Sonntag, 7. Dezember 2014

Der Konsum

Wer früher viele Güter und Dinge hatte galt als reich und wohlhabend. Auch das Dick sein galt früher als ein Zeichen von Wohlstand. Denn da war ja Essen im Überfluss vorhanden, was früher nicht so einfach war und zu späteren Zeiten auch sehr teuer.
Zu Zeiten unserer Vorfahren, der Jäger und Sammler, hatten die Leute noch nicht so viele Güter und Tauschwaren.
Wer sie aber hatte, galt als Vermögend. Das waren dann oft die Führer und erfolgreiche Krieger oder Händler.

Heute besitzen wir sehr viele Dinge.Viele Familien haben mehrere Fernseher, Autos, unzählige elektrische Küchengeräte, Kleidung, dass der Schrank sich biegt und viele weitere 1000 Dinge, die man braucht oder auch nicht.

Der heutige Gesellschaftsmensch ist immer noch ein Jäger und Sammler.

An den Dingen, die der Mensch besitzt, berechnet er seinen Reichtum und Erfolg.
Der gesellschaftliche Status wird oft daran fest gemacht und auch vor den Nachbarn will man sich keine Blöße geben.

Es gibt kaum jemand, der nichts sammelt. Sei es Ansichtskarten, Modellautos, Porzellanpuppen, echte Autos, alte Möbel, Bücher, Kleidung, Schuhe, Taschen oder was auch immer.
Der Mensch neigt auch dazu, dass was er will auch zu bekommen und zu haben, ansonsten ist er tief unglücklich und unzufrieden.
Das Materielle bestimmt heute den Menschen.

Ohne Konsum geht nichts in unserem System

Unser ganzes Leben und unsere Gesellschaft ist auf Konsum und Wachstum ausgerichtet. Und zwar auf Biegen und Brechen.
Ein Großteil der Menschen kennt nur noch materielle Werte um glücklich zu sein und um sich wertvoll zu fühlen.
Uns wird vorgegaukelt, wenn wir uns kaufen können, was wir haben wollen, dann besitzen wir Macht über unser Glück.
Und diesem Glück darf uns niemand im Wege stehen.

Leider ist es so, dass das Einkommen der meisten Leute nicht dafür reicht, alles zu kaufen, was sie gerne hätten.
Das ist aber kein Problem, auch dafür wird für uns gesorgt.
Die Banken sind so großzügig und geben uns gerne Kredite. So ist beiden geholfen, den Banken und uns.

Kredite der Banken

Jetzt zur Weihnachtszeit habe ich schon von mehreren Banken Kreditangebote bekommen, um mir meine Weihnachtswünsche erfüllen zu können. Sogar mit einer Laufzeit bis zu 84 Monaten. Das sind 7 Jahre. Leider hat keine der Banken dazu geschrieben, zu welchem Prozentsatz die Kredite sind.

Ich soll einen Kredit bis zu 7 Jahre lang ab bezahlen um ein schönes Weihnachten 2014 zu haben.
Aber was mache ich nächsten Weihnachten? Wieder Geschenke auf Kredit?

Zur Urlaubszeit ist es das Gleiche. Wieder Kreditangebote verschiedener Banken über die Post. Damit ich mir einen schönen Urlaub machen kann, den ich mir ja verdient habe.

Einen Kredit für Weihnachten, für den Urlaub, dann noch einen für die Auto- oder Möbelrate usw.
Die Banken sind ganz schön großzügig mit dem Geld, sie meinen es ja nur gut mit uns. 
Schließlich darf es uns an nichts fehlen. Man gönnt sich ja sonst nichts!

Abhängigkeit und Knechtschaft

Unsere Gesellschaft und Wirtschaftssystem lebt davon, dass die Menschen viel Konsumieren und überall wo wir hinschauen werden uns Bedürfnisse geweckt. Dinge die wir meist gar nicht brauchen, aber Begierde in uns wecken.
Es gibt den Menschen ein Gefühl von Macht und Erfolg, wenn sie sich etwas kaufen können, unabhängig davon, ob sie es brauchen oder nicht. 
Aber irgendwann kommt die Abrechnung.

So werden die Menschen in die moderne  Sklaverei und Abhängigkeit geführt.
So wie der Sklave für deinen Herrn arbeiten muss, muss es der moderne Konsument für die Banken. Denn sie haben nun die macht über den Konsumenten.

Die Konzerne

Nicht nur die Banken, nein auch die Konzerne haben großen Nutzen von dem Konsum der Menschen. Denn nur das gibt ihnen Reichtum und neue Märkte, die unsere Wirtschaft aufrecht erhält.
Viele Produkte müssen verkauft werden. Die meisten Produkte brauchen wir gar nicht, aber dafür ist dann die Werbebranche zuständig.

Der Mensch ist ein moderner Sklave ohne Ketten. Das schlimmste daran ist, sie meinen auch noch, frei zu sein und dienen willig ihren Herren, des es sind viele, die an unser Geld ran wollen.

Die Menschen strampeln sich nun ab, im Hamsterrad die Kredite abzubezahlen. 
Und auch um gleichzeitig weiter Dinge zu kaufen, die uns die Werbung so schmackhaft macht.

Die Macht der Konsumenten endet irgendwann abrupt. 
Der Mensch ist nicht mehr frei, er muss sich nun den Begebenheiten beugen.

Oft werden jetzt eine zweite Arbeit angenommen oder viele Überstunden gemacht, um seine Schulden bezahlen zu können. 
Immer schlechtere Arbeitsbedingungen müssen hingenommen werden, weil der Schuldsklave keine andere Wahl hat.
Jetzt die Arbeit zu verlieren oder eine schwere Krankheit, können sich fatal auswirken.

Ein Teufelskreis, aus dem es kaum ein Entkommen gibt.

Sind die Banken wirklich immer schuld daran?

Ich habe einen guten Dialog aus dem Film "Der Grosse Crash" sehr gut in Erinnerung, weil er meine Sichtweise auf die Banken etwas geändert hat.

Ich will ihn hier mal sinngemäß wiedergeben:
Zwei höhere Banker unterhalten sich.

Sagt der eine: Morgen werde viele Menschen sehr viel Geld und Vermögen verlieren. Sie tun mir leid, viele werden ihre Häuser und anderes verlieren. Sie werden bestimmt böse auf uns sein.

Sagt der andere: Die Menschen haben in ihrer Gier immer mehr gewollt und haben sich Häuser und anderes gekauft, obwohl sie das Geld dazu nicht hatten.
Unser Job ist es, die Gier der Menschen zu stillen und ihnen das Geld zu geben.
Wir haben nur ihren Wünschen entsprochen. Es ist ihr Problem, nicht unseres.
Sie wollten Dinge, die sie sich nicht leisten können.
Warum sollen wir mit ihnen Mitleid haben?

Harte Worte, aber da ist was dran.

Wer ein einfaches Leben führen will, handelt schlauer.
Davon schreibe ich im 2. Teil über den Konsum.


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