Donnerstag, 30. Oktober 2014

Weltspartag oder Abzocke

Jetzt ist wieder Weltspartag.
Schon als Kinder haben wir gelernt, unser Geld fleißig zu sparen und unser Spardöschen am Weltspartag zur Bank zu bringen.

Wir haben gelernt, dass das Geld Zinsen bringt und unser Geld sich dadurch vermehrt.
 Das ist so ein Jahrestag geworden der Tradition wurde und die meisten Leute ihn auch nicht in Frage stellen.
Obwohl dieser Tag doch durch die Realität überhohlt wurde.

Der ursprüngliche Gedanke des Weltspartags ist ja auch gar nicht schlecht und machte Sinn.
Früher gab es ja auch mal eine Zeit, da hat man noch Zinsen bekommen.

Spardose aus Sri Lanka aus Ton


Strafzinsen

Inzwischen hat erst diese Woche die Deutsche Skatbank Strafzinsen für Sparer ab 500.000 € beschlossen, 0,2%. Da werden die Sparer bestraft. Die anderen Banken werden wohl bald nachziehen.
Natürlich kann man sagen, dass trifft ja nur die Reichen, aber das ist nicht fair.
Erstens geht es ums Prinzip und zweitens wer Erfolg hat, dem soll man es auch gönnen.
Das sind auch oft Leistungsträger die Arbeitsplätze schaffen.
Man darf nicht alle Reichen über einen Kamm scheren, wie es so oft und gerne gemacht wird.

Aber diese Strafzinsen für Sparguthaben können auch uns Kleinsparer treffen. Daher gilt es wachsam zu sein.
Die EU Staaten sind auch alle hoch verschuldet und besonders unsere Regierung hat ja viele Garantien gegeben, die sie gar nicht bezahlen kann.
Außer es werden die Sparguthaben der Bürger angezapft.
Diese Gefahr steht uns bevor. Zypern ist so weit nicht weg.

Das Sparsystem

Sparen bedeutet eigentlich, man bringt überschüssiges Geld auf die Bank und bekommt Zinsgut haben dafür.
Das Geld als Sparguthaben zur Bank zu bringen, bedeutet aber auch, der Bank einen Kredit zu geben.
Das heißt, wir leihen der Bank unser Geld, damit sie damit arbeiten kann.

Die Bank nimmt unser eingezahltes Geld und gibt es als Kredit für andere weiter.
Dafür bekommt die Bank vom Kreditnehmer einen viel größeren Zinssatz zurück, als der Sparer bekommt.
Schließlich ist die Bank ja kein Sozialunternehmen.

Heute ist es aber so, der Sparen, der fleißig sein Geld zur Bank trägt, bekommt so gut wie keine Zinsen und hat sogar die Gefahr, dass eine Zwangsabgabe folgen kann.
Unsere Regierung und das EU Parlament oder die EZB sind da sehr phantasievoll, um an unser Geld zu kommen.
Das werden wir wohl leider bald alle zu spüren bekommen. Diese Gefahr ist real.

Wenn wir beispielsweise 1000€ auf unser Sparbuch tragen, darf die Bank das Geld für einen Kredit weiter verleihen. Und zwar 9-fach.
Das heißt, wir bringen 1000€ aufs Sparbuch, die Bank kann dann einen Kredit von 9000€ weiter geben.

Wir Sparer bekommen derzeit einen Zins von 0,noch was. Selbst wer mehr bekommt, liegt noch weit unter der offiziellen Inflationsrate. Die Banken kassieren für ihren gegebenen Kredit aber 8% und mehr. Daraus kann jeder sich seine Konsequenzen ziehen.

Vielleicht eines der Alternativen, Silber und Gold


Meine Erklärungen zum Finanzsystem sind nicht vollständig und nur grob umrissen. Diese Sache ist natürlich noch viel komplexer, für diesen Post halte ich das aber völlig ausreichend.

Fazit

Wer ein bisschen denken kann, sieht dass hier vieles im Argen ist.
Wir sollen der Bank unser Erspartes praktisch umsonst geben, damit sie großes Geld damit verdient.

An den Krediten sehen wir, dass ein Vielfaches an Kreditgeld im Umlauf ist, dass es gar nicht gibt, weil es nicht gedeckt ist.

Von daher sind die Eigenkapitaleinlagen, die der Staat von den Banken fordert lachhaft, weil völlig ungenügend. 
Wenn heute alle ihr eigenes erspartes Geld von der Bank holen würden, wird das Geld nicht für alle reichen.

Wer meint, der Betrag der im Sparbuch oder auf der Sparanlage steht, gehört einem, der täuscht sich.
Wird eine Bank Zahlungsunfähig, muss sie die Sparguthaben nicht auszahlen.

Unser Finanzsystem wird nur noch vom Vertauen der Leute aufrecht erhalten, die daran fest glauben.

Darum hat ja auch unser Finanzminister Schäuble in den Nachrichten großartig erklärt: Die Sparer sind Gläubiger der Banken.

Das heißt, wir haben mit unserem Sparguthaben der Bank einen Kredit gegeben, für den wir den Zinssatz bekommen. Dafür arbeitet die Bank mit unserem Geld weiter.

Die Privatperson kann genauso Zahlungsunfähig werden, wie eine Bank. Und beide können dann ihre Schulden nicht begleichen.

Die Banken haben den Privatpersonen noch eine Vorteil voraus, werden sie Zahlungsunfähig, werden sie vom Staat, mit unseren Steuergeldern unterstützt. 
Während wir direkt in die Privatinsolvenz kommen.

Aber die Staaten haben kein Geld mehr, um die Banken noch großflächig zu unterstützen. Daher hört man auch immer öfters in den Medien, dass die Sparer belangt werden können.

Das große Finale wird kommen. Es hat keinen Sinn, davor die Augen zu verschließen.

Ich wünsche euch allen viel Spaß beim Weltspartag.


Dienstag, 28. Oktober 2014

Mobbing- eine gefährliche Alltagsgefahr!

Wer davon betroffen ist, für den ändert sich schlagartig alles.
Es fällt mit auch heute noch nicht so leicht, über dieses Thema zu schreiben und zu recherchieren.

6 Jahre habe ich schwerstes Mobbing durchgemacht und durchgehalten, angeleitet durch die Geschäftsleitung. Dazu schreibe ich später noch mehr.

Diese schwere Zeit war für mich eine harte Lebensschule bei der ich auch viel lernen und erfahren durfte. Schließlich wurde es dann für mich mit einer ganz passablen Lösung beendet. Auch dazu später noch mehr.

Hier werde ich meine Erfahrungen, Gegenstrategien und viele Tipps weitergeben.

