Wer
öfters in den Bergen unterwegs ist, wird früher oder später in
kritischen bis gefährlichen Situationen geraten. Wer ins Gebirge geht
setzt sich bewusst oder unbewusst einem Risiko aus. Denn ganz ohne
Risiko ist Bergsport nicht möglich. Aber mal ehrlich, ist es nicht
auch ein bisschen dass, was uns an den Bergen reizt?
Egal
wie sehr die Berge und die Wanderregion touristisch erschlossen ist,
es sind immer noch viele Gefahren vorhanden. Leider zeigt die
Erfahrung, dass die alpine Gefahren oft besonders von Unerfahrenen
und Neulingen in den Bergen belächelt werden oder für sie als nicht
zutreffend gehalten werden.
Handy
Die
meisten schlimmen Unfälle und Gefahren passieren heute in naher
Zivilisation und oft bei bestem Handyempfang. Aber auch oft genug
ohne Handyempfang in naher Zivilisation.
Sich
in einer Notlage in den Bergen auf das Handy zu verlassen, kann
gefährlich sein.
Viel
zu oft hat man keinen Netzempfang.
Das
Handy ist wichtig und es ist grob fahrlässig, es nicht in den Bergen
dabei zu haben. Für Gruppenführer ist es sogar Pflicht und
strafbar, es nicht dabei zu haben. Aber man muss wissen, es kann in
den entscheidenden Momenten auch mal ausfallen.
Die
Notrufnummer im gesamten Alpenraum ist 112.
Felsenwüste
Wenn
man in den Bergen einmal die bewachsenen Regionen verlassen hat und
in die Felsenzone kommt, beginnt eine für Bergsteiger immer wieder
faszinierende Felsenlandschaft. Es ist eine eigentlich
menschenfeindliche Steinwüste, welche aber ihren besonderen Reiz für
uns hat.
So
schön und aufregend diese Landschaft ist, sie bringt auch viele
ernst zunehmende und auch tödliche Gefahren mit sich.
Das
soll uns aber nicht von unseren Bergtouren und die Freuden und
Schönheit, die sie uns geben, abhalten.
Gefahren
Es
ist aber wichtig und notwendig, dass wir über diese Gefahren
informiert sind und auch wissen wie wir sie vorbeugend abwenden
können, wenn möglich, aber auch wissen, wie wir uns zu verhalten
haben, wenn wir in eine Gefährdungssituation geraten.
Es
gibt Gefahren, die wir nicht beeinflussen können, z.B. Steinschlag,
Wetterkapriolen, Vereisung, Lawinen.
Es
gibt auch Gefahren, die vom Menschen ausgehen, z.B. Ermüdung,
Selbstüberschätzung,
Ignoranz,
Unwissenheit.
Die
richtige Ausrüstung für Bergtouren muss man natürlich dabei haben.
Unabhängig, ob eine Tagestour oder Mehrtagestour, diese Dinge
gehören zur Grundausstattung:
- Biwaksack, am besten für 2 Personen
- Regenhose und Jacke
- wärmende Kleidung
- Getränk und Proviant
- Karte und Kompass
- Stirnlampe
- Trillerpfeife
- Taschenmesser, am besten Schweizer Messer
- Tape, für Reparaturen etc.
- Mütze und Handschuhe, auch im Sommer
- Erste Hilfe Set
mein Berg Survival Kit |
Den
Gefahren, welche wir nicht beeinflussen können, sind wir aber nicht
ganz hilflos ausgesetzt.
Schon
mit der Routenplanung beginnt die Einschätzung von Gefahren.
Kommt
man z.B. an Steinschlag gefährdete Stellen vorbei?
Helm
mitnehmen, in größeren Abständen voneinander zügig daran vorbei
gehen, nicht stehen bleiben und schon gar nicht rasten.
Wetter
Die
alpinen Wetterberichte sind heute schon sehr genau und wir sind
dadurch meist schon auf einen Wetterumschwung oder Gewitter
vorgewarnt. Sind Nachmittagsgewitter vorhergesagt, plant man die Tour
so, dass man gegen Frühnachmittag den größten und vor allem den
gefährlichsten Teil der Tour schon hinter sich hat.
Wird
man dann vom Gewitter erwischt, kann man es unter dem Biwaksack aus
sitzen oder man kann, je nach Situation, mit guter Regenkleidung die
Tour voll zu ende bringen.
Und
natürlich die Gefahrenzone meiden, wie den Grate, Gipfelkreuze,
einzeln stehende Bäume, Wasserrinnen, Klettersteige und Drahtseile
verlassen, Stromleitungen meiden, etwa 15m von Felswänden weg usw.
Die
Entfernung des Gewitters kann man abschätzen, indem man nach dem
Blitz die Sekunden bis zum Donner zählt. Je Sekunde rechnet man
330m. Zu beachten gilt, dass die Gewitter in den Bergen meist sehr
heftig ausfallen und mit starkem Regen und Winden begleitet sind. Wer
dies einmal persönlich erlebt hat, ist froh für jeden Euro, den er
zuvor in gute Ausrüstung investiert hat.
Das
Wetter hat für den Bergsteiger eine besondere Bedeutung. Es ist auch
mit der entscheidende Faktor der ganzen Tour.
Aber
das Wetter ist nicht ganz heimtückisch
- entscheidende Wetterumschwünge werden im Wetterbericht vorhergesagt
- Gegen Kälte kann man sich schützen
- Blitzschlag kommt nicht aus heiterem Himmel
- Auch Orientierungsprobleme sind vorhersehbar
Das
Schwierige ist nur, sich auch wirklich nach dem Wetter zu richten.
Wenn
notwendig, die Tour auch mal absagen oder eine andere Tour in einer
anderen Region der Alpen kurzfristig durchführen. Auch hier hilft
uns wieder der alpine Wetterbericht.
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