Mittwoch, 8. Oktober 2014

Herstellung von Eichelmehl

Jetzt ist die Zeit der Eichelernte. Alle Eichelarten sind verwendbar, bei uns gibt es hauptsächlich die Stieleeiche und Traubeneiche.
Die Eicheln enthalten viel Stärke, etwa 36%, Eiweiß 3,3% und wenig Fett 3,1%.

Die Ernte der Eicheln

Von August bis etwa Ende Oktober fallen die Eicheln. Je größer die Eicheln sind, desto besser.
Auf kleinere sollte man verzichten. Sie sind oft bitterer, als die großen.

Es ist auch besser, etwas warten und nicht gleich die ersten gefallenen Eicheln einsammeln. Sie sind nicht so gut. Wie überall, je länger eine Frucht am Baum hängt, desto reifer sind sie.

Nur gefallene Eicheln sammeln, nicht vom Baum pflücken. Wegen der Reife.
Und natürlich auch auf Wurmbefall achten. Jede Eichel vorher anschauen.

Lagerung von Eicheln

Gesammelte Eicheln lagert man am besten in Kisten, aber nie höher als 50 cm und trocken.
Sind sie feucht muss man sie zuerst wie die Nüsse zum Trocknen auslegen, sonst schimmeln sie.

Im Frühjahr treiben die Eicheln aus, das ist erwünscht, nicht negativ.
Durch die Keimung werden Bitterstoffe abgebaut. Die Keimlinge lässt man dort, sie sind Vitaminreich und werden dann bei der Verarbeitung einfach mit verarbeitet.

Eicheln zum Essen vorbereiten


Die Eicheln lassen sich besser schälen, wenn man sie 8-10 Minuten in einer Pfanne mit Deckel röstet und immer wieder umrührt. Durch die Hitze kocht das Wasser in den Eicheln und sie platzen wie Popcorn und es knallt auch richtig in der Pfanne.
ganze Eicheln rösten

Danach lassen sie sich leichter schälen. Diese Erhitzung hat auch den vorteil, dass beim Schälen die ganze braune Haut innen mit weg geht.
Die geschälte Eicheln legt man dann in ein Wasserbad für 2-3 Tage, um die Gerbsäure zu entziehen.
Das Wasser wird sehr braun und muss mehrmals gewechselt werden. Wer will kann 1-2 Esslöffel Natron dazu geben. Das beschleunigt etwas.
Eicheln im Wasserbad


Nach 2-3 Tagen siebt man das Wasser ab und man dreht die Eicheln durch einen Fleischwolf. Die feinste Scheibe verwenden.



Nun ist das Mehl fertig. Sollte es zu grob sein, kann man es noch einmal mit dem Mixer feiner mahlen. Will man es noch etwas Lagern, muss man es zum Trocknen auslegen. 

Nie zuviel auf einmal machen, am besten immer nur den Wochenvorrat, damit das Mehl nicht ranzig wird.

Jetzt kann man sofort mit der Weiterverarbeitung beginnen.

2 Kommentare:

  1. Ich wünsche, die Eichel Gerichte schmecken dir. Jetzt ist die Zeit zum Sammeln. Ich werde auch bald wieder mit den Eicheln loslegen und auch neue Rezepte ausprobieren.

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