Auswirkungen von Mobbing

Mobbing ist eine akute Alltagsgefahr, die jeden treffen kann. Dabei spielt es keine Rolle, in welcher Position man sitzt.
Der Arbeiter bis zum Vorgesetzter kann davon betroffen werden.

Es ist eine stille Gewalt. Einzelne oder eine Gruppe quält und schädigt den Betroffenen über einen langen Zeitraum gezielt durch soziale Manipulation, Verleumdung, Verbreitung von Gerüchten, Ausschluss aus dem Kollegium  und auch körperliche Gewalt.

Das Opfer hat meist kaum Chancen, sich aus der sozialen Gruppe, ohne einschneidenden Schritte, zu lösen, z.B. Schulklasse, Arbeitsplatz, Familie.
Damit ist diese Person so lange der Gewalt der Gruppe ausgesetzt, bis jemand diesen Mobbingprozess durchbricht.

Die Gründe dafür sind vielseitig.
Sei es aus Neid, Konkurrenz Denken eines oder mehrerer Mitarbeiter, Positionsstreit, will der Arbeitgeber "billig" Leute loswerden uvm.

Mobbing ist ein Angriff auf die Psyche, Gesundheit, Ansehen und Persönlichkeit des Betroffenen. 

Der Betroffene wird psychisch und physisch zermürbt, zerbrochen, schlimmstenfalls bis hin zur Arbeitsunfähigkeit und Selbstmord.
Er hat auch alle Symptome des Burnout.
Die Methoden der Mobber sind oft kriminell und doch nicht immer leicht nachzuweisen.

Ist der Fall fortgeschritten, wird das Mobbingopfer auch häufig  von den Arbeitgebern in anderen Personalbüros bekannt gemacht.
Dadurch ist es oft schwieriger für den Betroffenen eine neue Arbeit zu finden.
Zusätzlich ist das Nervenkostüm und die Gesundheit so angeschlagen. dass ein 100 Prozentiges Arbeiten gar nicht mehr möglich ist. Das macht die Arbeitssuche nicht leichter.

Der Gemobbte kann in der Regel nicht mehr alleine aus diesem Teufelskreis herauskommen.

Die Verzweiflung geht auch auf die Familie und Angehörigen über, da sie die Launen und apathisch// depressiven  Phasen des Opfers mit durchmachen müssen.
Dies kann zu schweren Ehekrisen führen, bis hin zur Scheidung.

Es ist wichtig, das der Gemobbte zuhause ein gutes und helfendes Umfeld hat. Hier zeigt sich besonders, wie gut der Freundeskreis ist.

Der Betroffene ist auf einmal für die Angehörigen nicht mehr wieder zuerkennen.
Die Freude am Leben ist verschwunden, das Lächeln ist gezwungen, selbst Hobbies und Interessen machen keine Freude mehr.
Er zieht sich zurück von Freunden, Verwandten und von Verpflichtungen.
Für die Angehörigen ist es sehr schwer damit umzugehen.
Freunde können sich dadurch auch abwenden.

Der Mobbing Betroffene vereinsamt und ist Verzweifelt.

Auswirkungen auf mich

Bei mir kam es nicht soweit. Meine Familie und gute Freunde und Bekannte haben mir immer gut mit Rat und Tat zur Seite gestanden und besonders meine Frau gab mich nie auf, obwohl auch sie oft unter meinen Launen und Sorgen und Ärger leiden musste.
Aber sie baute mich auch immer wieder auf.

Obwohl ich diese schwere Mobbing Zeit einigermaßen gut überstanden haben, ging sie nicht ganz spurlos an mir vorüber. Und ich leide heute noch darunter.

Ich bin oft sehr nervös, dünn häutig und sehr oft noch in dem Wachsamkeit- und Kampfmodus, den ich brauchte, um dem Mobbing stand zuhalten und gegenzusteuern.
Ich bin verhärtet, aber nicht verbittert, sondern habe niemals meine Lebensfreude verloren.

Bossing

Das ist ein unbekannteres Wort dafür, wenn das Mobbing von oben kommt.

Es ist nicht einfach, wenn man zur Arbeit fährt und weiß genau, es wird wieder ein harter Tag und was werden sie wohl heute alle versuchen, um mich zu zermürben.

Der Geschäftsführer, Personalleiter, Ingenieur, Meister und die von denen aufgestachelten Kollegen haben alle versucht,auf Anweisung des Geschäftsführers mich rauszuekeln. Erst Jahre später haben sich 2 Kollegen bei mir entschuldigt für das was sie mir alles angetan haben.

Sie haben mir sogar dann die letzten etwa 2 Jahren geholfen, wenn sie mir z.B. sagten, auf was ich achten muss, wo sie mir wieder einen Fallstrick stellen wollen oder was der Meister wieder vorhat, gaben mir Informationen, die man mir von oben vorenthalten wollte usw.
Warum das Bossing war, werde ich zu einem späteren Zeitpunkt erzählen. Aber ich bin sehr froh darüber, dass es nicht an mir lag.


Auf den ersten Blick ist Mobbing nicht sofort zu erkennen

Nicht jeder Scherz, forsches Anreden, ungerechte Behandlung oder Nichtbeachten ist sofort Mobbing.
Jeder hat mal einen schlechten Tag oder macht privat eine schwere Zeit durch, so dass dies auf der Arbeit etwas forsch und unfreundlich wirken kann.

Wenn man sich dadurch gekränkt oder angegriffen fühlt und dies auch deutlich macht, kann man unbewusst eine schlimme Situation einleiten.

Erkennt man aber, dass diese Periode und die unfreundlichen Gesten und Angriffe oder Anschuldigungen oder Ausgrenzungen länger und häufiger vorkommen und auch nicht jeden betreffen, so muss man wachsam sein.
Dies darf man auf keinen Fall ignorieren und als vorübergehend abtun.

Das Thema wir fortgesetzt.

Mittwoch, 22. Oktober 2014

Phänologie- der Kalender der Natur/ Spätherbst

Wir alle kennen und erleben jedes Jahr aufs Neue, die 4 Jahreszeiten,
Frühling - Sommer - Herbst - Winter.

Die Natur, die etwas genauer ist, als unser Kalender, zeigt uns aber 10 Jahreszeiten,
Über Jahrhunderte haben die Menschen die Natur beobachtet und immer wieder erscheinende Vorgänge in der Natur registriert.
Es wurden die Blüten und Knospen der Bäume und Pflanzen, Laubfall, Blütezeit, Früchtezeit usw beobachtet.
Im laufe der Zeit erkannte man typische Pflanzen, die sich als Zeiger- und Signalpflanzen für die verschiedene Jahreszeiten heraus kristallisierten.
So wurde der Kalender der Natur entdeckt.

Im Laufe des Jahreskreislaufs werde ich hier alle Jahreszeiten beschreiben.

