                          Nicht resiliente Menschen sehen sich immer gerne in der Opferrolle und fühlen sich deswegen auch hilfloser. 
  • Ein Beispiel: Der Resiliente sagt: Ja, ich bin durch die rote Ampel gefahren, und beklage mich nicht bei anderen, weil der Führerschein weg ist. Er hat die Situation erkannt und akzeptiert und übernimt ohne Klagen die Konsequenzen. Der nicht Resiliente wird versuchen, die Schuld von sich zu weisen, Jammern und Klagen und allen die Schuld geben, nur nicht sich selbst. Er akzeptiert die Lage nicht und kämpft so einen hoffnungslosen Fall und vergeudet viel unnötige Kräfte.  In dieser Zeit überlegt sich der Resiliente schon, wie er die nächsten 1-2 Monaten ohne Auto zur Arbeit kommt und arbeitet schon an seiner neuen Situation.
  • Selbstvertrauen, die Überzeugung, dass wir genügend innere Stärke haben, um eine Lösung zu finden.
  • Gutes soziales Netzwerk, guter Freundeskreis, stabile Familienverhältnisse. Leute zu denen wir wir ein gutes und helfendes Vertrauen und Verbindung haben. Leute, die da sind in der Not.
  • Resiliente Menschen können auch Fehler zugeben und auch um Hilfe bitten.
  • Die Fähigkeit, den Blick schnell auf die Problemlösung zu richten.
  • Man zehrt auch von den positiven Erfahrungen der Vergangenheit und holt aus ihnen auch Kraft und Zuversicht.
  • Optimistische Haltung. man sieht die Krise nur als vorübergehend und ist der Überzeugung, es wird sich wieder zu Guten wenden. Dieser Optimismus hilft, besser mit Problemen und Krisen umzugehen.
  • Sport und ein aktives Leben fördern auch die Widerstandsfähigkeit.

Im zweiten Teil zur  werde ich über das Erlernen und Festigen der Resilienz schreiben.

Mittwoch, 10. September 2014

Die Notfallbox

Es können immer irgendwelche  unvorhergesehen Notfälle in Alltag geschehen. Starke Unwetter, Stromausfall oder schlimmeres.
Die Notfallbox ist etwas, was jeder Haushalt haben sollte. Sie beinhaltet wichtige Dinge, die man in verschiedenen Notsituationen brauchen kann und die man mit wenig Aufwand und Geld selbst zusammenstellen kann. Je nach eigenem Bedarf.

Für sein persönliches Wohl und Sicherheit ist jeder selbst verantwortlich!
Vorbereitet zu sein gibt auch ein gutes Gefühl von Sicherheit und Gelassenheit.








Diese 45l Kiste habe ich für etwa 15€ im Kaufland gekauft. Dazu haben wir auch eine 5l Gasflasche und ein dazugehöriger 2-Flammenkocher und ein 20l Wasserkanister besorgt.




Der Inhalt der Box:

  • Gaskartuschen für den kleinen Campingkocher
  • Alu Rettungsfolien
  • Batterien in verschiedenen Größen, die wir auch im Haushalt haben
  • Streichhölzer
  • Kerzen, Teelichter, Petroleumlampe
  • Petroleum 
  • starkes Reparatur Klebeband
  • Feuchttücher
  • stabile große Müllsäcke
  • Taschenlampe mit Batterien
  • 1 Kurbeltaschenlampe
  • 1 Kurbelladegerät für Handys
  • 2 Wasserfaltkanister je 10l





Was noch dazu sollte:

  • Mikropur Entkeimungstabletten
  • Wasserfilter
  • Decken
  • warme Schlafsäcke
  • notwendige Medikamente
  • gut sortierter Erste Hilfe Kasten
  • Transistor Radio mit Batteriebetrieb 
  • Feuerschale oder Holzgrill zum Feuer machen, z.B. Balkon, Vorhof
  • weiter Dinge nach eigenen Bedarf

Der Inhalt der Kiste muss ab und zu kontrolliert werden, ob Batterien auslaufen, Feuchttücher erneuern usw.
Die Kiste kann man im Keller oder an Orten aufbewahren, wo es nicht zu warm wird.

Es ist gut, diese Kiste zu haben, aber besser, sie nicht zu brauchen!

Montag, 8. September 2014

Liste Für Bergwanderung mit 1 Übernachtung

Öfters werde ich mal von Bergneulingen gefragt, was man so auf einer Bergtour mit Hüttenübernachtung dabei haben muss. So habe ich mal diese Zusammenstellung gemacht, die ich schon vielen Leuten seit einigen Jahren weitergebe.

Für Mehrtagestouren muss die Liste nicht besonders viel erweitert werden. Etwas mehr Unterwäsche, ein weiteres Hemd und T-Shirt, alles je nach Bedarf.

