Sonntag, 16. Juli 2017

Verhalten bei einem Bergunfall und Notruf

In abgelegenen Bergregionen und bei schlechtem Wetter und Verhältnissen, kann es Stunden dauern bis organisierte Rettung eintreffen kann.
Das stellt für alle Beteiligten höchste Anforderungen da.

  • Ruhe bewahren und überlegt handeln.
  • Erste Hilfe nach bestem Wissen und Möglichkeiten. Improvisation ist noch besser als gar nichts tun.
  • Notruf absetzen
  • Verletzten aus der Gefahrenzone bringen und situationsgerecht lagern.
  • Verletzten intensiv betreuen, warmhalten, Zuwendung geben, nicht alleine lassen.

Wichtig: Für jeden der oft draußen in den Bergen oder der Natur unterwegs ist der große Erste Hilfe Kurs, regelmäßig wiederholt einfach Pflicht. Es gibt auch zusätzlich noch Outdoor Erste Hilfe Kurse, die noch spezieller auf unsere Situation in der Natur eingehen.

Beurteilung der Lage, wenn man den Verunfallten antrifft

Kommt man an die Unfallstelle, zuerst einmal tief durchatmen und zur Ruhe kommen. Die Unfallstelle genau überblicken und nach Gefahrenstellen, z.B. drohender Steinschlag absuchen.
Dabei stellt man sich 2 Fragen:
1. Ist ein Abtransport des Verletzten notwendig und möglich?
2. Ist der Verletzte an dieser Stelle sicher und kommt man selbst ungefährdet an die Unfallstelle heran? Droht Steinschlag etc.?

Dabei gibt es 3 Szenarios:
  1. Es besteht keine erkennbare Gefahr. Der Retter kann zum Verletzten gehen und ihn vor Ort versorgen.                                                                                                                        
  2. Es besteht eine mögliche Gefahr, z.B. weiterer Steinschlag durch Gämsen etc. aber die Lage ist noch kalkulierbar. Wenn der Retter es sich zutraut, muss er schnell handeln. Schnell den Verletzten aus der Gefahrenzone bringen, egal wie und mit minimaler Rücksicht auf die Verletzungen oder Bewusstlosigkeit. Der Aufenthalt in der Gefahrenzone ist auf ein Minimum zu reduzieren.                                                                             
  3. Es besteht eine große Gefahr für den Retter. In diesem Fall kann der Retter nur den Notfall absetzten, er geht nicht zum Verletzten vor. Selbstschutz geht vor!


Anmerkungen zum Verletztentransport:

Der Verletztentransport ist im Gebirge auf längere Zeit sehr schwer durchzuführen und ist nur für kurze Strecken zu empfehlen. Dabei gibt es mehrere Methoden, z.B. den Tragering, die Rucksackmethode mit Stöcken, wie auf dem Bild, oder auch eine Bahre bauen mit Hilfe von Stöcken und Biwaksack.
Ein Verletztentransport kann Helfer und den Verletzten in noch größere Gefahr bringen, besonders bei steilen und ausgesetztem Gelände. Man muss auf das Eintreffen der Bergwacht warten.


Lebensrettende Sofortmaßnahmen


Vitalanzeichen prüfen

Ist der Verletzte bei Bewusstsein – dann Verletzten ansprechen, ggf. an den Schultern schütteln

Kein Bewusstsein – Vitalzeichen prüfen:

  • auf Schmerzensäußerungen achten (Stöhnen, Atmen, Husten)
  • Schmerzreiz prüfen
  • Atmungskontrolle
  • Bewegungskontrolle

Keine Atmung, kein Kreislauf – Beatmung beginnen:

  • Mund zu Mund oder Nase zwei Beatmungen, bis Brustkorb sich deutlich anhebt
  • Abwehrreaktionen wie Gegenatmen oder Husten sind gute Vitalzeichen.

