Samstag, 27. Dezember 2014

Phänologie- der Kalender der Natur: Der Winter

Der Winter ist die 10. Jahreszeit in der Natur.

Er ist etwa zwischen Anfang November bis Mitte Februar, im Flachland.
Im Hochgebirge zwischen Ende September und Anfang Mai.

Der Winter ist dann zu Ende, wenn die ersten Schneeglöckchen und die gelb blühende Winterlinge erscheinen. Auch dann, wenn noch Schnee vorhanden ist.

Die folgende Erklärungen über den Winter sind nicht vollständig und ich habe die Zusammenhänge nur vereinfacht geschrieben.
Ackerschollen im Winter

Wenn der Boden so stark durchgefroren ist, dass ein Umgraben unmöglich wird, ist das Vegetationsjahr zu Ende.


Frost, Kälte und Schnee scheinen die Natur zum Stillstand zu bringen.
Doch unter dem Schnee geht das Pflanzenleben weiter.

Frostkeimer, darunter auch viele Wildpflanzen brauchen den Frost um zu keimen.
Manche Pflanzen entwickeln sich unter der schützenden Schneedecke und sind auch sofort da, wenn der Schnee weg ist.

Alle Laubbäume haben im Winter ihr Laub verloren, bis auf die Nadelgehölze. Nur die Lärche verliert ihre Nadeln als einziger Nadelbaum.
Winterwald mit immergrünen Nadelbäumen

Der meteorologische Äquator

Im Frühling und Herbst liegt der meteorologische Äquator ungefähr gleich mit dem geografischen Äquator.
Im Sommer bei uns, befindet sich der meteorologische Äquator etwas nördlicher vom geografischem Äquator und im Winter etwas südlicher davon.

Der astronomische Winter beginnt auf der Nordhalbkugel am 22.Dezember.
Dieser Tag ist für alle Orte der Nordhalbkugel der kürzeste Tag und für alle Orte der Südhalbkugel der längste Tag im Jahr.

An diesem Tag, den 22.Dezember, steht die Sonne am Mittag senkrecht zum Äquator. zum 2. Mal im Jahr hat sie dann den niedrigsten Stand.
Das erste Mal hat sie diesen niedrigen Stand zur Sommersonnwende am Mittag am 21.Juni.

Kältester Zeitpunkt im Winter

In der Regel ist jedem bekannt, dass die kälteste Zeit des Winters im Januar und Februar ist.
Der Dezember kann oft noch relativ warm sein und weiße Weihnachten haben wir statistisch etwa alle 7-8 Jahre, im Flachland oft noch weniger.
Die besten Chancen auf weiße Weihnachten hat man, wenn Anfang Dezember eine geschlossene Schneedecke liegt.

Aber meistens ist der Schnee, den wir vor Weihnachten bekommen auch wieder schnell weg.

Woran liegt das?
Durch die Abkühlung der Ozeane in der Nordhalbkugel, welche im Januar und Februar die kälteste Temperatur erreicht haben.
Zu diesem Zeitpunkt ist der meteorologische Äquator am südlichsten. Dadurch wird es bei uns erheblich kälter und die Sonne steht nur noch sehr tief.

Winterstürme

Im Winterhalbjahr gibt es sehr oft starke Stürme bei uns, die bis zu Orkanstärke erreichen können. Z.B. der Sturm Lothar, der bisher am meisten wirtschaftlichen Schaden angerichtet hat.

Wie kommt das?
Diese Sturmtiefs bauen sich über den kalten Atlantik auf und der Westwind treibt das Tief über uns hinweg. Die kalte Luft des Atlantiks trifft auf die wärmere Luft des Festlandes, so entstehen kräftige Winde.

Mit dem Winterbeginn werden auch weite Teile Osteuropas und Russlands mit Schnee bedeckt.
Russland ist ja auch bekannt für seine kalte Winter und der Ostwind im Winter bringt uns oft eisige, aber auch angenehm trockene Kälte.

Über den Atlantik entstehen die Tiefdruckwirbel, welche mit dem Westwind auf uns zutreiben und auf das gut ausgeprägte Hoch aus dem Osten zusammentreffen.
Durch die Winde des Zusammenpralls vom Hoch- und Tiefdruck entstehen starke Winde.

Daher:
Winde aus westlicher Richtung zeigen praktisch immer schlechtes Wetter an.
Deshalb kommen Winterstürme selten unerwartet oder aus heiterem Himmel.
Nur ihre stärke ist nicht immer genau vorhersehbar.

Im Sommer sind die Westwinde nicht so stark ausgeprägt und viel schwächer. Sie bringen aber auch meist immer Regen mit.
Die wohlbekannte Regenfront von Frankreich her.


Impressionen im Winter

letzte Hagebutten

Schneeball


Brombeerblätter für Smoothies





Montag, 15. Dezember 2014

Wildkräuter im Dezember

Auch im Dezember ist es möglich, Wildpflanzen und Kräuter zu sammeln. Es gibt einige Wildkräuter welche uns das ganze Jahr zur Verfügung stehen.
Bei einer sehr hohen Schneedecke sind die Pflanzen zwar unter dem Schnee versteckt, aber immer noch da.
Ich wohne in einer recht schneearmen Gegend. Da bin ich wirklich so gut wie das ganze Jahr mit Wildpflanzen versorgt.