Die 10 Jahreszeiten der Natur


Der Vorfrühling   (zwischen Januar und Ende März)

Der Erstfrühling  (zwischen Ende März und Ende April)

Der Vollfrühling  (zwischen Ende April und Ende Mai)

Der Frühsommer (zwischen Ende Mai und Mitte Juni)

Der Hochsommer (zwischen Mitte Juni und Anfang August)

Der Spätsommer  (zwischen Anfang und Ende August)

Der Frühherbst     (Zwischen Ende August und Mitte/ Ende September)

Der Vollherbst     (Zwischen Mitte September und Mitte Oktober)

Der Spätherbst    (Zwischen Mitte Oktober und Mitte November)

Der Winter          (Zwischen Anfang November un Mitte Februar, im Hochgebirge 
 
                              zwischen Ende September und Anfang Mai)


Spätherbst


Wir sind schon spät im Jahr. Jetzt sind wir an der Schwelle zwischen dem Vollherbst und dem Spätherbst.
Die Natur ist jetzt in der Vorbereitungszeit auf den Winter.

Die Eicheln sind schon lange reif. Das war der Anfang des Vollherbst.

Jetzt beginnt bei uns der Spätherbst. Der Laubfall der Rosskastanie ist ein gutes Zeichen dafür.
Die letzten Äpfel, Birnen und Trauben werden noch geerntet. 

Das Laub fällt nicht jedes Jahr zur selben Zeit. Das ist auch abhängig von Temperatur und Sonneneinstrahlung.
Als erstes beginnt meistens die Rosskastanie mit dem Laubfall.


Blattfärbung Kastanie - Vollherbst


Blattfall Kastanie - Spätherbst

Auch bei der Eberesche, Rotbuche, Stieleiche und Hängebirken beginnt jetzt der Laubfall. Und die Lärchen verlieren jetzt langsam ihre Nadeln.

Nadelabwurf - Lärche

Die Hainbuchen und viele Eichen verfärben ihre Blätter braun, behalten ihr Blätterdach aber bis in den Frühling hinein.

Hainbuche im "Winterkleid" 


Auch der Garten wird jetzt winterfest gemacht. Der letzte Rasenschnitt, mit Laub kann man empfindliche Pflanzen abdecken, Beete umgraben, Baum- und Sträucherschnitt, letztes Gemüse ernten, Frostkeimer aussäen, z.B. Petersilie.


Sonntag, 19. Oktober 2014

Erlernen und Festigen der Resilienz

Wie schon im ersten Teil geschrieben, sind resiliente Menschen Leute, welche mit größeren Schwierigkeiten und Probleme anders umgehen können, als manche andere Menschen.
Sie sind Stehaufmännchen.

Oft sehen wir, wie die Leute ganz unterschiedlich mit dem selben Problem umgehen.
Für die einen ist es fast nichts erwähnenswertes, andere verzweifeln fast daran.
Wie kommt es dazu?

Verschieden Menschen

Es gibt ängstliche und weniger ängstliche Menschen.
Mutige Menschen und weniger mutige.
Sensible und unsensible Menschen.

Der Erfahrungswert, die Erlebnisse und das Umfeld eines Menschen spielen eine wichtige Rolle bei der Resilienz.
Jemand der immer alles in den Schoss gelegt bekommen hat und nie für irgendwelche Ziele kämpfen musste, kann keine große Resilienz haben.
Andere Leute mussten im Leben schon harte Schicksalsschläge hinnehmen und mussten viel für sich selbst sorgen. Das Leben war oftmals härter und das stärkte automatisch auch die Widerstandskraft. 

Erlernen und stärken der Widerstandskraft

Ich habe mir im Laufe der Jahre viele Gedanken darüber gemacht, viel beobachtet und auch viele schwere Zeiten über längere Phasen hinweg durchstehen müssen. 

Ich habe noch nie ein Buch über die Resilienz gelesen und weiß auch gar nicht, ob ich das überhaupt will. Einmal durfte ich von der Arbeit aus ein Tagesseminar über die Resilienz besuchen. Aber das war verlorenen Zeit, ein bisschen soziales Geschwafel um den heißen Brei herum, Thema verfehlt.

 Ich denke, was das erlernen und trainieren der Widerstandsfähigkeit anbelangt, vieles vielleicht nicht im Sinne verweichlichter Dozenten oder politisch korrekt ist, oder man es den Leuten nicht so direkt sagen oder zumuten will.
Denn das Erlernen der Resilienz kann unbequem sein, zumindest so, wie ich es persönlich für richtig halte und hier weiter gebe.

Das Training

Die Reihenfolge der Punkte, die ich hier aufzähle bedeutet keine Rangfolge. Es ist eine beliebige Aufzählung.
  1. Mentales Training: sich bewusst machen, dass man schneller auf Probleme und Schwierigkeiten stoßen kann, als einem lieb ist. Sich die Welt besonders rosa zu malen, nur weil man noch nie größere Schwierigkeiten hatte und doch alles bisher im Leben so glatt lief, kann fatale Folgen haben, wenn mal etwas aus der Bahn gerät. Und wir alle kommen nicht herum, den Stürmen des Lebens ausgesetzt zu sein.
  2. Sich öfters mal schwierigere Situationen vorstellen und eine Lösung dafür zu finden. Die berühmte Frage: Was wäre wenn ....  Das ist keine Schwarzmalerei, sondern eine sehr gute Vorbereitung auf das Leben. Was wäre, wenn ich meine Arbeitsstelle verliere? Was wäre, wenn ein Familienmitglied auf einmal schwer krank wird? Was wäre, wenn morgen das Auto kaputt geht. Das passt ja meist nicht in den Plan.  Man muss sich bewusst machen, es kann immer etwas passieren, was uns nicht in den Kram passt. Wichtig ist, sich öfters mal für verschiedene Lagen einen Plan B auszudenken.
  3.  Körperliches Training: Heute werden wir körperlich im Alltag oft nicht mehr stark gefordert. Das führt dazu, dass wir auch das körperliche Leiden vergessen. Hier müssen wir uns selbst Abhilfe schaffen. Nur wer körperliche Strapazen selbst durchgemacht hat, lernt sich selbst kennen und kann dadurch seine Widerstandsfähigkeit stärken. Das stärkt auch sehr das Selbstbewusstsein und das Vertrauen an seine eigene Fähigkeiten.
  4. Man muss sich selbst oder mit einer Gruppe Aufgaben stellen, die man lösen oder ausführen muss. Dazu sollte man öfters mal an seine Grenzen gehen. Eine 30-50km Wanderung durchführen, mal einen höheren Berg besteigen, mit einem Führer oder Gruppe. Wer kann natürlich auch alleine. Klettern, ob in der Halle oder am Fels ist ein gutes Training. Denn auch da kann man schnell an seine Grenzen stoßen. Hier  muss man auch mal kämpfen und auf die Zähne beißen, um nach oben zu kommen.
  5. Ein Survival Training absolvieren. Sich bewusst Ziele stecken, die man erreichen will. Einmal ein Feuer anzünden, ob mit oder ohne Feuerzeug, eine Nachtwanderung durch den Wald, im starkem Regen sich gut anziehen und hinausgehen. Eine Nacht im Wald verbringen in einem Nachtlager. 
  6. Wir müssen bewusst Dinge tun, vor denen wir Angst oder großen Respekt haben. Das nimmt uns die Furcht davon und oftmals merken wir, dass es gar nicht so schlimm ist, als wir befürchtet haben. Die Vorstellungskraft und das Kopfkino haben meistens eine größere Kraft und Einfluss auf uns, als die Realität.
  7. Man muss Dinge tun, die nicht immer bequem sind, aber den Körper und das Selbstbewusstsein physisch und psychisch stärken. Dinge tun, für die die Allgemeinheit uns vielleicht verlacht, wenn wir davon erzählen. Dinge tun, die nicht jeder macht. 
  8. Aber wir tun das gerne und es macht uns nichts aus, weil wir wissen, die Mehrheit hat immer unrecht. Gutes körperliches Training und auch Dinge getan zu haben, die uns an die eigenen Grenzen und Ängste brachten, stärken unsere Widerstandskraft, unsere Resilienz.
  9. Wenn das Leben es gut mit uns meint, und wir keine Schwierigkeiten haben, so ist das natürlich eine schöne Sache und wir sind dankbar dafür. Aber dann machen wir uns selber einige Hürden und betrachten es als Training. Wir bewältigen diese Schwierigkeiten und schärfen dabei unsere Krallen. Wir bereiten uns dadurch auf die härten des Lebens vor.