Keine Reaktion – Herzlungenwiederbelebung (HLW)

  • 30x Herzdruckmassage, 2x Beatmung
  • HLW immer 30:2 egal ob 1 oder 2 Helfer
  • Wiederholung so lange bis Atmung und Kreislauf wieder kommen oder Eintreffen des Rettungsteams/ Notarzt


Atmung und Kreislauf vorhanden, jedoch Bewusstlos:

  • stabile Seitenlage
  • Kopf überstrecken
  • Atemwege freimachen
  • Schutz vor Kälte


Der Bodycheck – orientierende Erstuntersuchung

Der Bodycheck ist wichtig für die Erstuntersuchung eines Verletzten nach einem Sturz des Verletzten. Der Bodycheck muss durchgeführt werden, auch wenn z.B. schon ein stark schmerzendes Knie erkennbar ist. So vermeidet man, eventuell Wirbelsäulenverletzungen u.a. zu übersehen.

  • Der Bodycheck erfolgt, bevor der Verletzte transportiert worden ist. Ausnahme nur, wenn er schnell aus einer Gefahrenzone gebracht werden muss.
  • Der Bodycheck wird immer komplett und systematisch vom Kopf bis Fuß durchgeführt.
  • Beim Abtasten des Körpers kräftig drücken, nicht zu zaghaft. Besonders bei Winterkleidung.
  • Bei ohnmächtigen und erkrankten Personen, die aber nicht gestürzt sind, kein Bodycheck durchführen.


Durchführung des Bodycheck:


  • Einmalhandschuhe anziehen
  • Kopf abtasten, Gesichtsknochen, Hinterkopf, Blutungen und Beulen?
  • Halswirbelsäule abtasten
  • Arm hochheben lassen. Geht es schmerzfrei? Können Finger bewegt werden?
    Bei Schmerzen werden Schulterblatt, Schlüsselbein, Schulter, Oberarm, Ellenbogen, Unterarm und Hand abgetastet.
  • Danach anderer Arm
  • Dann Abtasten der Wirbelsäule, Druckempfindliche Stellen suchen.
  • Untersuchung von Brust, Bauch und Rippen: Rippen links und rechts abtasten, Bauch abtasten und darauf achten ob er hart oder weich ist. Becken Zusammendrücken.
  • Untersuchung der Beine: Ein Bein heben lassen. Ist es schmerzfrei, dann ist es unverletzt. Bei ‚Schmerzen Oberschenkel, Knie, Unterschenkel und Füße abtasten.
  • Beine nacheinander prüfen.

Grundregeln für den Umgang mit Verletzten:

  • Die erste Bezugsperson zum Verletzten sollte möglichst nicht wechseln.
  • Die psychische Betreuung ist neben den Lebensrettenden Maßnahmen auch sehr wichtig für das Wohlbefinden des Patienten. Dazu gehört auch Trost spenden, gut zureden, zuhören und eventuell Körperkontakt.
  • Immer die Wahrheit sagen. Erkennt der Verletzte, dass er angelogen wird, verliert er das Vertrauen und eine psychische Betreuung ist nicht mehr möglich. Der Zustand kann sich verschlechtern.
  • Wärmeerhalt. Verletzte kühlen aufgrund Verletzungen, Passivität, Angst und Schock schneller aus. Sie müssen warm gehalten werden.
  • Die Intimsphäre des Verletzten wahren.
  • Ruhe und Souveränität ausstrahlen. Erkennbare Nervosität überträgt sich auf den Verletzten.
  • Vor Schaulustigen abschirmen.
  • Eigener Abtransport nur, wenn es nicht anders möglich ist.


Die Notfallmeldung

Auf Bergtouren wird heute erwartet, dass ein Handy dabei ist. Es ist der aktuelle Stand der Technik. Tourenführer ohne Handy handeln strafbar.
Es ist aber zu beachten, dass man in den Bergen nicht überall einen Handyempfang hat.