Die Brombeerblätter  haben wir dann aber immer noch zur Verfügung. Denn sie sind meist höher und schauen über den Schnee hinaus und der Schnee lässt sich da auch gut abschütteln.

Brombeerblätter eignen sich aber nur bedingt für Salat, weil die Blätter sehr rau und hart sind. Besser sind sie für Smoothies geeignet.

Und wenn man den Schnee zur Seite räumt, kann man am Boden immer noch Wildpflanzen finden, wenn auch nicht so üppig.

Im Winter sind dann auch die Wurzeln sehr interessant, da die Kraft und Nährstoffe der Pflanzen sich unter die Erde, in die Wurzeln zurückzieht.

Aber auf das Blattgrün mancher Pflanzen müssen wir auch nicht im Winter verzichten, für Smoothies, Salate und Gemüse.

Diese Tage habe ich auf einer sehr abgelegenen Wiese auf einem Friedhof sehr viele Kräuter und Eicheln gesammelt. Eine Wiese, die weder  Hunden  noch von Menschen betreten wird und nicht gedüngt wird.

Eicheln  im Park
Eicheln in Parkanlagen haben den Vorteil, dass sie leichter zu finden sind als im Wald, Da ja das Laub von den Wiesen entfernt wird. Und so sieht  man auch die Kräuter schon von weitem.

Gänseblümchen

Schafgarbe

Löwenzahn und Schafgarbe

Spitzwegerich
Breitwegerich

Nelkenwurz

Gundermann

Wiesenlabkraut

Pimpernelle

Mit etwas mehr Zeit, hätte ich noch mehr gefunden. Aber man muss die gesammelten Mengen auch verarbeiten können.

Zuhause sah es dann so aus:



Die Eicheln werden teils zu Kaffee und teils zu Mehl verarbeitet.
Kiefern und Fichten für Tee, findet man auch das ganze Jahr über.
Aber am besten schmeckt mir immer noch der Fichtentee mit den hellgrünen jungen Fichtennadeln.

Aus den Kräutern machte ich mir leckere Smooties. Besonders jetzt zu dieser Jahreszeit ist es wichtig, dass wir uns mit guten Vitaminen und Mineralstoffen versorgen. Die Natur gibt uns dies reichlich.



Demnächst werde ich auch mal auf Sammeltour gehen im Wald und freien Wiesen. Das geht bei mir zur Zeit nur am Wochenende, da es schon sehr dunkel ist, wenn ich von der Arbeit nach hause komme.

Es gibt noch einige winterharte Wildpflanzen, z.B. Goldnessel, purpurne (kleine) Taubnessel, Brunnenkresse, Knoblauchsrauke, Wurzeln von Löwenzahn, Wegwarte, Kletten.

Sonntag, 7. Dezember 2014

Der Konsum

Wer früher viele Güter und Dinge hatte galt als reich und wohlhabend. Auch das Dick sein galt früher als ein Zeichen von Wohlstand. Denn da war ja Essen im Überfluss vorhanden, was früher nicht so einfach war und zu späteren Zeiten auch sehr teuer.
Zu Zeiten unserer Vorfahren, der Jäger und Sammler, hatten die Leute noch nicht so viele Güter und Tauschwaren.
Wer sie aber hatte, galt als Vermögend. Das waren dann oft die Führer und erfolgreiche Krieger oder Händler.

Heute besitzen wir sehr viele Dinge.Viele Familien haben mehrere Fernseher, Autos, unzählige elektrische Küchengeräte, Kleidung, dass der Schrank sich biegt und viele weitere 1000 Dinge, die man braucht oder auch nicht.

Der heutige Gesellschaftsmensch ist immer noch ein Jäger und Sammler.

An den Dingen, die der Mensch besitzt, berechnet er seinen Reichtum und Erfolg.
Der gesellschaftliche Status wird oft daran fest gemacht und auch vor den Nachbarn will man sich keine Blöße geben.

Es gibt kaum jemand, der nichts sammelt. Sei es Ansichtskarten, Modellautos, Porzellanpuppen, echte Autos, alte Möbel, Bücher, Kleidung, Schuhe, Taschen oder was auch immer.
Der Mensch neigt auch dazu, dass was er will auch zu bekommen und zu haben, ansonsten ist er tief unglücklich und unzufrieden.
Das Materielle bestimmt heute den Menschen.

Ohne Konsum geht nichts in unserem System

Unser ganzes Leben und unsere Gesellschaft ist auf Konsum und Wachstum ausgerichtet. Und zwar auf Biegen und Brechen.
Ein Großteil der Menschen kennt nur noch materielle Werte um glücklich zu sein und um sich wertvoll zu fühlen.
Uns wird vorgegaukelt, wenn wir uns kaufen können, was wir haben wollen, dann besitzen wir Macht über unser Glück.
Und diesem Glück darf uns niemand im Wege stehen.