Ich halte es so, dass ich meine Tages Wandergarnitur habe und eine Garnitur für den Hüttenabend. Die Wandergarnitur wird über Nacht ausgelüftet und getrocknet und wieder angezogen. Niemals jeden Tag frische Wandersocken, das fördert besonders die Blasenbildung.


Personalausweiß
Bargeld,Kreditkarte
Guter Rucksack 25-30 L
Regenhülle oder Plastiktüte um den Inhalt des Rucksacks vor
Regen zu schützen
Stabile Wanderschuhe
Teleskop-Stöcke
Jacke wasserdicht
Bequeme Hose(keine Jeans)
Warmer Pullover(Fleece)
Handschuhe
Mütze
(Funktions)-Unterwäsche(evtl.Ersatz)
Wandersocken
1 Trinkflasche(kein Glas)mind.1,5L
Sonnenhut
Sonnenbrille
Sonnencreme
Lippenbalsam
Waschzeug,Handtuch
Leichte Hüttenschuhe
Hüttenschlafsack (evtl.Deckenbezug)
Stirn-oder Taschenlampe
Fotokamera
Taschenmesser
Erste Hilfe Set und persönliche Medikamente
Zwischenverpflegung wie Trockenobst,Schokolade,Riegel oder
ähnliches

Ganz besonders ist es wichtig, den Leuten bewusst zu machen, unbedingt, auch im Sommer eine warme Mütze und Handschuhe mitzunehmen. Da stößt man oft auf Unverständnis.
Ich führe jedes Jahr Touren mit Bergneulingen und erlebe da immer die lustigsten Diskussionen darüber. Und oft haben wir sie auch tatsächlich gebraucht.

Erfahrene Bergsteiger nehmen noch folgendes mit:

  • Biwaksack
  • Karte und Kompass
  • Tourenführer
  • Trillerpfeife
  • Tape
mein Notfallkit





Ein einfacher Selbstversorger Tag

Am Samstag Morgen stand ich recht früh auf und wollte mal wieder einen Flohmarkt besuchen.
Da bin ich mit meinem Mokick hingefahren. Es ist mein  "Zweitauto" und hilft mir viel Sprit zu sparen.
Der Flohmarkt war sogar recht groß und interessant. Ich habe für 3€ einen neuen Rucksack bekommen, den ich für meine Survival Trainings und zum Sammeln gut brauchen kann.

Danach ging ich auch Sammeln, gleich mit diesem Rucksack und meine Ernte war recht groß und das ist erst der Anfang.




Die Birnen und Walnüsse habe ich aus einem Garten, wo die Leute, etwa um die 40 Jahre, nie das Obst und Nüsse einsammeln und essen. Lieber kaufen sie es.Und dabei haben sie den besten Walnussbaum in der ganzen Gegend, den ich kenne. Und die Birnen sind super. So hole ich mir da die Ernte schon einige Jahre.
Das zeigt, dass es vielen Leuten immer noch viel zu gut geht und sie auch keinen Bezug zur Natur und ihrer Nahrung haben. Das ist sehr traurig.
Nach dem Laubfall werde ich den Leuten diese Bäume einmal schneiden.

Die Äpfel habe ich von allein stehenden Bäumen an Feldrändern, wo nie geerntet wird. Ich muss immer zu sehen, wie das Obst dort abgefallen am Boden verfault. Wir machen daraus immer guten Apfelbrei uns Dörrobst.

In den Blumenkasten habe ich Radieschen gesät. Ich habe diese Tage gelesen, dass man die auch im Zimmer kultivieren kann. Dass muss ich natürlich sofort ausprobieren.

Aus den Rosskastanien mache ich Waschmittel. Dieses Jahr probiere ich das zum ersten mal aus. Die erste Wäsche damit ist mir gut gelungen und ich bin hochzufrieden. Heute werde ich noch weiteres Waschmittel für die Wäsche morgen zubereiten.

Waschmittel aus Rosskastanien

Die Kastanien in kleine Stücke schneiden oder mit dem Hammer zerschlagen, in einen Topf geben und mit Wasser abdecken, so dass die Stückchen bedeckt sind. Pro Waschgang nehme ich 4-5 Kastanien.




Dann etwa 8- 10 Minuten auskochen, von der Herdplatte nehmen und abkühlen lassen. Danach das Kastanienwasser durch ein Sieb in ein Glas oder Behälter füllen. Am besten über Nacht ziehen lassen.




Das fertige Waschmittel ist leider nicht sehr lange haltbar und sollte innerhalb 2 Tagen verbraucht werden. Aber die Kastanien kann man sammeln und sich einen guten Jahresvorrat zulegen. Immer kostenlos aus der Natur.