Wann wird der Notruf abgesetzt?
  • Bei Schwerverletzten mit Sturz aus großer Höhe und großen Verletzungen, Schwerkranke, z.B. Herzinfarkt, Schlaganfall oder starke allergische Reaktionen. Oder Bewusstlose Personen, hat der Notruf immer Vorrang, vor allen anderen Maßnahmen.
  • Bei gestürzten Personen ohne große Verletzungen, erfolgt zuerst der Bodycheck vor der Unfallmeldung.
  • Bei erkrankten Personen ohne sichtbare Lebensbedrohung erfolgt zuerst eine persönliche Abklärung mit dem Patienten zur Erkrankung. Z.B. ist die Ursache bekannt, was genau ist los, sind Medikamente dazu dabei usw.

Der Notruf:


  • Die Notrufnummer ist europaweit 112
  • einzelne Bergregionen haben zusätzlich noch eigene Notfallnummern. Vor der Tour erkundigen. Ruft man sie an, kommt die Hilfe schneller. 
  • Der Notruf kann auch mit leerer Prepaidkarte abgesetzt werden.
  • Ist das Mobilnetz überlastet, haben gewählte Notrufnummern Vorrang.
  • Wenn möglich, 112 wählen bevor man den Pin eingibt. So wird automatisch das stärkste Netz gesucht.
  • Handy vor der Tour immer aufladen.
  • Von dem Handy, welches der Notruf abgesetzt wurde dürfen keine weitere Gespräche geführt werden. Das Handy muss für Rückfragen etc. frei bleiben.
  • Seit 2009 ist das Absetzen von Notrufen nur noch mit gültiger Sim- Karte möglich.
  • Nicht immer und überall hat man Handy Empfang!
in unseren heimischen Wäldern sieht man immer öfter solche Anfahrtspunkte für Rettungsfahrzeuge

Was tun, wenn kein Handyempfang da ist?


Ist man in einer Gruppe gehen 2 Personen so weit an eine geeignete Stelle, bis man wieder einen Empfang hat. Eine Person kann dann immer zwischen Gruppe und Handyempfang vermitteln.

Ist man nur zu zweit, und der Verletzte ist so weit in Ordnung, dass man ihn alleine lassen kann und gut versorgt ist, geht der Helfer so weit, bis ein Handyempfang da ist und setzt den Notruf ab.

Ist man ganz alleine muss man mit Lärm- oder Lichtzeichen auf sich aufmerksam machen.
Das Alpine Notsignal geht so:
6 Zeichen, Töne etc. in der Minute, alle 10 Sekunden eins.
Die Antwort auf ein solches Signal ist 3 mal in der Minute ein Signal abgeben.


Die Fragen und Antworten beim Notruf:

Die bekannten W- Fragen: Wer? Wo? Was? Wie viele? Wann? Muss man sich nicht merken, die Rettungsleitstelle wird diese Fragen stellen. Man muss aber diese Fragen richtig beantworten können.
Ganz besonders die Lage der Unfallstelle und die Art der Verletzung sollte der Ersthelfer beim Notruf wissen.


Wir werden draußen am Berg und in der Natur hauptsächlich mit 4 Verletzungs- und/ oder Krankheitsarten zu tun bekommen:

  1. Chirurgische Verletzungen (Stürze, offene Wunden, Prellungen etc.)
  2. Internistische Krankheiten ( Herzinfarkt, Diabetes, Allergien etc.)
  3. Thermische Notfälle (Hitze- oder Kälteschäden)
  4. Spezielle Notfälle (Tierbisse, Zecken, Höhenkrankheit, Schneeblindheit etc.)
















Sonntag, 14. Mai 2017

SUP Techniktraining mit der Weltmeisterin Sonni Hönscheid

Am Samstag den 13.Mai, haben meine Frau Tanja und ich einen Lehrgang mit der mehrfachen Weltmeisterin im Stand-up-paddling (SUP) Sonni Hönscheid besucht.

Sonni Hönscheid

Sie ist auf Sylt geboren und lebt auch heute noch dort, wenn sie nicht gerade auf einem der vielen internationalen Wettkämpfe weltweit teilnimmt.

