Jeder
spricht darüber, viele schimpfen darüber, es kann nie allen recht
machen. Und wie oft beginnt z.B. ein Smalltalk mit einer Bemerkung
übers Wetter, oder es muss auch oft als Notthema herhalten, wenn ein
Gespräch hängt und man nicht weiter weiß.
Das
Wetter bestimmt vieles in unserem Alltag, Freizeit und Urlaub.
Noch
mehr als die Mode bestimmt das Wetter, wie wir uns heute kleiden
werden. Luftig oder warm vermummt, kurze oder lange Kleidung, T-Shirt
oder Jacke usw.
Das
Wetter bestimmt noch so viele in unserem Leben und Alltag, auf das
ich jetzt aber nicht eingehen will.
Was ist das Wetter?
„Als
Wetter bezeichnet man den spürbaren, kurzfristigen Zustand der
Atmosphäre (auch messbarer Zustand der Troposphäre) an einem
bestimmten Ort der Erdoberfläche, der unter anderem als
Sonnenschein, Bewölkung, Regen, Wind, Hitze, Kälte in Erscheinung
tritt“.
Unsere
Atmosphäre endet in einer Höhe von etwa 2000 km. Danach beginnt der
Weltraum. Die genaue Höhe ist auch bei Fachleuten noch umstritten.
Das
Wetter, wie wir es kennen und täglich erleben, spielt sich nur
innerhalb einer kleinen Zone der Atmosphäre, der Troposphäre, ab.
Sie endet in einer Höher von etwa 12 km, an der Tropopause.
Tropopause
Die
Tropopause ist eine Sperrschicht. Sie filtert viele Strahlungen aus
dem Weltraum. Sie lässt aber auch kein Wasserdampf durch, der von
der Erde kommt. Das hat auch den Vorteil, dass verdampfendes Wasser
aus den Ozeanen und Flüssen nicht im Weltraum verdunsten kann,
sondern immer wieder auf die Erde abgeregnet wird. Der
Wasserkreislauf ist immer intakt.
Die
Tropopause sieht man ganz besonders deutlich bei der Gewitterwolke,
welche sich immer mehr nach oben auftürmt, dann aber an die
Sperrschicht gerät und ihre typische Amboss Wolkenform bekommt.
Unser
Wetter wird von folgenden Elemente beeinflusst:
- Luftdruck
- Temperatur
- Strahlung/ Sonne
- Luftfeuchtigkeit und Wind
- Bewölkung/ Niederschläge
Durch
diese Elemente wird unser Wetter gebildet. Es ist ein natürlich
geregelter, geschlossener Kreislauf der Natur. Darauf haben wir
keinen Einfluss!
Abstieg Gletscher Similaun 3606m |
Wetterbericht
Wir
können nur lernen, das Wetter und die Wetteranzeichen zu lesen und
zu deuten, den Wetterbericht in Radio, Internet, Zeitung etc.
verfolgen und zusätzlich für unser Reise/Wandergebiet noch
detaillierte Wetterberichte einholen.
Es
sollte heute eigentlich unmöglich sein, vollkommen von einem
plötzlichen Wetterumschwung überrascht zu werden.
Es
kann möglich sein, dass angekündigte Unwetter früher oder später
als Vorhergesagt eintreffen. Das kann natürlich verheerend sein,
mitten auf dem Gletscher oder im Klettersteig, den man noch nicht
rechtzeitig beenden konnte, aber ganz ohne Ankündigung kommt kein
Unwetter.
Der Wind
Wetterveränderungen
ergeben sich dadurch, dass über der Erdoberfläche (innerhalb der
Troposphäre) verschieden erwärmte Luftmassen auftreten. Da warme
Luft leichter als kalte Luft ist, steigt die warme Luft nach oben,
während die Kalte Luft nach unten strömt. Die dadurch auftretenden
Luftströmungen nennt man Wind oder je nach stärke auch Sturm oder
Orkan.
Die
kalte Luft kommt vom Norden, Polarluft und die warme Luft kommt vom
Süden, tropische Luft. Mitteleuropa wird von 5 Hauptluftmassen
beeinflusst: maritime Polarluft NW, Arktisluft N, kontinentale
Polarluft O, kontinentale Tropikluft S und maritime Tropikluft SW.
Typische Wettererscheinungen in den Alpen
Tiefdruck
Dort,
wo große Warmluftfronten auf Kaltluftfronten treffen, entstehen
heftige Luftwirbel, die Schlechtwetter bringen. Im Zentrum dieser
Schlechtwettergebiete sinkt durch die aufsteigend Luft das Barometer
stark ab, so dass dort geringer Luftdruck herrscht.
Man
spricht hier von einem Tiefdruckgebiet oder einem Tief.
Hochdruck
Dort
wo die Luft wieder absinkt, bildet sich ein Hochdruckgebiet, ein
Hoch, heraus, das schönes Wetter bringt.
