Mittwoch, 26. November 2014

Survival am Berg

Dieser Beitrag ist in abgeänderter Form Teil eines Vortrags, den ich mal beim Alpenverein gehalten
habe.
Survival bedeutet: Mit den vorhandenen Mitteln, Kenntnisse und Wissen möglichst schnell und unbeschadet aus einer vorhandenen Notsituation herauszukommen.

Ein guter Bergwanderer und Bergsteiger wird die folgende Erklärungen nicht als Survival bezeichnen, sondern als selbstverständliches Grundwissen voraussetzen! 

Wenn wir uns als Berg- und Naturfreunde draußen aufhalten, führen unsere Wege durch Wälder, über Wiesen, auf Berge, durch Flüsse usw.

In der Regel ist es so, dass wir meist ohne besondere Zwischenfälle von Punkt A nach B kommen.
Das führt natürlich zu einer gewissen falschen Sicherheit, man geht davon aus, das bleibt immer so, Unfälle oder Notsituationen passieren natürlich  nur den anderen.

auf dem Similaun Gletscher

Das führt aber leider auch dazu, dass sich viel zu viele Bergsteiger und Wanderer zu wenig Gedanken über mögliche Gefahren machen.

Das Draußen sein in der Natur ist eine wunderschöne Sache und eigentlich durch nichts zu ersetzen.
So schön die Natur ist, sie hat auch einige Gefahren, die uns aber nicht abschrecken, sonst würden wir ja auch gar nicht erst nach draußen gehen.

Ich halte es für verantwortungslos, wenn man ohne besondere Kenntnisse und Vorbereitung in die Berge oder Wälder geht. Ich rede da jetzt natürlich nicht von einem Waldspaziergang.

Wer in die Natur oder Berge geht, sollte über die mögliche Gefahren bescheid wissen.


Es genügt nicht, sich in falscher Sicherheit durch das Handy zu wiegen oder die Verantwortung blind dem Führer zu überlassen. 
Sehr oft hat man keinen Handy Empfang am Berg.

Wir müssen uns auch bewusst sein, dass die Berge und größere Waldgebiete, egal wie touristisch erschlossen sie sind, immer noch Wildnis sind und Hilfe nicht immer sofort kommen kann. Bis Hilfe eintritt, müssen wir uns selbst helfen können.

Die Berge sind ab etwa 2500m eigentlich eine menschenfeindliche Steinwüste.
Die natürlich einen besonderen Reiz auf uns Bergfreunde hat und wir auch immer wieder gerne dorthin zurück kommen. Da wo es für den „Normaltouristen“ aufhört, blühen wir erst richtig auf.




Der Berg ruft uns! Und wir gehören ja zu diesen Leuten, die diesen Ruf besonders laut hören.

Jeder der in die Natur geht, sollte sich seiner Verantwortung über die möglichen Gefahren bewusst sein Und auch darauf vorbereitet sein.

Ich kann aber heute Abend die verschiedenen Gefahren nur kurz anreißen. Es liegt an jedem selbst, wie weit er sich in Zukunft damit befassen wird.

Jetzt möchte ich mal einige Gefahren aufzeigen:

plötzlicher Wetterumschwung
Hitze, Kälte, Sturm, Schnee, Gewitter,
Verlaufen oder sogar verirren, ein Unfall, 
Absturz, eigene Überschätzung, 
Gefahren durch Tiere (Wespen, Hornissen, Insekten, Zecken) 
Lawinen, Steinschlag, Holzbruch in Wäldern 
verschiedene Gefahren an Gewässern z.B. beim Kajakfahren oder überschreiten von Bächen und Flüssen, Einbruch ins Eis, Stromschnellen und Wasserwirbel usw.

Es ist eine interessante Liste, was so alles passieren könnte. Sie ist natürlich nicht vollständig.

So, jetzt gehe ich auf einige Gefahren ausführlicher ein.