Sie gehört international zu den 5 weltbesten SUP Sportlerinnen, die meist vorne an der Spitze mitfahren.
Sonni hat schon sehr viele internationale Wettkämpfe gewonnen.
Ihr größter Erfolg ist der dreimalige Sieg beim berühmten "Molokai to Oahu" Rennen bei Hawaii.
Dabei hat sie in den Jahren 2014, 2015 un 2016 als Siegerin die 52km zwischen den Inseln Molokai und Oahu in weniger als 6 Stunden auf dem offenem Ozean zurückgelegt.
Zuletzt hat sie dieses Jahr am 6.Mai, in Japan die Appworldtour Longdistance der Frauen gewonnen.

Sonni Hönscheid

Der Lehrgang

Der Lehrgang fand statt im Surf + SUP Center St.Leoner See.
Es war kein reiner Anfängerkurs, man sollte schon vorher ein paar mal auf dem Brett gestanden haben.

unsere Boards


Ziel der Kurses war die Verbesserung der Paddeltechnik und viele Tipps und Erklärungen zum SUP Sport generell. Auch lernte ich viel über die vielen unterschiedlichen Boards und konnte sie im SUP Verleih auch mal begutachten.
Das Racing Board, welches ich kurz ausprobierte war natürlich ein ganz anderes Fahrgefühl, als mein Allround Board. Nun lässt mich der Gedanke, mir eins zuzulegen keine Ruhe mehr.



Am Anfang des Kurses sahen wir wie Sonni ihr neues Wettkampfboard der Firma Starboard auspackte und fahrbereit machte. Dabei lernten wir schon einiges über die verschiedene Materialen, die Größe der Finnen am Board und welche Bedeutung sie haben usw. Nun werden wir auch an unsere Boards Veränderungen vornehmen. Besonders für unsere Nordsee Fahrten brauchen wir eine kleiner Finne hinten am Board.
Diese Profi Wettkampfboards sind natürlich eine ganz andere Dimension im Vergleich zu unseren Boards, aber ich war froh, es mal live sehen zu dürfen. Auf den Bildern fährt Sonni dieses Board.

Sonni war sehr offen und freundlich. Sie beantwortete alle unsere Fragen sehr genau. Zeigte sie uns eine neue Technik, begleitet sie jeden einzelnen ein Stück und gab weitere Erklärungen, Verbesserungen und Tipps ab und war sehr geduldig mit uns.

Hier zeigt Sonni mir die Wendetechnik, die ich schon lange lernen wollte.



Ich probierte es dann natürlich sofort aus.


Aber ich wusste schon vorher, dass es nicht so einfach war.




Ich übte es öfters und flog auch  noch mehrmals ins Wasser. aber das Prinzip habe ich verstanden und auch nicht jeder Versuch endete im Wasser. Ich werde da noch viel üben, denn diese Wendetechik möchte ich unbedingt beherrschen. 

Sonni nahm sich viel Zeit für jeden Einzelnen Teilnehmer und führte mit jedem auch interessante und motivierende Einzelgespräche.
neue Tipps und Erklärungen


Einzelgespräche mit jedem Teilnehmer

Wenn nächstes Jahr wieder solch ein Lehrgang mit Sonni Hönscheid im Surf + SUP Center St. Leon Rot stattfindet, werde ich wieder dabei sein. Vielleicht dann beim Racing Training.

Stand Up Paddling als Sport

SUPen ist ein derzeit am schnellsten wachsender Wassersport geworden.
Selbst ungeübte können das in jedem Alter sehr schnell erlernen, da die Herz/ Kreislauf Belastung nicht so hoch ist.
Es ist für jeden was dabei, vom Ausdauersportler bis zum Genusspaddler.
Es ist ein perfektes Ganzkörpertraining. Arme, Beine, Rücken, Rumpf, Ausdauer, Kraft und Gleichgewicht werden trainiert. Da man das Board ständig Ausbalancieren muss, ist man ständig in Aktion und fast jeder Muskel wird beansprucht.
Gleichzeitig ist es auch eine gute Erholung und Genuss für den Körper und Geist.