Die Grenzen der Resilienz

Leider gibt es auch Grenzen unserer Kraft und Widerstandsfähigkeit. 
Wir sind Menschen und keine Roboter, wir alle haben, egal wie gut  und intensiv unser Training ist, nur eine bestimmte Kraft und Ausdauer. Dessen müssen wir uns bewusst sein.

Geht etwas schief im Leben, können wir oft vieles wieder ausgleichen oder überstehen.
Aber es gibt Momente, wo wir von anderen abhängig sind, unser Leben ist nicht nur auf unsere eigenen Fähigkeiten aufgebaut, sondern ist auch integriert in der Gesellschaft in der wir leben.

Wenn wir ständig nur von schweren Rückschlägen betroffen werden und das Glück und die Hilfe der Gesellschaft uns im Stich lässt, können wir trotz stärkster Widerstandskraft zerbrochen werden.

Darum ist es wichtig, auch ein gutes privates Umfeld in der Familie und Freundeskreis zu haben.
Wir können nicht immer nur für uns alleine leben. Wir brauchen auch die Gesellschaft und Hilfe anderer Menschen.
Denn vieles in unserem Leben hängt auch von den Entscheidungen anderer ab. Wir Haben nicht immer alles selbst in der Hand.
Das mag den ein oder anderen vielleicht sauer aufstoßen, ist aber Realität.

Ob wir die neue Arbeitsstelle bekommen, entscheidet nicht unsere Resilienz, sondern andere.
Ob wir eine Genehmigung für etwas angefordertes bekommen, entscheiden andere.
Ob die angebetete Ja sagt oder nein, entscheidet nicht unsere Resilienz.
Ob wir nächstes Jahr noch zum Bergsteigen kommen, entscheidet unsere Gesundheit oder das Wetter.
Ob wir nächstes Jahr eine gute Ernte einfahren können, hängt nicht von unserer Resilienz ab.

Wir können vieles in unserem Leben selbst in die Hand nehmen, aber unsere Kraft und Selbstbestimmung ist begrenzt. 

Dienstag, 14. Oktober 2014

Eichelbrot

Diese Tage haben wir gutes Eichelbrot gebacken. Eichelmehl sollte innerhalb einer Woche verbraucht werden, bevor es ranzig wird. Das Rezept ist eigentlich für 500g Weizenmehl und 500g Eichenmehl gedacht.
Ich hatte nicht mehr so viel Eichelmehl, also haben wir runtergerechnet.
375g war noch übrig das reichte für 2 Brotformen.

Hier die Zutaten

375g Weizenmehl. Wir hatten Vollkornmehl genommen. Es geht jedes Mehl.
2 Prisen Salz
1 Päckchen Trockenhefe
3 EL lauwarmes Wasser
1 Prise Zucker
etwa 600ml lauwarmes Wasser
375g Eichenmehl

Die Zubereitung

Weizenmehl oder Vollkornmehl und Salz vermengen.
Hefe in 3 EL lauwarmen Wasser mit einer Prise Zucker auflösen.
Nun unter das Weizenmehl rühren.


Etwa 600ml Wasser gut mit dem Teig vermengen und an einem warmen Ort etwa eine Stunde gehen lassen.
Dann das Eichelmehl einarbeiten. Wir haben das mit dem Rührgerät gemacht.



Und gut und gründlich durchkneten


Dann den Teig in die Brotform füllen. Mit jeweils die Hälfte des Teiges haben wir eine Form ausgefüllt. Noch mal eine halbe Stunde gehen lassen.



Jetzt eine feuerfeste Schüssel mit Wasser auf den Ofenboden stellen. 
Backofen auf 190°C vorheizen und zunächst 10 Minuten backen.
Dann runter schalten auf 150°C.
50- 60 Minuten backen.
Das Brot ist fertig, wenn man ein dünnes Hölzchen hineinsticht und beim Herausziehen der Teig nicht mehr am Holz klebt.




Dieses Brot schmeckt einfach köstlich. Einen Laib haben wir gleich eingefroren, den anderen gegessen.
Mit Weizenmehl wird das Brot etwas heller.

Sonntag, 12. Oktober 2014

Eichelkaffee

Vor zwei Tagen habe ich noch mal ein paar Eicheln für den Kaffee gesammelt. Da ich nicht gleich zur Verarbeitung kam, habe ich sie, weil sie nass vom Regen waren, zum Trocknen ausgelegt. Ein paar letzte gefundene Walnüsse waren auch dabei. Die werden aber nicht zu Kaffee zermahlen.

Man kann die Eicheln vor dem Rösten ins Wasserbad tun zum Entgerben, oder nach dem Schälen, sofort kleinschneiden und Rösten. Hierzu gibt es keine Regel, man kann beides ausprobieren.
Mit Wasserbad schmeckt der Kaffee natürlich noch milder.
Für den Kaffee reichen 1-2 Tage zum Wässern.