Dass
ein Hochdruckgebiet aus kälterer/ kühlerer Luft besteht, merken wir
besonders daran, dass es morgens sehr frisch und kühl ist. Dadurch
bildet sich Tau und manchmal Nebel. Im Gebirge kann man früh morgens
sogar auf vereiste Stellen treffen. Morgens ist die Bewölkung am
geringsten und die Fernsicht am besten. Tagsüber wird es dann
dunstiger. Erst im laufe des Tages, wenn die Luft sich erwärmt,
spüren wir nichts mehr von der oft angenehmen Kühle. Die
Tageserwärmung kommt aber nicht durch warme Winde (Tiefdruck),
sondern durch die Sonnenwärme.
Entscheidend
für das Wetter ist also, ob ein „Hoch“ oder ein „Tief“ im
Anrücken ist.
In
unseren Breitengraden sind wir ständig von einem Wettergürtel
umgeben mit Hochs und Tiefs. Das wird immer so sein, wir können uns
nur darauf einstellen und vorbereiten.
Für
jeden, der sich draußen in der Natur und besonders am Berg aufhält,
ist es wichtig zu wissen, wie ein Tiefdruckgebiet über uns
hinwegzieht.
Diese
grobe Beschreibung kann man auch jederzeit beobachten, wenn im
Wetterbericht mal wieder ein Tief angekündigt wird. Gilt nicht nur
fürs Gebirge.
Durchzug eines Tiefdruckgebiets
Wenn
die Warme Luft des Tiefs/ Warmfront (kommt immer aus dem Westen) auf
die Kaltluft trifft, drückt die kalte Luft die warme nach oben.
Kalt- und Warmfront vermischen sich. Dadurch entstehen Winde, Regen-
und Gewitterwolken, Temperaturabfall. Oft sehr starker Regen,
Hochwassergefahr. Diese Unwetter dauern nicht lange. Danach ist es
kühler, im Sommer. Und wärmer und feuchter im Winter, was sehr
schlecht für die Schneelage ist. Aber das Wetter kann trotzdem ruhig
und angenehm sein, eine Schönwetterperiode. Diese Schönwetterperiode
kann besonders in den Bergen sehr gefährlich sein, weil sie
jederzeit umschlagen kann. Darum gilt für Bergtouren, in
Tiefdrucklagen nur kurze Touren einplanen und jederzeit auf
Wetterumschwung vorbereitet sein. Auch hier gilt, Unwetter kommen
nicht aus heiterem Himmel.
Auch
eine Gartengrillparty zuhause, kann da mal ganz schnell von oben
herab sehr feucht werden und ein nasses Ende finden.
Achtung:
Die sichtbaren Wetterzeichen können alle auf schönes Wetter deuten,
nur der Barometer ist in dieser Zeit ein verlässlicher Partner und
zeigt uns den Tiefdruck auch weiterhin an.
Am
Ende Des Tiefdruckgebietes kommt es noch mal zur kräftigen
Wolkenbildung und Niederschläge, bevor dann das nächste Hoch im
Anmarsch ist.
Westwindlage
Vom
Atlantik kommt durch den Westwind feuchte Luft zu uns, und bringt
meist Tiefausläufer mit Regenwolken mit sich.
Bei
Westwindlage haben wir die Gefahr, dass bei uns in den Nordalpen sehr
wechselhaftes Wetter ist, mit Regen und Niederschlägen ist zu
rechnen, Die Berge sind vorwiegend in Wolken. Starker Wind und eine
Kaltfront können aufziehen, merkliche Abkühlung und Gewittergefahr.
Südföhn
Das
bedeutet, Staulage und schlechtes Wetter in den Südalpen. Die
feuchte Wolken der Mittelmeerluft bleiben an den Südalpen hängen
und regnen dort ab. Die abgeregnete Wolken ziehen über die Alpen zu
uns in den Norden und erscheinen dann als die typischen linsenförmige
Föhnwolken. Für uns heißt dies dann schönes Wetter.
Aber
das Föhnwetter ist nicht beständig und kann schlagartig umschlagen.
Nordstau
Er
ist das Gegenstück zum Südföhn. Bei uns im Norden stauen sich die
Wolken, mit vielen Niederschlägen und starker Temperaturabfall. Die
Schneefallgrenze kann sich sehr weit nach unten verschieben, auch im
Sommer bis in Tallagen. Starker Wind aus Norden.
Unsere
abgeregnete Wolken erscheinen im Süden dann als die bekannten
Föhnwolken und bringen dort Schönwetter.
Es
gibt sehr viele Wetteranzeichen, Wolkengebilde und Wetterregeln, die
man lernen und beobachten kann.
Sie
hier aufzuzählen, sprengt den Rahmen.
Kennt
man aber einige Grundlagen des Wetters, ich kann hier als Laie auch
nur einiges davon andeuten, versteht man auch die Wetteranzeichen
besser.
Das
Thema Wetter ist sehr umfangreich, manchmal etwas trocken, aber sehr
sehr spannend und interessant. Besonders, wenn man viel draußen ist.
Denn
das Wetter ist weitaus mehr, als nur ein beiläufiges Gesprächsthema.
Ich
wünsche allen Lesern viel Spaß bei euren Wetterbeobachtungen.
Das Wetterthema wird noch fortgesetzt.
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