Jede Wasserfläche kann befahren werden. Flüsse, Bäche, Wildwasser, das Meer und die vielen Seen.
Für jeden ist etwas dabei. Wildwasser, Wellenreiten, Flusstouren, die Seelandschaften oder auch Wettkämpfe.
Die Landschaft kann vom Wasser aus ganz neu entdeckt werden und durch das Stehen auf dem Wasser hat man eine ganz neue Perspektive und ein einfach tolles Gefühl.
Man lernt seine nächste Umgebung noch einmal ganz neu aus einer anderen Sicht kennen.








Wir haben das Glück, direkt am Fluss zu wohnen. So kann ich nach Feierabend sofort aufs Wasser gehen. SUPen ist ein Sport und Hobby mit hohem Suchtpotential und wird auch niemals langweilig.   
Ich bin gespannt, welche SUP Erlebnisse wir dieses Jahr noch haben werden.                                                                                                                                                                                  

Sonntag, 5. Februar 2017

Der Familienzusammenhalt

 Die Jäger und Sammler Familie    

Wie ich schon öfters erwähnt habe, vergleiche ich unser Leben heute gerne mit den früheren Jägern und Sammlern. Vieles hier im Blog handelt davon. So verschieden sind wir heute gar nicht.
So viel hat sich trotz aller Moderne gar nicht geändert.

In einer guten Ehe ist es wichtig, dass beide Ehepartner gut zusammenstehen und sich gegenseitig ergänzen und auch die Kinder mit einbezogen werden.

Ich habe noch eine unbefristete Ganztagsarbeit und es reicht, meine Familie zu ernähren und für den Unterhalt.
Meine Frau hat einen Midijob. Der trägt dazu bei, das wir uns einiges mehr gönnen können und Rücklagen für Urlaub, Versicherungen und Unvorhergesehenes ansparen können. Und sie ist dabei auch sozial-versichert.

Ich jage das Große, meine Frau sammelt das Kleine, wie es bei den Jägern und Sammlern üblich ist.

Wir haben es oft durchgerechnet, mehr Arbeit lohnt sich für meine Frau nicht. Ein zweites Auto müsste her, die Besteuerung ist auch nicht wenig und ihr Rentenanteil reicht sowieso nur für die Altersarmut, so dass dies kein Anreiz ist.

Früher, noch in meiner Kindheit, bis in die 80er Jahre, war es so, dass meistens nur der Vater arbeiten gegangen ist. Die Mütter aller meiner Klassenkameraden waren alle zuhause.
Und doch hatten fast alle ein Haus, einen guten Lebensstil und konnten einmal im Jahr in den großen Urlaub fahren.
Der Lohn des Vaters reichte damals völlig aus.

Meine Mutter sagte mir neulich, früher, zu meiner Schulzeit, noch in den 80er Jahren, war es eine Schande, wenn die Frau arbeiten gehen musste. Das galt als Armut, oder als Zeichen, man braucht das Geld dringend.
Heute gilt es fast als Schande, wenn die Frau nicht arbeiten geht.

Dieses System wurde dann spätestens Anfang der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts völlig aufgebrochen.
Die Politik und die Globalisierung veränderten sich so schnell, dass auf einmal die Löhne oft nicht mehr ausreichten, die Abgaben, Steuern und Preise immer höher wurden und auch das Konsumverhalten so in die Höhe getrieben wurden, dass das Geld plötzlich nicht mehr ausreichte.

Auf einmal war es normal, den Konsum und alle persönliche Wünsche auf Pump und Kredit zu erfüllen. Der Teufelskreis der Unterfinanzierung begann.
Um bei diesem "gehobenen" Lebenstil mithalten zu können, muss ein zweites Einkommen her.
Die Frau muss zur Arbeit gehen.

Der Plan, wie Rockefeller es erwähnt, ist völlig eingetreten.