Verlaufen und Verirren:
Der Unterschied ist, dass wir beim Verlaufen immer noch in etwa wissen wo wir sind. Hier wird es wohl „nur“ auf einen ungeplanten Umweg hinauslaufen. Im besten Fall.

Beim Verirren haben wir total den Überblick verloren, sind vielleicht sogar schon aus der Karte gelaufen. Hier wird die Rückorientierung etwas aufwendiger.
Auf der Tour öfters mal den Blick auf die Karte werfen und mit der Natur vergleichen.
Man sollte sich zuhause mal mit der Karte und Kompass beschäftigen und auch mal selbst kleinere Wanderungen und Kompassübungen durchführen. Das macht natürlich in einer Gruppe mit gleichgesinnten Freunden noch mehr Spaß und man kann sich gegenseitig helfen, zeigen und korrigieren.

Wer den Kompass verloren hat, kann auch auf die Natur zurück greifen. Orientierung mit der Sonne, Sterne, Mond und einigen Pflanzen sind möglich und sollte man kennen.
Das dient aber nur zur groben Orientierung.

Wetter:
Jeder sieht die Wolken, aber längst nicht jeder kann sie „lesen und verstehen“. Auch ich muss da noch viel dazulernen. Aber wenn wir draußen unterwegs sind, müssen wir in der Lage sein, die Grundtendenz der nächsten Stunden erkennen können. Unser Leben kann davon abhängen.
Es gibt viele Wetterzeichen, die man lernen kann und uns meist eindeutige Vorhersagen geben können. Der Wetterbericht im Radio oder Internet ist oft nicht immer ganz genau auf unser Zielgebiet treffend. Er kann nur als Richtlinie dienen. Vor Ort kann es Abweichungen geben.

Gewitter:
Ein Gewitter kommt nicht plötzlich, es kündigt sich immer an. Es gibt Kälte- und Hitzegewitter.
Das Kältegewitter ist meist der Beginn einer länger anhaltenden Kaltfront, ein Hitzegewitter ist meist von kurzer Dauer.
Die Verhaltensregeln bei Gewitter sollte man kennen und auch die Gewittervorzeichen.

Kälte und die Unterkühlung sind weitere sehr große Gefahren für uns. Darüber müssen wir gut bescheid wissen.
Dazu werde ich hier im Blog noch ein extra Post bringen.

Grundkenntnisse in der Ersten Hilfe und Verletzten Versorgung sollte man haben.
Man muss sich fragen: Was macht man, wenn jemand plötzlich starke Schmerzen in der Brust hat? Wie setze ich den Notruf ab?

Generell ist noch zu sagen, dass es bei unseren Touren auf eine gute und vollständige Ausrüstung ankommt. Wer hier spart, spart am falschem Platz.

Gletscher zur Wildspitze

Ein Regen im Gebirge ist meist viel kräftiger und heftiger als hier bei uns. Wer das einmal ,mit guter Regenkleidung und Ausrüstung mitgemacht hat, weiß, dass jeder Euro den man bezahlt hat, gut investiert ist.

Biwak bei starkem Regen

Wer die Kenntnisse für das Leben draußen in der Natur hat, geht mit den Gefahren ganz anders um. Es gibt ein beruhigendes Gefühl, zu wissen man kann im Notfall gut draußen zurechtkommen. Ein Biwak einrichten, ein Feuer anzünden, essbare Pflanzen kennen, Wasser trinkbar machen usw.

Über die Alpinen Gefahren und das Wetter habe ich hier im Blog schon ausführlichere Beiträge geschrieben. Und es werden noch weitere Beiträge dazu kommen.






2 Kommentare:

  1. sehr cool, welcher Stoff eignet sich denn eigentlich für so ein Biwak? Ist das so ein Stoff, wie Markisenstoff oder wie soll ich beschreiben, wie bei May Sonnenschirmen? Hält es wirklich Wind und Wasser ab? Ich zelte gern, aber mein Zelt (obwohl es teuer war) hält Wind und Wasser nicht zu 100% ab?

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  2. Ich fände ein Sonnensegel Dreieck schöner, ist moderner.

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