Heute kam ich dazu zu sie zu bearbeiten. Beim Verarbeiten der Eicheln muss man immer viel Zeit mitbringen.
Zuerst habe ich sie wieder, wie bei der Mehlherstellung gezeigt, in der Pfanne 8-10 Minuten geröstet, damit sie sich leichter schälen lassen.

Eine große handvoll Eicheln habe ich sofort genommen und den Kaffee wie hier beschrieben hergestellt.
Die anderen Eicheln sind im Wasserbad, die werde ich morgen verarbeiten.

Danach habe ich sie klein geschnitten und geröstet; bei mittlerer Hitze etwa 30 Minuten.




Nach der Röstung werden die Eicheln in der Kaffeemühle gemahlen und der Kaffee ist sofort fertig um mit heißem Wasser aufgegossen zu werden und trinkfertig.
1-2 TL pro Tasse, übergießen und umrühren. Das Eichelpulver setzt sich sehr schnell ab.
Ein paar Minuten ziehen lassen und genießen. Wer will kann Milch, Sahne, Zucker dazu tun.


Kaffeepulver und fertiger Kaffee

Anmerkungen

Ich trinke auch gerne mal den gekauften Muckefuck Kaffeeersatz. Aber den kann ich nicht ohne Milch trinken, Er ist mir zu bitter.
Den Eichelkaffee trinke ich problemlos pur und genieße den angenehmen Eigengeschmack der Eichel.

Probiert es aus, ich hoffe, es schmeckt euch.

Samstag, 11. Oktober 2014

Mein Balkongarten

Weil ich ein Teilselbstversorger bin und keinen Garten habe, ist es nahe liegend, auch meinen Balkon zu bepflanzen.
Ein paar Kräuter habe ich schon ein paar Jahre, Pfefferminze, Schnittlauch, Thymian, Oregano, Salbei und Melise. Die kommen auch immer recht gut und meine Teedosen kann ich immer damit füllen.
Den Oregano und Schnittlauch nehme ich nicht für den Tee, aber für Salate, Pizzen und so weiter verwenden wir sie.

Unser Balkon ist sogar recht groß und schön quadratisch und wir haben viel Platz.
Ein großer Nachteil ist, dass er voll auf der Südseite ist und ohne Bedachung. Das bedeutet, dass es im Sommer dort erbarmungslos heiß ist und ohne Schatten.
Darum habe ich bisher die Balkongärtnerei nur halbherzig betrieben.
Aber dieses Jahr wollte ich es wissen.

Der Frühling

Im Frühjahr dieses Jahres habe ich beschlossen, den Balkon intensiv als Garten zu nutzen. 
Zuerst einmal machte ich ein Bestandsaufnahme um zu schauen, was ich so alles habe.
Und ich brachte auch den Balkon mal wieder richtig auf Vordermann.
Das sah dann so aus:





Da es schönes Wetter war und ich richtig Lust auf diese Arbeit hatte, hat es mir viel Spaß gemacht.
Auf die Schnelle zimmerte ich noch einen Tisch, damit ich oben mehr Stellfläche habe.


Ich kaufte Erde, Hornmehl zum Düngen und verschiedene Samenpäckchen. 
Pflücksalat, Petersilie, Radischen, Buschbohnen und noch andere, die ich aber nicht gesät habe.
Insgesamt habe ich etwa 30€ ausgegeben.

Von meinem Nachbar konnte ich mir ein bisschen Komposterde holen und habe besonders bei den großen Pflanzenbehälter eine Mischung mit Kompost und gekaufter Erde gemacht.
So konnte ich Sackerde und auch Geld sparen.

Ich säte die Petersilie und anderes, schnitzte aus Haselstöcke, die ich gerade da hatte, schöne Namensschilder und beschriftete sie.

frisch eingesät

meine Pflanzenschilder

Buschbohnen

Als alles fertig war, war ich schon ein bisschen stolz auf meine Arbeit und der Balkon hat noch nie so schön ausgesehen.




Ich startete mein Gärtchen im April. Im Mai konnte ich schon sehen, dass alle meine Saaten gut aufgingen und wunderschön heran wuchsen.

der neue Tisch bewährt sich

Pflücksalat

Petersilie



Den Pflücksalat hatte ich in große Pflanzbehälter vereinzelt und hinein pikiert. Da hatten wir längere Zeit eine gute Ernte. Auch die Buschbohnen wurden schön groß, diese Ernte war aber sehr mickrig, enttäuschend.
Bis auf die Kräuter, ging alles nach und nach ein. Der Sommer war sehr heiß und ich musste auch viel Gießen. Da habe ich aber schon lange meine eigene Regenwasserversorgung, 
Ohne dieses Regenwasser hätte ich große Mengen Leitungswasser gebraucht. Diese Kosten hätten sich nicht gelohnt. Hier meine Wasserversorgung.





Mein Fazit

Der Balkongarten dieses Jahr war für mich ein Reinfall. Die Kosten haben sich nicht gelohnt, meine Ernte war keine 30€ wert.
Die Teekräuter wuchsen wieder gut und ich konnte sie mehrmals runter schneiden und Trocknen. Meine Teedosen sind voll.
Nächstes Jahr probiere ich es wieder. Wegen der große Hitze auf dem Balkon werde ich es mit Tomaten und Paprika probieren. 
Den Pflücksalat und die Buschbohnen werde ich wieder einsäen.
Dazu werde ich einige Wildpflanzen auf dem Balkon kultivieren.

Zur Selbstversorgung taugt mein Balkongarten, zumindest zum jetzigen Zeitpunkt und Zustand nicht. Es ist mehr ein Freude machender Zeitvertreib, der ein paar Naschereien einbringt und auch Spaß macht.

Ich kann nur wünschen, es ging mit eurem Balkongarten besser als mir. 

Die Prägung meines Survival Training

Im ersten Teil habe ich ja beschrieben, wie es bei mir mit Survival begann.
Inzwischen bin ich fast 30 Jahre älter und immer noch bei der Sache, wenn auch anders als in den jungen Anfangsjahren.
Meine Sichtweite veränderte und erweiterte sich.

Sri Lanka

Seit Ende meiner Ausbildung habe ich mehrere Fernreisen unternommen und lebte auch mehrere Wochen bei Einheimischen in Sri Lanka. Ohne Strom und Sanitären Anlagen, ohne Klopapier, schlafen auf dem harten Boden auf der Palmzweigmatte und ich erlebte die Armut hautnah, ich war dort ja weit weg von den Touristengebieten.
die Toilette

Das Wasser holten wir mit Eimern vom Brunnen. Am Anfang filterte ich es noch mit meinem Katadyn Filter, sehr zur Verwunderung der Leute dort. Dann lies ich es sein, ich bekam deswegen nie Probleme, das Grundwasser war sauber. Einmal war eine tote Ratte darin, da mussten wir längere Zeit das Wasser bei den Nachbarn holen.
der Waschplatz und Brunnen

Das Haus hatte keine geschlossene Fenster und Türen. Sie waren nur mit Stoffvorhängen und teils mit Kartons abgedeckt.
Haus und Hof


die Küche mit Herd

So mussten wir auch immer vor Schlangen im Haus acht geben.