Nicholas Rockefellers Aussage zur Familie

"Der Feminismus ist unsere Erfindung aus zwei Gründen.
Vorher zahlte nur die Hälfte der Bevölkerung Steuern, jetzt fast alle, weil die Frauen arbeiten gehen.
Außerdem wurde damit die Familie zerstört und wir haben dadurch die Macht über die Kinder erhalten.
Sie sind unter unserer Kontrolle mit unseren Medien und bekommen unsere Botschaft eingetrichtert, stehen nicht mehr unter dem Einfluss der intakten Familie.
Indem wir Frauen gegen die Männer aufhetzen und die Partnerschaft und Gemeinschaft der Familie zerstören, haben wir eine kaputte Gesellschaft aus Egoisten geschaffen, die arbeiten (für die angebliche Karriere), konsumieren (Mode, Schönheit, Marken), dadurch unsere Sklaven sind und es dann auch noch gut finden."


Diese Offenheit ist erschreckend, doch hat sich diese Grausamkeit fast völlig in den Köpfen unserer Gesellschaft durchgesetzt und wird bis aufs äußerste verteidigt.
Und wer sich für die Familie einsetzt wird verlacht und bekämpft.

Dadurch, dass meine Frau fast immer zuhause ist, konnte sie sich all die Jahre um unsere Tochter kümmern, die nicht ganz gesund ist und viele Therapien usw. brauchte und sie wird leider nie selbstständig alleine leben können.

Die Realität zeigt uns fast immer, dass wenn eine Frau Halbtags oder Vollzeit arbeitet, sie danach meist immer noch für das Kochen, den Haushalt und die Kinder zuständig ist. Die Frauen stehen unter einer sehr schweren Doppelbelastung. Die sie sich, oft sogar ohne große Not, selbst aufhalsen.
Nur um der gesellschaftlichen Norm gerecht zu werden, sich anzupassen und dazu gehören.

Das ist der zweifelhafte Erfolg des Feminismus.

Ich will meiner Frau das nicht zumuten, denn ich weiß,wie schwer der Haushalt, Kochen usw. sein kann. Ich freue mich, wenn sie Zeit hat, mit ihren Freundinnen zum Klettern gehen kann, Kaffee trinken oder eine Bergtour machen kann. Und sie muss auch viel Zeit aufbringen für unsere Tochter.


Die Frau kann viele Dinge am Tag erledigen, die man sonst abends noch machen muss.
Dadurch, dass die Frau zuhause bleibt, kann man auch viel Geld einsparen. 
In einem Haushalt gibt es immer viel zu tun und auch im Garten.

Sie hat auch die Möglichkeit, Kontakte in der Nachbarschaft zu knüpfen und zu pflegen.
Das hört sich auf den ersten Blick sehr banal an, kann aber zur rechten Zeit sehr nützlich und hilfreich sein. Wir sind, auf Beziehungen und Kontakte angewiesen. Spätestens wenn die Zeiten schwerer werden.
Ein gutes freundschaftliches Verhältnis zu den Nachbarn ist immer gut investierte Zeit und tut niemandem weh.

Es ist nicht richtig zu denken, wenn die Frau zuhause bleibt, tut sie nichts.
Es gibt immer was zu tun, Angebote einkaufen, die Ernte versorgen und einmachen, nähen, Kleidung flicken, so muss man nicht alles gleich neu kaufen, Dinge herstellen usw.

Die Kinder

Die Aufgabenverteilung in der heutigen Familie kann noch dieselbe sein, wie bei den Jägern und Sammlern.
Wenn jeder seine Aufgaben gut macht, und auch die Kinder mit einbezogen sind, geht in der Regel alles sehr gut. Alle haben einen guten Nutzen davon.

Den Kindern kann man den richtigen Umgang mit Geld beibringen und sie auch zum Sparen anregen.
Es ist nicht gut, den Kindern immer gleich das geben, was sie gerade wollen.
Sie müssen auch mal lernen, wie es ist, sich etwas anzusparen und dann zu kaufen.

Wenn die Eltern ihren Kindern nicht den Umgang mit Geld beibringen und auch mal erzählen, wie das ganze Finanzsystem und die Wirtschaft und Gesellschaft funktionieren, und auch die Natur, dann tut es keiner.
In der Schule lernen sie es ganz sicher nicht.