Leider ist es so, dass das Einkommen der meisten Leute nicht dafür reicht, alles zu kaufen, was sie gerne hätten.
Das ist aber kein Problem, auch dafür wird für uns gesorgt.
Die Banken sind so großzügig und geben uns gerne Kredite. So ist beiden geholfen, den Banken und uns.

Kredite der Banken

Jetzt zur Weihnachtszeit habe ich schon von mehreren Banken Kreditangebote bekommen, um mir meine Weihnachtswünsche erfüllen zu können. Sogar mit einer Laufzeit bis zu 84 Monaten. Das sind 7 Jahre. Leider hat keine der Banken dazu geschrieben, zu welchem Prozentsatz die Kredite sind.

Ich soll einen Kredit bis zu 7 Jahre lang ab bezahlen um ein schönes Weihnachten 2014 zu haben.
Aber was mache ich nächsten Weihnachten? Wieder Geschenke auf Kredit?

Zur Urlaubszeit ist es das Gleiche. Wieder Kreditangebote verschiedener Banken über die Post. Damit ich mir einen schönen Urlaub machen kann, den ich mir ja verdient habe.

Einen Kredit für Weihnachten, für den Urlaub, dann noch einen für die Auto- oder Möbelrate usw.
Die Banken sind ganz schön großzügig mit dem Geld, sie meinen es ja nur gut mit uns. 
Schließlich darf es uns an nichts fehlen. Man gönnt sich ja sonst nichts!

Abhängigkeit und Knechtschaft

Unsere Gesellschaft und Wirtschaftssystem lebt davon, dass die Menschen viel Konsumieren und überall wo wir hinschauen werden uns Bedürfnisse geweckt. Dinge die wir meist gar nicht brauchen, aber Begierde in uns wecken.
Es gibt den Menschen ein Gefühl von Macht und Erfolg, wenn sie sich etwas kaufen können, unabhängig davon, ob sie es brauchen oder nicht. 
Aber irgendwann kommt die Abrechnung.

So werden die Menschen in die moderne  Sklaverei und Abhängigkeit geführt.
So wie der Sklave für deinen Herrn arbeiten muss, muss es der moderne Konsument für die Banken. Denn sie haben nun die macht über den Konsumenten.

Die Konzerne

Nicht nur die Banken, nein auch die Konzerne haben großen Nutzen von dem Konsum der Menschen. Denn nur das gibt ihnen Reichtum und neue Märkte, die unsere Wirtschaft aufrecht erhält.
Viele Produkte müssen verkauft werden. Die meisten Produkte brauchen wir gar nicht, aber dafür ist dann die Werbebranche zuständig.

Der Mensch ist ein moderner Sklave ohne Ketten. Das schlimmste daran ist, sie meinen auch noch, frei zu sein und dienen willig ihren Herren, des es sind viele, die an unser Geld ran wollen.

Die Menschen strampeln sich nun ab, im Hamsterrad die Kredite abzubezahlen. 
Und auch um gleichzeitig weiter Dinge zu kaufen, die uns die Werbung so schmackhaft macht.

Die Macht der Konsumenten endet irgendwann abrupt. 
Der Mensch ist nicht mehr frei, er muss sich nun den Begebenheiten beugen.

Oft werden jetzt eine zweite Arbeit angenommen oder viele Überstunden gemacht, um seine Schulden bezahlen zu können. 
Immer schlechtere Arbeitsbedingungen müssen hingenommen werden, weil der Schuldsklave keine andere Wahl hat.
Jetzt die Arbeit zu verlieren oder eine schwere Krankheit, können sich fatal auswirken.

Ein Teufelskreis, aus dem es kaum ein Entkommen gibt.

Sind die Banken wirklich immer schuld daran?

Ich habe einen guten Dialog aus dem Film "Der Grosse Crash" sehr gut in Erinnerung, weil er meine Sichtweise auf die Banken etwas geändert hat.

Ich will ihn hier mal sinngemäß wiedergeben:
Zwei höhere Banker unterhalten sich.

Sagt der eine: Morgen werde viele Menschen sehr viel Geld und Vermögen verlieren. Sie tun mir leid, viele werden ihre Häuser und anderes verlieren. Sie werden bestimmt böse auf uns sein.

Sagt der andere: Die Menschen haben in ihrer Gier immer mehr gewollt und haben sich Häuser und anderes gekauft, obwohl sie das Geld dazu nicht hatten.
Unser Job ist es, die Gier der Menschen zu stillen und ihnen das Geld zu geben.
Wir haben nur ihren Wünschen entsprochen. Es ist ihr Problem, nicht unseres.
Sie wollten Dinge, die sie sich nicht leisten können.
Warum sollen wir mit ihnen Mitleid haben?

Harte Worte, aber da ist was dran.

Wer ein einfaches Leben führen will, handelt schlauer.
Davon schreibe ich im 2. Teil über den Konsum.