"Überleben" in Sri Lanka

Ich musste sogar jedes mal wenn ich kam zuerst bei der Polizei 50 DM spenden, für ihre "Party", damit ich keine Probleme bekommen und sie mir auch helfen, sollte was passieren. Ich sah es gelassen und schmunzelte. Hatte ja eh keine andere Wahl.

Das Leben der Leute dort war hart. Der Bürgerkrieg im Norden des Landes tobte und war auch teuer.Und die Löhne nur sehr gering. Etwa 2 DM Tageslohn für harte Arbeit. Sobald es dunkel wurde, war jede Brücke von Polizisten bewacht.
Vom Krieg selber bekamen wir nichts mit.

Ich sah, wie eine Bekannter dort in der Fabrik sich verletzt hatte. Arztkosten musste er selber bezahlen und so lange er ausfiel, bekam er keinen Lohn. Seine einzige Sicherheit war, dass wenn er gesund ist, dort wieder arbeiten kann.

Wir aßen dort mal ein Hähnchen. Das mussten wir natürlich lebend kaufen und selber schlachten.
Es gab dort keinen Kühlschrank, musste also frisch gekauft sein.
Meine Knochen sammelte ich auf einem Teller und wollte sie danach dem dürren Hund geben.
Als ich fertig war und den Hund füttern wollte waren alle Knochen, bis auf einen dicken, weg.
Ich fragte, wo sind die Knochen. Sie sagten mir, die haben die Kinder gegessen, das war ein gutes Essen für sie.

Ich sah noch viel an Armut und wie die Leute damit umgehen. Trotz manchem Mangel, waren sie meist immer glücklich.
Selbstverständlich habe ich auch einiges an Geld da gelassen, damit neue Kleider gekauft wurden, Verbesserungen am Haus usw. Ich tat es gerne, den diese Leute taten auf andere Weise auch viel für mich.


Und noch vieles andere sah ich, was mich sehr zum Nachdenken brachte und ich unser Leben hier in Deutschland ganz anders betrachte.
Für mich war es eine andere Art des Survival.
Ich überlegte sogar, dorthin auszuwandern, hat sich dann aber zum Glück verschlagen. Erste Vorbereitungen dazu hatte ich schon getroffen.

Russland

Dann bin ich mit der Trans-Sibirischen Eisenbahn bis nach Irkutsk gefahren, was mir einen guten Einblick von der Taiga und Sibirien gab und ich sah auch kurz das Leben der Leute dort im Dorf.  
So richtig was für Selbstversorger.

Inzwischen lernte ich auch meine russische Frau kennen und wir sind jetzt schon 20 Jahre verheiratet.
Als ich sie zum ersten Mal besuchte, lernte ich das harte russische Leben kennen, sah viel Schönes aber auch viel mehr Armut und Schmutz. Zum Glück nicht bei der Familie meiner Frau.

"Überleben" in Russland

Interessiert informierte ich mich über die Überlebensstrategien der Leute in Russland. In diesem Fall, St. Petersburg. Mit ihrem Vater gingen wir Abends in den Wald  nahe der Finnischen Grenze, machten ein großes Feuer, schliefen darum herum, ohne Schlafsack, nur mit unseren Ponchos,

Der Vater lachte über meine Frau und mich, über diesen Luxus. Das machen die Leute dort oft so. um am nächsten Tag gleich an der Pilz stelle zu sein. In diesem Wald waren viele Feuer. Bei uns in Deutschland undenkbar.
Aufbruch zum Pilze sammeln

Das Pilze Sammeln lernen die meisten Russen von Kindheit auf. In die Pilze gehen die Russen nicht nur aus Freude, sondern es dient ihnen auch als Lebensmittelergänzung.


Sie machen sie auch in Gläsern ein, das schmeckt mir aber nicht so sehr. Beeren sammeln sie natürlich auch.
ein kurzer Gang in den Wald


Die Familie meiner Frau hatten einen weiteren Nachbarn, der lockte manchmal die Tauben an sein Fenster, fing sie und brutzelte sie dann. Der Erfindungsreichtum der Leute dort ist groß.

Meine Frau belächelt mich oft, wenn ich von Vorsorge usw. rede. Sie unterstützt mich und macht auch mit, aber nicht so interessiert wie ich.
Sie sagt, ich habe so viel erlebt, mich kann nicht mehr viel erschüttern. Es war bei ihnen immer üblich, mindestens 10kg Kartoffeln zu haben, man wusste nie, ob es morgen noch welche gab. Oft lebten sie tagelang von Tütensuppen, weil es nichts anderes gab oder das Geld nicht bis Monatsende reichte.

Meine Frau musste ihren ganzen Lohn abgeben und bekam nur ein kleines Taschengeld. Die Familie brauchte das Geld zum Leben.
Sehr oft war Stromausfall, und die Heizung im Winter oft fiel oft aus, das war normal. Und warmes Wasser gab es im Winter selten. Sie mussten eine Zeit lang von Lebensmittelmarken Leben, besonders nach der Zeit von Breschnews Tod.

Und sie erlebte die harte Währungsreform 1994 (ich denke es war `94), wo übers Wochenende mal zwei Nullen von den Rubeln gestrichen wurden. Ihre Familie hat damals sehr viel Geld verloren.Das ist bei uns so, wie wenn über Nacht von 100€ nur noch ein Euro übrig bleiben.
Wer noch Bargeld hatte, konnte übers Wochenende, wo die Banken ja geschlossen waren, noch etwas mit seinem Geld anfangen. Darum ist es immer wichtig, Bargeld zuhause zu haben. Uns kann das noch bevorstehen, in dieser unsicheren Zeit.

Die Datscha mit ihrem Garten ist auch sehr wichtig in Russland. Sie sichert den Menschen dort einen großen Teil der Nahrungsmittel. Auch ihr Bruder hat eine Datscha und wir verbrachten mal eine Woche dort. In einem großen Waldgebiet zwischen Moskau und St.Petersburg.
russische Wildnis

Der Wald war sumpfig und wild. Alle paar Meter gab es sehr große Ameisenhaufen. Wir hatten immer den Kompass dabei, Waldwege gibt es dort nicht. Aber die Pilzkörbe sind meist sehr schnell voll, mit nur den besten Pilzen, Rotkappen, Steinpilze, Butterpilze u.a. Und Heidelbeeren ohne Ende.
Aber ich verstand nun auch, warum man in Russland meist mit Gummistiefel in den Wald geht.