Es ist auch gut für die Kinder, wenn sie sehen, wie Obst und Gemüse angebaut und geerntet wird und wie man Wildpflanzen in der Natur sammeln kann.

Die Verwandtschaft 

Auch die weitere Familie, Geschwister, Eltern, Onkels, Tanten usw. sind sehr wichtig.
Leider ist die Beziehung zu den Verwandten nicht immer und überall sehr gut. 
Die Familienbanden können oft sehr locker sein.

Und es heißt ja nicht umsonst, ein guter Nachbar ist besser als ein entfernter Verwandter.

In der Verwandtschaft gibt es verschieden Berufe, die uns zugegebener Zeit hilfreich sein können.
oder sie können uns mit anderen Leuten in Kontakt bringen, die uns mit Rat oder Tat helfen können.
Es ist immer gut, wenn man auf viele Kenntnisse und Beziehungen zurück greifen kann.

Bei den früheren Jägern und Sammlern waren die Familienbindungen noch viel wichtiger als bei uns heute.

Wer es kann muss unbedingt versuchen, sich mit seiner nahen und entfernteren Verwandtschaft gut zu stellen.
Wir wissen nie, wann wir mal ihre Hilfe oder Rat brauchen können.
Und wenn Krisenzeiten kommen, ist eine größere Gemeinschaft immer im Vorteil.








Dienstag, 31. Januar 2017

Krankheit und das einfache Leben!

Eine Krankheit ist immer ein wichtiges Alarmsignal für unseren Körper, das etwas nicht stimmt.
Eine Krankheit ist immer etwas, was wir ernst nehmen müssen, aber leider meist nicht tun. Denn geht es uns besser, ist alles sehr schnell vergessen. Bis zum nächsten Mal.

Ich bin seit mehreren Jahren chronisch krank und und dadurch schon etwas eingeschränkt.
Es ist nichts Schlimmes, aber lästig und beeinträchtigt meinen Alltag schon in manchen Dingen.
Manches was mir sehr wichtig ist, kann ich nicht mehr so schnell machen wie früher und brauche länger um endlich loszulegen.
Ich muss täglich Zeit einrechnen um für meine Krankheit da zu sein.
Meine Regenerationszeit zum Erholen braucht länger.

Verluste durch Krankheit

Da ich nicht immer so kann wie ich möchte, hinterlässt das auch Spuren im Alltag:
  • Freundschaften pflege ich oft nicht so, wie es sein sollte. Habe deswegen auch schon einige Kontakte zu Freunden weltweit verloren.
  • die gesundheitliche Einschränkung nimmt mir oft die Freude für Hobbies und andere Dinge,
  • mental zieht mich die Krankheit manchmal herunter und ich lasse mich zu oft gehen.
  • Die Lebensfreude und Spontanität ist öfters eingeschränkt.
  • Mein Immunsystem ist nicht so stark.
  • Habe monatliche Kosten für Salben, Medikamente, Anwendungen und Hilfsmittel.

Gewinn durch Krankheit

Eine Krankheit gehört für viele einfach zum Leben dazu und wir können daraus auch einen Nutzen ziehen:
  • Sie zeigt unsere Grenzen auf. Sie macht uns realistischer auf unsere wirkliche Möglichkeiten.
  • Sie bringt uns über den Sinn und Unsinn unseres Lebens und Alltag zum Nachdenken.
  • Sie zeigt uns, was wirklich wichtig und nötig ist.
  • Sie gibt uns mehr Zeit, für uns selbst.
  • Eine Krankheit kann uns auf ganz neue Wege und Ziele führen.
  • Der Lebensstil und die Essgewohnheiten können ganz neu überdacht werden und in der Regel wird das immer zu einer Verbesserung führen.
  • Wer wirklich auf seinen Körper lernen hört, kann auch einen Nutzen für die Zukunft aus der Krankheit ziehen.

Zur Zeit habe ich eine sehr schwere Bronchitis. Seit Mitte November kränkle ich schon und hatte mehrere Rückschläge.
Durch meine chronische Krankheiten wirken sich akute Krankheiten bei mir stärker und länger aus.
Das ist auch mit ein Grund, warum es hier im Blog lange nicht weiter ging.

Nach jeder Krankheit nehme ich mir vor: "Das muss sich jetzt ändern!"
Bin ich dann wieder gesund im Alltag und Arbeitsleben, ist alles wieder vergessen oder ich nehme mir nicht mehr die nötige Zeit dazu.

Gesundheit

Gesundheit vernachlässigt uns sehr, Leberveränderungen vorzunehmen oder sich einen gesünderen Lebensstil anzueignen. 
Bei voller Gesundheit meint man Bäume ausreißen zu können und die Welt zu seinen Gusten zu verändern. Wir strotzen ja nur so vor Kraft und lauter Pläne.
Die Gesundheit verleitet uns auch gerne mal, leichtsinnig und übermütig zu sein.
Eine Krankheit kann dabei nützlich sein, uns wieder auf Normalmaß zurechtzustutzen. 

In der Bibel gibt es eine gute Stelle, darin heißt es:

"Besser ist es, in das Haus der Trauer zu gehen, als in ein Haus, wo Festmahle gefeiert werden. Denn jenes (Trauerhaus) ist das Ende aller Menschen und der Lebende nimmt es sich zu Herzen. 
Besser Verdruss als Lachen, denn bei traurigem Gesicht ist das Herz in rechter Verfassung.
Das Herz der Klugen ist im Haus der Trauer, das Herz der Toren aber ist im Haus der Freude."
                                                                                                                                  Prediger 7,2-4


So sind wir Menschen geprägt. Ein Lebensschicksal, egal welcher Art rückt unser Herz und Gedanken wieder an die rechte Stelle. Es zeigt uns die Grenzen die wir haben und gibt uns ganz neue Prioritäten. 
Wer klug ist lernt aus seinen Schicksalsschlägen oder seiner Krankheit.
Wer Töricht ist, verdrängt es, geht in das Haus der Freude, feiert Partys und benebelt sich. Ändern wird er dadurch in seinem Leben aber nichts. Es wird eher schlimmer.

Wer gestärkt aus seinem Lebensschicksal oder Krankheit hervorgeht, kann auch wieder feiern und soll es auch. Selbst während der Not ist feiern nicht verkehrt, aber der Kluge weiß, es ist nur eine willkommene Ablenkung, eine schöne Erleichterung für den Moment, aber keine Lösung auf Dauer.

Der Vorteil durch die Krankheit

Dieses mal hat mich die Krankheit total zurück geschmissen. Es ist mehr als nur die Bronchitis. 
Dieses mal kann ich es nicht ohne Folgen lassen und ich habe noch einen Ärztemarathon vor mir.
Dieses mal hatte ich sogar bedenken, ob sich meine Krankheit auf die Arbeit und Arbeitsplatz auswirken kann.
Jetzt müssen endgültig Veränderungen her.
Ich muss mir auch einen persönlichen Reha- und Gesundheitsplan erstellen.

Ich finde es gut, dass mir dieses mal meine Grenzen knallhart gezeigt wurden, denn daraus habe ich sehr viel gelernt. Selbst Existenzängste verlieren ihre Kraft, wenn man längere Zeit darüber nachdenkt.
Egal in welcher Not und Schwierigkeiten man steckt. Es gibt immer Mittel und Wege. Immer Alternativen.
Das Leben wird dadurch erst richtig interessant.

Ich habe jetzt eine ganz neue Aufgabe vor mir, mit meiner Krankheit zu leben und damit umzugehen.
Mein Leben, mein Training, meine Arbeit und Freizeit werde ich danach neu ausrichten müssen.
Ich kann jetzt meinem Leben ganz neue Perspektiven geben.
Nicht immer so wie ich will, aber meinen Möglichkeiten entsprechend.