Prägung und Fazit

Diese Reisen, das Leben mit diesen Menschen und die vielen weitere Erlebnisse und Begegnungen die ich sah und erlebte,  gaben mir eine ganz neue Sicht der Dinge auf der Welt, über das Leben und auch für mein Survival Training.

So steht für mich nicht mehr nur Survival in der Natur im Vordergrund, sondern auch das Survival im Alltag und die Krisenvorsorge sind mir sehr wichtig geworden.
Viel neues und praxisnahe kam in meinem Survival Training dazu.
Die heutige Weltlage zeigt mir, dass ich damit nicht verkehrt liege.
So kann heute aus einem wunderschönem Hobby und Lebensstil, schnell ein Ernstfall werden.

Hoffe das Beste, aber sei auf das Schlimmste vorbereitet!

Freitag, 10. Oktober 2014

Eichelpralinen

Die Eichelpralinen sind ein Rohkost Leckerbissen und auch für die Veganer interessant.
Sie sind sehr gehaltvoll und man kann nicht viele davon auf einmal essen. Nach 1-2 Pralinen hat man schon ein gutes Sättigungsgefühl. Zumindest geht es mir so. Ich halte das aber nicht für einen Nachteil.

Die Zubereitung

Die Zutatenliste ist kurz:
Eichenmehl
getrocknete Datteln, ohne Stein (im Laden gekauft)
etwas Kakaopulver

Die getrocknete Datteln mit dem Fleischwolf mahlen


Die Mischung der Pralinen ist 1:1 Eichelmehl und Datteln.
Wer es etwas süßer will, kann etwas weniger Eichelmehl dazugeben.

Ich habe noch eine frische Feige dazu hineingeschnitten, mache ich aber nicht mehr, da es eine große Sauerei beim Fleischwolf putzen ist.

Das ganze knetet man gut durch. 
Mit diesem Teig rollt man dann Würste, die man mit einem Messer in kleine Stücke teilt.



Diese Stücke rollt man zu einer runden Kugel. Die gerollten Kugeln rollt man dann in einem mit Kakaopulver vorbereiteten Teller. Je nach Menge der Kügelchen, 2-4 EL Kakaopulver.



Und so sehen die fertigen Pralinenbällchen aus. 



Anmerkungen

Beim nächsten Mal gebe ich dem Teig beim Kneten noch etwas Agavendicksaft oder Honig dazu, um es etwas mehr zu süßen. Das habe ich selber noch nicht ausprobiert. Es ist nicht zwingend notwendig.

Die Pralinen ohne zusätzliche Süße, schmecken wie Nussbällchen. Wer es nicht weiß, wird nie auf Eichel kommen.

Diese Kügelchen müssen nicht im Kühlschrank aufgehoben werden.
Wie lange sie haltbar sind, habe ich noch keine Erfahrung. Ich denke, eine Woche mindestens.
Daher nicht zu viel auf einmal machen.

Dieses Rezept steht nicht im Eichelkochbuch, ich habe es in meiner Ausbildung gelernt.

Ich wünsche euch viel Spaß beim Ausprobieren!

Donnerstag, 9. Oktober 2014

Der heutige Jäger und Sammler

Wenn wir heute von Jäger und Sammlern hören, denken wir meistens an unsere weiteren Vorfahren oder an die heutigen Naturvölker, die noch ziemlich abgeschieden leben.

Ich denke, unser heutiges, modernes Leben ist nicht viel anders als das Leben früher war.

Wir haben alle noch die Selben Bedürfnisse und das menschliche Leben auf diesem Planeten hat sich nicht viel geändert, seit der Steinzeit.
Auch wenn es in der Weltgeschichte seither so einige große einschneidende Ereignisse gab, die ich hier aber nicht zum Thema machen will.

Das Leben ist heute etwas einfacher und bequemer als früher, aber der Kampf um die Existenz ist immer noch da.

Das Leben der heutigen Familie

Früher mussten die Männer alle paar Tage auf die Jagd und waren oftmals mehrere Tage unterwegs. War die Jagd gut, reichte es wieder für eine Weile. Vor dem Winter wurden die Jagd Anstrengungen noch verstärkt, denn man musste ja über die kalte Jahreszeit kommen.

Die Frauen und Kinder waren aber auch nicht untätig. Sie sammelten Wildpflanzen, Pilze, Beeren und fischten, stellten Körbe und Kleidung her usw.
Sie alle mussten ihren Teil zur Versorgung der Familie beitragen. 
Alte und Kranke wurden auch mitversorgt, Das System der Sippe und Familie funktionierte gut.

Heute gehen wir nicht mehr Jagen. Wir gehen zur Arbeit, verdienen unser Geld und kaufen was wir brauchen. Wer schlimmer dran ist, lebt vom Staat oder der Krankenkasse.

Heute sind wir zum großen Teil so unselbstständig, dass wir wirklich fast alles kaufen müssen.

Leider ist es heute aber oft so, das ein Lohn des heutigen Jägers nicht mehr ausreicht, um eine Familie ordentlich zu versorgen, So oft sehen wir, das beide Ehepartner arbeiten gehen müssen.
Manche für Prestige und Luxus, aber auch viele, um über die Runden zu kommen.

So wie früher, müssen beide ihren Teil zur Versorgung beitragen.

Die Familie als ein Unternehmen

Ich sehe heute die Familie oder auch die Singlehaushalte als ein Unternehmen, das wie früher auch, jeden Tag außer Haus geht, um für seine Bedürfnisse aufzukommen. Das gelingt wie damals auch, mal besser, mal schlechter.

Zur Not, wenn alle Stricke reißen, haben wir ja noch ein soziales Netz, das uns auffangen kann, in dem man aber besser nicht gefangen bleibt.

Ein Unternehmer schaut jeden Tag nach Aufträgen und hat meist mehrere Kunden, sollte einer Abspringen, hat er ja noch andere und auch täglich die Chance, neue Kunden oder Aufträge hereinzuholen. Er ist für Engpässe und Ausfälle vorbereitet, es gehört zu seinem Leben dazu. Er kann sehr flexibel sein, und sich auf veränderte Situationen schneller umstellen.

Natürlich besteht auch für ein Unternehmer das Risiko, komplett abzustürzen. Dass soll hier aber nicht Thema sein.

Der Arbeiter ist von seinem einzigem Arbeitgeber abhängig, Er ist sehr wenig flexibel. Geht es der Firma gut, ist der Job meist sicher, wenn nicht, muss man jeden Monat froh sein, seine Arbeit noch zu haben. Der Arbeiter oder Angestellte hat hierauf wenig Einfluss. 

Die Lage auf dem Arbeitsmarkt ist heute nicht sehr rosig. Es gibt nur noch verhältnismäßig wenige gut bezahlte und unbefristete Arbeitsplätze. Viele haben noch einen Nebenjob, um über die Runden zu kommen oder um sich Dinge zu leisten, für die das eigentliche Einkommen nicht reicht.
Und sehr viele Arbeiter haben auch gar keine Arbeit.

Handeln wie ein Unternehmer

Wenn man unsere Gesellschaft mit der Gesellschaft der Jäger und Sammler vergleicht, sehe ich keinen großen Unterschied. Das Leben ist trotz allem Luxus immer noch hart und besonders heutzutage ist unser bisheriger Lebensstandard in vielerlei Hinsicht bedroht. 

In vielen Bereichen müssen wir lernen umzudenken und unser Leben wie die Jäger und Sammler selbst in die Hand nehmen. Die Hilfe des Staates ist nur begrenzt und oft auch mehr hindernd als hilfreich.

Im 2.Teil werde ich meine Gedanken, Ideen und Erfahrungen darüber schreiben, wie wir unser Leben selbst in die Hand nehmen und handeln können.



Eichel Brotaufstrich

Brotaufstrich

Er wird auch Eichelleberwurst genannt und ist ein vegetarischer gut schmeckender Brotaufstrich.
Er schmeckt und hat auch die Konsistenz von Streichleberwurst, er ist leicht herzustellen und schmeckt köstlich. 

Brotaufstrich warm

Brotaufstrich kalt



Die Zutaten: 

2 EL beliebiges Mehl
3 EL Eichelmehl
1 Tasse Wasser
1 EL Butter
1-2 TL Hefewürze oder 25gr. Hefe
Salz, Pfeffer, getrocknete Kräuter nach Wahl
1 Zwiebel
Noch 1EL Butter

Zubereitung


  • Butter im Topf erhitzen, mit den 3 EL Mehl eine Mehlschwitze zubereiten
  • Das Eichelmehl in einen Becher Wasser einruhren
  • Dieses Wasser dann der Mehlschwitze zugeben und unter Rühren aufkochen
  • vom Herd nehmen, Hefe und noch 1 EL Butter dazugeben
  • Mit Salz, Pfeffer abschmecken und beliebige Kräuter dazu. Thymian und Dost eigenen sich gut
  • Die klein geschnittene Zwiebel dazu geben und gut umrühren.
  • abkühlen lassen

Mehlschwitze anrühren

Die restlichen Zutaten hinzu


Tipps

Statt Hefe kann man auch etwas Tomatenmark nehmen oder etwas ähnliches für den Geschmack.
Beim Würzen gibt es keine feste Regel, man kann alles nach Augenmaß und eigenem Geschmack würzen.
Kalt aus dem Kühlschrank ist der Brotaufstrich so fest wie Streichleberwurst und schmeckt auf fast so. Warm kann man ihn natürlich auch essen, aber kalt schmeckt er mir noch besser.
Warm ist der Brotaufstrich auch etwas flüssiger als kalt, wie man am ersten Bild gut sehen kann. Da ist er noch warm.
Wegen der Butter unbedingt im Kühlschrank aufbewahren.
Wie lange er haltbar ist, habe ich noch keine Erfahrung. Aber eine Woche im Kühlschrank bestimmt. Daher nicht zuviel auf einmal zubereiten.
Nach meiner Meinung kann er mit jedem gekauften Brotaufstrich mithalten.

Dieses Rezept habe ich aus dem Eichelkochbuch von Erika Lüder und mit Ergänzungen aus dem Buch "Köstliches von Waldbäumen" von Dr.Markus Strauß.




Mittwoch, 8. Oktober 2014

Herstellung von Eichelmehl

Jetzt ist die Zeit der Eichelernte. Alle Eichelarten sind verwendbar, bei uns gibt es hauptsächlich die Stieleeiche und Traubeneiche.
Die Eicheln enthalten viel Stärke, etwa 36%, Eiweiß 3,3% und wenig Fett 3,1%.

Die Ernte der Eicheln

Von August bis etwa Ende Oktober fallen die Eicheln. Je größer die Eicheln sind, desto besser.
Auf kleinere sollte man verzichten. Sie sind oft bitterer, als die großen.

Es ist auch besser, etwas warten und nicht gleich die ersten gefallenen Eicheln einsammeln. Sie sind nicht so gut. Wie überall, je länger eine Frucht am Baum hängt, desto reifer sind sie.

Nur gefallene Eicheln sammeln, nicht vom Baum pflücken. Wegen der Reife.
Und natürlich auch auf Wurmbefall achten. Jede Eichel vorher anschauen.

Lagerung von Eicheln

Gesammelte Eicheln lagert man am besten in Kisten, aber nie höher als 50 cm und trocken.
Sind sie feucht muss man sie zuerst wie die Nüsse zum Trocknen auslegen, sonst schimmeln sie.

Im Frühjahr treiben die Eicheln aus, das ist erwünscht, nicht negativ.
Durch die Keimung werden Bitterstoffe abgebaut. Die Keimlinge lässt man dort, sie sind Vitaminreich und werden dann bei der Verarbeitung einfach mit verarbeitet.

Eicheln zum Essen vorbereiten


Die Eicheln lassen sich besser schälen, wenn man sie 8-10 Minuten in einer Pfanne mit Deckel röstet und immer wieder umrührt. Durch die Hitze kocht das Wasser in den Eicheln und sie platzen wie Popcorn und es knallt auch richtig in der Pfanne.
ganze Eicheln rösten

Danach lassen sie sich leichter schälen. Diese Erhitzung hat auch den vorteil, dass beim Schälen die ganze braune Haut innen mit weg geht.
Die geschälte Eicheln legt man dann in ein Wasserbad für 2-3 Tage, um die Gerbsäure zu entziehen.
Das Wasser wird sehr braun und muss mehrmals gewechselt werden. Wer will kann 1-2 Esslöffel Natron dazu geben. Das beschleunigt etwas.
Eicheln im Wasserbad


Nach 2-3 Tagen siebt man das Wasser ab und man dreht die Eicheln durch einen Fleischwolf. Die feinste Scheibe verwenden.



Nun ist das Mehl fertig. Sollte es zu grob sein, kann man es noch einmal mit dem Mixer feiner mahlen. Will man es noch etwas Lagern, muss man es zum Trocknen auslegen. 

Nie zuviel auf einmal machen, am besten immer nur den Wochenvorrat, damit das Mehl nicht ranzig wird.

Jetzt kann man sofort mit der Weiterverarbeitung beginnen.